Igelwürmer (Echiura oder Echiurida) sind hemisessil (also teilweise festsitzend) und wechseln nur selten ihren Standort in weichem Substrat. Sie bauen sich eine Wohnhöhle in das Substrat und verbringen fast ihr ganzes Leben dort.
Zur Nahrungsaufnahme wird ausschließlich das Prostomium (ein Kopflappen an der Spitze des Kopfes), genauer die unbewimperte Dorsalseite, aus dem Wohngang herausgestreckt und über das Substrat geführt. Die im Substrat befindlichen Nahrungspartikel, wie Detritus und Mikoorganismen, werden durch Cilien (Zellfortsätze) oder Muskulatur zur bewimperten Seite gebracht, wo sie dann sortiert werden und entweder wieder freigegeben werden oder zur Mundöffnung gebracht und gefressen werden.
Abweichend von dieser Norm sind die vier Arten der Gattung Urechis.
Mithilfe von Drüsen im Prostomium bauen sie ein Schleimnetz in ihren Wohngang. Anschließend zieht es durch peristaltische Kontraktionen (Muskeltätigkeit verschiedener Hohlorgane, wie bespielsweise Speiseröhre, Magen und Darm) Wasser durch den Bau und Speisereste bleiben am Netz hängen. Falls der Igelwurm Hunger bekommt, frisst er das Netz samt Nahrungspartikel auf und bildet ein neues Netz. Für den Wurm zu große Partikel werden aus dem Netz gepresst und über den Hinterausgang der Wohnhöhle herausbefördert. Dort werden sie von anderen Tieren gefressen, wie Krabben, Schuppenwürmern oder Fischen.
Quellen
- Wilfried Westheide, Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2007, ISBN 978-3-8274-1575-2.
- Bernhard Grzimek (Hrsg.): Grzimeks Tierleben. Bechtermünz Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1603-1.
- Walls, Jerry G. (1982). Encyclopedia of Marine Invertebrates. TFH Publications. pp. 262–267. ISBN 0-86622-141-7.