Der Kuckuckslippfisch oder Streifenlippfisch (Labrus mixtus, Syn.: Labrus bimaculatus) ist ein Meeresfisch, der im nordöstlichen Atlantik vorkommt. Geschlechtsreife Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt (Geschlechtsdimorphismus) und lassen sich so leicht unterscheiden. Männchen sind braun oder gelblich, mit blauen Längslinien, während die Weibchen rot oder orange sind, mit vereinzelten schwarzen Flecken. Im Gegensatz zum Namen, legen Kuckuckslippfische ihre Eier nicht bei anderen Fischen ab, sondern bauen in flache Mulden ein Nest aus Algen, das die Männchen aggressiv bewachen.
Der Name "Kuckuckslippfisch" stammt von Fischern aus Cornwall, welche die blauen Längslinien der Männchen mit Glockenblumen, genauer dem Atlantischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta), in Verbindung brachten. In der kornischen Sprache heißt eine solche Glockenblume bleujenn an gog, wörtlich "die Kuckucksblume", was dann für den Kuckuckslippfisch übernommen wurde.
Quellen
- Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
- Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0.
- Andreas Vilcinskas: Meeresfische Europas. Merkmale, Verbreitung, Lebensweise. Augsburg 1996, ISBN 3-8944-0184-2.
- Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik, Volume 13, VEB Verlag Enzyklopädie, 1965