Im Genom von Meerneunaugen (Petromyzon marinus) wurden verschiedene sogenannte DNA-Transposons nachgewiesen, also ein DNA-Abschnitt im Genom, der seine Position im Genom verändern kann. Tatsächlich finden sich genau diese DNA-Transposone auch in zahlreichen nicht näher untereinander verwandten Arten von Knochenfische, mit denen das Meerneunauge, als Rundmaul, auch nicht wirklich verwandt ist.
Offenbar sind diese mobilen DNA-Sequenzen – Transposase codierende Tc1-Elemente – durch einen horizontalen Gentransfer zwischen verschiedenen Arten von Wirbeltieren ausgetauscht worden. Das das Meerneunauge diverse Knochenfische parasitiert, ist es wohl die Quelle dieses ungewöhnlichen Gentransfers.
Quellen
- Roland Gerstmeier und Thomas Romig: Die Süßwasserfische Europas, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09483-9
- Jeramiah J. Smith et al.: Sequencing of the sea lamprey (Petromyzon marinus) genome provides insights into vertebrate evolution. Nature Genetics (2013), https://www.nature.com/articles/ng.2568 Abgerufen am 16.05.2024