Bei den Chinesen galt der Wolf (Canis lupus) als Symbol für Grausamkeit, Gefräßigkeit und Gier - ähnlich, wie er auch in Europa als negatives Wesen bis hin zum Monster angesehen wurde.
In Japan hingegen war der Wolf meist positiv konjugiert. Hier wurden die Tiere als Boten der Götter angebeten, welche Bauern vor Schädlingen und Haushalte vor Feuer und Diebstahl schützen konnten. Vermutlich begründet sich dieses positive Ansehen daraus, dass in Japan die Viehzucht nur eine geringe Bedeutung besaß und man sich eher auf den Reisbau spezialisert hatte. So wurden Pflanzenfresser, welche die Feldfrüchte schädigten, wie etwa Wildschweine, als deutlich schlimmer betrachtet, als der Wolf, der diese fraß und so den Bauern half.
Wölfe waren als so positiv angesehen, dass das Mehl aus Ihren Schädelknochen zur Austreibung böser Geister verwendet wurden.
Trotz der allgemeinen positiven Betrachtung wurde der Wolf in Japan aber auch teilweise als sehr "heimtückisches" Wesen eingestuft.
In der späten Edo-Zeit (1603 bis 1868) und der Meiji-Ära (1868 bis 1912) nahm die Viehzucht in Japan zu und so wurde der Wolf doch für die japanischen Bauern zum Problem. Erschwerend kam dazu, dass sie gelegentlich Menschen verletzten und töteten.
Letztendlich wurde der Japanische Wolf leider 1905 ausgerottet, vermutlich auch, weil er sich mit, in die Berge entlassenen Hunden, verpaart und so schon immer seltener wurde, bis die Jagd endgültig sein Schicksal besiegelte.
Bis heute stellen diese japanischen Wölfe aber die Wissenschaft vor Rätsel, wo sie ursprünglich herkamen, ob sie als eigene Art/Unterart angesehen werden müssen und einiges mehr.
Quellen
- In search of Japan’s lost wolves – Chapter 5: Enduring legacy. The Japan Times, https://features.japantimes.co.jp/japan-wolf-search-index/ Abgerufen am 26.03.2025
- John Knight: Waiting for Wolves in Japan: An Anthropological Study of People-wildlife Relations. Oxford University Press, 2003, ISBN 978-0-19-925518-4, S. 3–5.