Betrachtet man ein Krokodil, würd man es wohl als behäbig empfinden. Tatsächlich können die Tiere aber auch, scheinbar mühelos, in Bäume klettern. Dabei erreichen die Panzerechsen Höhen von bis zu 4 Metern über dem Boden.
Wie weit sich ein einzelnes Tier hinaufwagt, hängt dabei von seiner Größe ab. So klettern kleine Krokodile höher und weiter als ihre größeren Artgenossen. Krokodile von zwei Metern Länge wurden häufiger dabei beobachtet, wie sie auf dicken Ästen einen bis zwei Meter über dem Wasser lagen. Bei, aus Afrika stammenden, kleinen Panzerkrokodilen (Mecistops)
erklommen die Tiere sogar Äste von vier Metern Höhe und krochen fünf Meter weit darauf entlang.
Doch warum wollen die Reptilien hoch hinaus?
Tatsächlich findet sich das Baumkletterphänomen vor allem dort, wo die Sonne nicht auf den Boden gelangt. Als wechselwarme Tiere benötigten Krokodile aber den Sonnenschein, um auf Betriebstemperatur zu gelangen.
Weiter ermöglicht die erhöhte Postion für die Tiere einen Aussichtsplatz, mit dem sie Gefahren schon von weitem ausmachen können.
Quellen
- Charles A. Ross (Hrsg.): Krokodile und Alligatoren – Entwicklung, Biologie und Verbreitung. 2. Auflage. Orbis, Niedernhausen 2002, ISBN 3-572-01319-4.
- Vladimir Dinets, Adam Britton and Matthew Shirley: Climbing behavior in extant crocodilians Herpetology Notes, volume 7: 3-7 (2013; Online-Publikation 25. Januar 2014) https://web.archive.org/web/20160303205900/http://www.herpetologynotes.seh-herpetology.org/Volume7_PDFs/Dinets_HerpetologyNotes_volume7_pages3-7.pdf Abgerufen am 1.11.2024