Peter Pettigrew
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Zum wiederholten Male richtete Atlanta Pettigrew die hübsche, glänzende Brosche am Umhang ihrer Tochter. „Schulsprecherin“, sagte sie seufzend. „Ich bin ja so stolz auf dich, Phyllis.“
„Das sagtest du bereits, Mum“, erwiderte die rotwangige Phyllis. „Ungefähr eintausend Mal.“
„Na, es ist doch wahr! Kann eine Mutter sich denn nicht darüber freuen, dass ihrer Tochter so eine Ehre zuteilwird? Es wird mir wohl nur einmal passieren, dass mein Kind das Schulsprecherabzeichen erhält!“
„Petey ist auch noch da“, sagte Phyllis verteidigend und griff nach der Schulter ihres Bruders. „Nicht wahr, Peter? Mit deinen guten Noten würde es mich nicht überraschen, wenn du auch Vertrauensschüler werden würdest.“
Peter brummte zur Antwort.
Atlanta Pettigrew wischte einige Fussel von seiner Schulter. „Natürlich bin ich auch sehr stolz auf dich, Peter, Schatz“, sagte sie fahrig. „Schulsprecherin wird man aber nur, wenn man Top-Noten hat und eine Autoritätsperson ist! Phyllis, Schatz, ich wusste immer, dass aus dir etwas werden würde. Du kommst ganz nach deiner Mutter!“
Phyllis warf ihrem Bruder einen entschuldigenden Blick zu, doch dieser zuckte nur kaum merklich mit den Schultern. Es war ihm kein Neuland, dass seine Mutter ihn behandelte, als wäre er ein Nebendarsteller in der Hauptaufführung seiner Schwester. Natürlich war er stolz auf Phyllis und freute sich für sie, aber es hatte ihm auch einen Stich verpasst, als seine Mutter ausdrücklich nur über sie gesprochen hatte, wann immer sie in New York jemanden getroffen hatten. Am Ende der zwei Wochen war Peter sich sicher, dass kaum einer seiner Verwandten seinen Namen kannte, aber alle sehr wohl über jedes Erfolgserlebnis in Phyllis‘ Leben Bescheid wussten. Er redete sich ein, dass es ihm nicht wichtig war, aber es war trotzdem nicht schön. Peter konnte es kaum abwarten, wenn er endlich den Zug besteigen und den harschen Worten seiner Mutter für ein paar Monate entkommen würde.
„Ich muss jetzt wirklich los, Mum“, sagte Phyllis. Beinahe schon ungeduldig rückte sie ihre silberne Brille zurecht. „Ich muss mich mit dem anderen Schulsprecher treffen und – naja, Dinge tun, die ein Schulsprecher so tut.“ Sie ließ zu, dass ihre Mutter sie zum Abschied noch einmal drückte, dann legte sie Peter eine Hand auf die Schulter. „Wir sehen uns später, ok?“
„Alles klar.“
Atlanta und Peter beobachteten, wie Phyllis in der Menge der Schüler und Eltern unterging, dann wandte die Mutter sich an den Sohn. „Dieses Jahr würde ich gerne keinen Brief deiner Hauslehrerin bekommen, Peter. Ich will nicht schon wieder lesen müssen, dass du und deine Rabaukenbande etwas angestellt haben. Einen schlechten Umgang haben die auf dich, so ist das nämlich. Bevor du die kanntest, hättest du nie sowas angestellt!“
Peter tat sein Bestes, um seine Mutter zu ignorieren, während sie über all die schlimmen Dinge sprach, die er mit seinen Freunden anstellen würde – wo er gerade daran dachte. Aus der Menge schälte sich ein ihm allzu bekanntes Gesicht in Begleitung einer zierlichen, hellbraunen Frau, die mit aufgeregten Augen den Hogwarts-Express betrachtete. „Remus!“, rief Peter begeistert aus und unterbrach dabei die Tirade seiner Mutter. „Hier drüben!“
Remus Lupin war über den Sommer gewachsen. Er war gut einen halben Kopf größer, sein Gesicht war ein wenig schmaler geworden und seine Haut sah etwas gebräunter als zuvor aus, als hätte er einen Großteil des Sommers unter der sengenden Sonne verbracht. Er brach in ein Grinsen aus und in Begleitung seiner Mutter eilte er zu Peter und Mrs. Pettigrew.
„Pete, es ist so gut, dich zu sehen!“, sagte der Junge freudestrahlend. „Danke noch mal für deine Karte aus New York!“
„Kein Problem“, grinste Peter. „Mum, du erinnerst dich bestimmt an Remus und seine Mutter?“
„Aber ja“, sagte Atlanta und nickte Hope Lupin zu. „Sie sind die Frau von Lyall Lupin wenn ich mich nicht täusche.“
„Ganz genau“, erwiderte Hope glücklich. „Mein Mann ist nur leider so beschäftigt mit seiner Arbeit, deswegen hat er es wieder nicht geschafft, meinen kleinen Remus zum Zug zu begleiten. Aber ganz unter uns, ich beschwere mich nicht! Ich liebe es jedes Mal, wenn ich hier auf Gleis 9 ¾ sein darf! Alles ist so magisch.“ Hope kicherte wie ein kleines Schulmädchen und bekam dann dunkelrote Wangen.
„Selbstverständlich.“ Mrs. Pettigrew drehte sich zu Peter und der Blick in ihren Augen sagte alles aus, was er wissen musste. „Hab ein angenehmes Jahr, mein Liebling. Stell keinen Unfug an und konzentriere dich auf deine Schulaufgaben, ja? Ich will nicht –“
„Wieder einen Brief von McGonagall bekommen, ich weiß, ich weiß“, unterbrach Peter sie ungeduldig. Er umarmte seine Mutter kurz, dann wandte er sich an Remus. „Hast du James oder Sirius schon gesehen?“
„Noch nicht.“ Remus schüttelte den Kopf. „Aber sie kommen bestimmt jeden Moment.“
Peter und Atlanta gaben Remus und Hope ein wenig Abstand, damit diese sich sehr liebevoll und ausreichend verabschieden konnten. Als Peter und Remus schließlich an einer der Türen des Hogwarts-Expresses standen, hätten die Mienen ihrer Mütter nicht unterschiedlicher sein können. Mrs. Pettigrew hatte einen beinahe stoischen in den Augen, das Kinn gereckt und eine straffe Haltung, während Mrs. Lupin so aussah, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Du musst ganz oft schreiben, Remus“, sagte sie. „Sonst bin ich doch so einsam ohne dich!“
„Keine Sorge, Mum“, murmelte Remus offensichtlich peinlich berührt. „Ich schick dir tonnenweise Eulen vorbei.“
„Ja, äh – ich schreib auch“, sagte Peter, woraufhin seine Mutter nickte.
„Darüber wäre ich sehr dankbar“, erwiderte Atlanta. „Und jetzt rein mit euch, sonst fährt der Zug noch ohne euch. Und erinnre dich daran, Peter, keinen Unfug anstellen!“
„Ja, ja.“ Peter brummte, dann wandte er sich in den Zug. „Unglaublich die Frau“, sagte er leise an Remus gewandt, als dieser die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. „Meine Schwester ist ein perfekter kleiner Engel und mir sagt sie ständig, ich soll doch nicht ständig nur Unsinn anstellen. Ein Brief von McGonagall wegen der Sache an Halloween und schon denkt sie, ich würde einer Gang beitreten und mich tätowieren lassen.“
„Würdest du etwa nicht?“, fragte Remus geschockt. „Und ich dachte, ich bestell uns allen Lederjacken und kauf eine Harley.“
Peter lachte lauthals auf. „Bin ich froh, dass die Schule wieder losgeht. New York war großartig, aber es ist kein Vergleich zu Hogwarts. Schon gar nicht, wenn keiner meiner Freunde in New York ist.“
Grinsend fragte Remus: „Hat uns da etwa jemand vermisst, Petey? Hattest du ganz schlimme Heimweh nach deinen Freunden?“
„Oh, Klappe, Lupin, als ob du nicht liebend gern wieder in Hogwarts mit Lily Evans für fünf Stunden in der Bibliothek hängen würdest, um die Hausaufgaben der nächsten vier Jahre durchzuarbeiten.“
„Touché“, lachte Remus. „Na schön, lass uns die anderen beiden finden. Die werden sicher irgendwo rumlungern. Hat James dir auch geschrieben, dass Sirius die letzten zwei Wochen bei ihm verbracht hat?“
Peter nickte. „Ja, Merlin sei Dank, sonst hätte er sich noch weiter bei mir ausgeheult. So oft, wie er über Sirius redet, könnte man fast meinen, die beiden geben bald ihre Verlobung bekannt.“
„Ich kann es schon fast sehen. Mr. und Mr. Potter-Black. Sie würden jede freie Minute damit verbringen, Schniefelus fertig zu machen. James konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, wann immer er mir von irgendwelchen Plänen erzählen wollte, die er und Sirius sich gemacht haben.“
Kopfschüttelnd ging Peter weiter den Gang entlang. Er wischte sich ein paar der blonden Strähnen aus dem Gesicht. „Da weiß man kaum, wer einem eher leidtun soll. Wir oder James‘ Eltern.“
„Oh, definitiv wir. Wir müssen das Zimmer mit ihnen teilen“, erwiderte Remus trocken.
„Remus? Peter? Ha, wusste ich doch, dass ihr das seid!“ Eine Mädchenstimme war aus einem Abteil hinter ihnen gekommen und als Peter sich umdrehte, erkannte er sofort die weiten, dunklen Afrolocken von Dorcas Meadows, die die beiden mit einem zähneblitzenden Lächeln entgegenkam. „Wie ungewöhnlich euch beide ohne Potter und Black zu sehen.“
„Wer weiß, wo die beiden sind“, sagte Remus lächelnd. „Hattest du einen schönen Sommer, Dorcas?“
„Oh, ganz ausgezeichnet, Danke! Meine Eltern haben mich mit in meine Heimat genommen, nach Marokko, ihr wisst schon, und dort lebten so viele von meinen Verwandten! Ich glaube, ich konnte mir gerade mal die Hälfte aller Namen merken.“ Sie lachte. „Aber was ist mit euch? Wollt ihr euch zu uns setzen? Em und Benjy sind auch da und Marlene wollte später noch vorbeikommen.“
Peter und Remus tauschten einen Blick, Peter zuckte mit den Schultern und sagte dann: „Warum nicht. James und Sirius werden schon nicht den Zug in die Luft jagen, wenn wir nicht da sind.“
„So sicher wäre ich mir da nicht“, murmelte Remus, folgte Peter aber in das Abteil.
Dorcas ließ sich neben ihrer Kindheitsfreundin Emmeline Vance nieder, die über die Ferien ebenfalls sehr gewachsen war. Die dünnen, braunen Haare trug sie jetzt in einer ziemlich frechen Kurzhaarfrisur und Peter musste unwillkürlich an das Bild einer Punkerin denken, die er in New York gesehen hatte. Dunkles Make-Up glänzte ebenfalls unter Emmelines Augen und sie hatte roten Lippenstift aufgetreten. „Hallo Peter“, sagte sie. „Remus, wie geht’s euch?“
„Hi, Em“, erwiderte Peter und setzte sich gemeinsam mit Remus auf die Bank, auf der auch Benjy Fenwick saß. Benjy schien in den Ferien, im Gegensatz zu allen anderen, kein Stück gewachsen zu sein. Er war immer noch der gleiche, schmächtige Junge mit den braunen Haaren und seiner drahtigen Brille, allerdings hatte er seine Haare so weit rauswachsen lassen, dass man jetzt den Ansatz von dicken Locken erkennen konnte. „Benjy, wie war der Rest eurer Ferien?“
Die neuzusammengefundene Gruppe tauschte sich über Ferienerlebnisse aus, Benjy teilte die Süßigkeiten mit ihnen, die er mit seinen Freunden von den älteren Jungs geklaut hatte („Die haben’s verdient“, meinte er, als Remus ihn etwas skeptisch betrachtete. „Sie behandeln uns Jüngere immer so, als wären wir ihre Sklaven und müssten alles für sie tun. Außerdem ist es nicht so, als ob sie es vermissen würden, die sind eh ständig nur damit beschäftigt, heimlich im Park zu rauchen und mit den Mädchen aus der anderen Stadthälfte zu fummeln.“), Emmeline erzählte wohl zum erneuten Mal, wie sie mit ihrem Vater drei Wochen lang in Spanien war, um sich dort die Sonne und den Strand gefallen zu lassen. Peter fühlte sich direkt viel besser, als er von seinen Tagen in New York erzählen konnte und die anderen praktisch an seinen Lippen hingen. Es war schön, wenn er zur Abwechslung mal derjenige war, dem man zuhörte.
Während Dorcas gerade auf und ab erzählte, was sie alles in Marokko gesehen und getan hatte und was für spannende, magische Geschichten ihre Familien hatten, fuhr die ältere Hexe mit dem Snackwagen vorbei. Alle deckten sich mit Essbarem und Kürbissaft für die Fahrt ein, alle bis auf Benjy, der mit der Hand vor dem Mund aus dem Fenster starrte, während die anderen das klimpernder Gold aus ihren Hosentaschen fischten. „Hast du Hunger, Benjy?“, fragte Peter, als er sich wieder hinsetzte.
„Hm? Oh, nein, ich – ich hab genug, wirklich.“
Aber der beinahe sehnsüchtige Blick Benjys, den er den vielen Köstlichkeiten auf dem Wagen zuwarf, war kaum zu übersehen. Peter erhob sich wieder, kaufte noch zwei Kürbispasteten, einen Kesselkuchen und ein paar Eismäuse, die er Benjy dann in den Schoß drückte. „Hier. Keiner soll mir auf der Fahrt verhungern.“
Benjy wurde knallrot im Gesicht. Stotternd wollte er Peter das Gekaufte wieder entgegenschieben, aber Peter verschränkte lediglich die Arme. „Du musst nicht – ich hätte es ausgehalten – ich meine, ich hab doch was mit – du hättest nicht –“
„Hol mal ganz tief Luft“, meinte Emmeline mit beruhigender Stimme. „Du verschluckst dich ja gleich an deiner eigenen Zunge, Benjy.“
„Außerdem war das wirklich sehr nett von dir, Peter“, bemerkte Dorcas, die nun etwas unbeholfen auf ihr eigenes Zeug schaute, dass sie sich geholt hatte. „Tut mir leid, Benjy, ich hätte dich fragen sollen!“
„Nicht doch“, murmelte der schmächtige Junge beschämt. „Das ist wirklich nicht nötig.“
„Wenn du es nicht isst, dann schmeiß ich es aus dem Fenster“, drohte Peter. „Außerdem hab ich das gerne gemacht. Wir sind doch Freunde, oder nicht?“
„Natürlich, aber – okay.“ Benjy biss sich fest auf die Lippen, sodass die Haut drumherum weiß wurde. „Danke, Peter.“
Peter lächelte, bevor er einem Schokofrosch den Kopf abbiss. „Gar keine Ursache.“
Auch wenn Peter Benjy nie darauf angesprochen hatte, hatte er es doch aus den kleinen Dingen selbst herausgefunden – der zu große, schon etwas ergraute Umhang, die schmächtige Statur, die Beule im Bügel seiner Brille, dass er nie von seinen Eltern oder seinem Zuhause redete, dass er in seinem Brief nur von zwei anderen Kindern gesprochen hatte, mit denen er Süßkram klaute – Benjy war augenscheinlich in keiner Lage, in der er es sich leisten könnte, einen Snack für zwischendurch zu kaufen, selbst wenn sein Magen vor Hunger grölen würde. Peter auf der anderen Seite konnte es sich sehr wohl leisten – seine Mutter, so sauer sie ihn manchmal machte, gab ihm ein sehr großzügiges Taschengeld und die meiste Zeit gab er es eh nicht aus, sondern sparte einen Großteil davon an. Wenn er Benjy damit eine kleine Freude machen konnte, wenn er ihm eine Zwischenmahlzeit kaufte, dann wäre das gut genug für ihn. Außerdem fühlte sich Peter ein wenig schuldig, weil er Benjy kein Souvenir aus New York mitgebracht hatte.
Die Stimmung im Abteil nahm wieder an Fahrt auf, nachdem alle gegessen und die restlichen Süßigkeiten in einen großen Haufen in die Mitte der Sitzreihe gelegt hatten, damit jeder sich bedienen konnte. Benjy war in eine Geschichte über ein wohl sehr spannendes Muggelsportspiel vertieft, dass er mit seinen Freunden angeschaut hatte, als die Abteiltür aufgerissen wurde.
„Merlins linke Sockenschublade, da seid ihr“, keuchte James Potter außer Atem. „Wir suchen den ganzen Zug nach euch ab und keiner hat euch gesehen, was glaubt ihr, was ich mir für Sorgen mache?“
„Oh, guten Tag, James“, sagte Dorcas lautstark. „Meine Ferien? Die waren sehr schön, danke der Nachfrage. Wie waren deine? Auch gut? Freut mich!“ Sie verdrehte die Augen.
„Ja, ja, hi“, brummte James abwesend und wischte mit der Hand durch die Luft. „Können wir euch jetzt wiederhaben? Sirius und ich haben große Pläne und dafür hätten wir gerne die ganze Gang zusammen.“
„Ach, sind wir jetzt doch eine Gang?“, fragte Peter.
„Ich wusste, ich hätte die Lederjacken bestellen sollen“, seufzte Remus beinahe theatralisch, bevor er und Peter über den Witz lachten.
James starrte sie mit offenem Mund an. „Was?“
„Nicht so wichtig. Sehen wir uns dann später?“, fragte Peter an die anderen gerichtet.
„Wenn Potter euch wieder gehen lässt, sicher“, antwortete Emmeline, die in einer Zeitschrift blätterte, die verdächtig nach der Hexenwoche aussah.
„Entschuldige mal, sie sind zufällig meine Freunde“, fing James defensiv klingend an, aber Remus schlug ihm eine Hand auf die Schulter.
„Schon gut, James, wir kommen. Brich nicht in Tränen aus, ja?“ Remus schob James aus dem Abteil.
„Bis später.“ Peter folgte den beiden und winkte seinen anderen Freunden noch einmal zu, fing Benjys Blick auf und verdrehte mit einem Grinsen die Augen. „Wir sehen uns bestimmt beim Festessen.“
„Wieso sitzt ihr nicht bei uns?“, verlangte James zu wissen, kaum hatte Peter die Tür zugeschlagen.
„Was soll das denn heißen?“, fragte Peter.
„Naja – wir sind Freunde und ich dachte, wir fahren zusammen zur Schule!“
„Emmeline, Dorcas und Benjy sind auch unsere Freunde, dürfen wir mit ihnen nicht fahren?“
„Natürlich dürft ihr, ich wollte nur –“, James suchte offensichtlich nach einem Grund und als er keinen triftigen fand, sackten seine Schultern zusammen. „Sorry“, fügte er murmelnd hinzu. „Ich wollte euch nicht so wegzerren. Falls ihr lieber –“
„Jetzt zeig uns schon unser Abteil, Potter“, lachte Peter. „Ich nehm dich doch nur auf den Arm.“
James‘ Gesicht hellte sich sofort auf, wodurch er Ähnlichkeit mit einem glücklichen Welpen hatte. Es hätte Peter nicht überrascht, wenn er angefangen hätte, mit seinem Hinterteil zu wackeln. „Alles klar! Tut mir leid, noch mal – nächstes Mal könnt ihr wieder bei den anderen sitzen, wenn ihr wollt.“
„Aber nur, wenn du es auch mental aushalten wirst, James“, erwiderte Remus besorgt klingend. „Wir wollen doch nicht schuld sein, dass du zusammenbrichst.“
„Oh, haha.“ James verdrehte die Augen. „Ich seh schon, ihr nehmt meine Freundschaft überhaupt nicht ernst.“
„Natürlich tun wir das.“
„Genau, wer sonst würde den ganzen Zug nach uns durchsuchen? Wir sind gerührt, James, wirklich.“
„Ihr könnt mich mal.“
„Jetzt geh weiter, Potter.“ Remus lachte, als James ihm die Zunge rausstreckte. „Was für wichtige Pläne haben du und Sirius denn, die ihr unbedingt mit uns besprechen müsst?“
Auf dem Weg zum Abteil, drehte James den Kopf zu Remus und Peter um. Er grinste schief, ein Glanz von Unheil erschien hinter seiner Brille in seinen Augen und er fuhr sich durch die chaotischen Haare, bevor er sagte: „Wir haben Großes vor, Gentleman, Großes. Dieses Jahr wird der Hammer!“