Kurze Zeit später lag er im Gästebett und kratzte die Tapete von der Wand.
Sein Vater würde ihn umbringen, so viel war sicher.
Einen weiteren Gummibaum würde es sicher nicht geben, eher einen verstoßenen Sohn, der das Familienerbe mit Füßen trat und zu alt war, um einen Satz heiße Ohren zu kassieren.
Das beste Wissen um die Situation nützte nichts, ihn davon abzuhalten. Auf eine gewisse Art beruhigte es ihn, auf eine ganz andere Art wusste er sich nicht anders zu helfen. Er wusste ja nicht einmal, was los war.
Alles lief aus dem Ruder und er konnte nicht einmal Darius Ottesen dafür verantwortlich machen.
Es mochte sein, dass es irgendwie mit der Sache zusammenhing, dass er komplett durch den Wind war. Mit den wiederkehrenden Alpträumen hatte er jedoch streng genommen absolut nichts zu tun.
Die hatte es schon sehr sehr viele Jahre vorher gegeben, nur dass sie ausgerechnet jetzt wieder auftauchten, lag wohl daran, dass er neben dem offensichtlichen Liebeskummer gleich auch noch sein gesamtes Leben infrage stellte.
Irgendjemand hatte einmal gesagt, dass lebhafte Träume ein Zeichen davon waren, dass man sich gerade im Umbruch befand und sich mit vielen verschiedenen Dingen auseinandersetzte, mit denen man erst einmal klarkommen musste.
Dann wäre es allerdings trotzdem um einiges sinnvoller gewesen, würde sich sein Unterbewusstsein mit Darius Ottesen statt seinem Onkel Ralf auseinandersetzen, aber so funktionierte das Gehirn wohl nicht.
Nein, es musste diese alte Chose aufwärmen, immer und immer wieder.
Onkel Ralf hatte sich in Untersuchungshaft das Leben genommen. Mit dem Bettlaken, hatte man gesagt. Aber das war nur das Ende dieser ganzen Geschichte.
Die exakten Anfänge davon entzogen sich seiner Kenntnis und doch gab es eine ganze Reihe Ereignisse aus dem Leben dieses Mannes, die Alfred seit seiner Kindheit und noch bis heute verfolgten.
Ereignisse, die man eben nicht gleich vergessen konnte, nur weil man nach einem erneuten Gang durch die Hölle endlich wieder zuhause war und sicher im eigenen Bett lag.
Schon damals hatte die Tapete darunter leiden müssen.
Immer wenn er nicht hatte schlafen können, immer wenn er schon genau hatte absehen können, dass es wieder auf diese Alpträume hinauslaufen könnte, die sich mit den Besuchen bei Onkel Ralf auseinandersetzten.
Deswegen war es nur die natürlichste Reaktion, sich in diesem Zustand der kompletten geistigen Umnachtung nicht anders zu helfen zu wissen, als wieder auf diese schlechte Angewohnheit zurückzukommen.
Auch wenn sein Vater schon lange nicht mehr auf ausgedehnte Reisen ging, um am anderen Ende der Welt zu singen. Auch wenn Alfred keine acht mehr war und auch wenn Onkel Ralf längst nicht mehr lebte.
Mit dem Bettlaken. Alfred grauste es bei diesem Gedanken, doch die weiteren Assoziationen waren noch um einiges schlimmer.
Schlaf, sagte sein Verstand, du musst bald zur Arbeit.
Aber als sein Vater ausnahmsweise wirklich mal an der Tür klopfte, bevor er eintrat – es war ja schließlich sein Haus, da gab es für gewöhnlich keine Privatsphäre für Gäste – befand sich Alfred noch immer im halbwachen Delirium des Schlafentzugs gefangen und konnte gar nicht so schnell „Nein, bleib draußen“ rufen wie er dann doch die Tür öffnete.
Alfred zuckte zusammen und ließ die Hand auf die Bettdecke plumpsen. Jetzt wurde er auch noch auf frischer Tat ertappt.
Einige Momente starrten sie einander einfach nur an, als würden selbst Kurt Wunderlich bei diesem Anblick die Worte im Hals stecken bleiben.
„Sag amal, bist du noch ganz bei Trost?“, fragte Kurt.
„Mhm?“, machte Alfred.
„Du sollst schlafen, hab ich gesagt“, sagte Kurt.
„Mhm“, machte Alfred.
Er erwähnte die Tapete in keinem Wort und Alfred hoffte schon, dass er es nicht bemerkt hatte, aber es war sehr viel wahrscheinlicher, dass er es einfach totschweigen würde. So wie immer.
So viel verdammt nochmal immer und irgendwie fühlte es sich in diesem Moment fast schon so an, als wäre es Alfred lieber gewesen, hätte er eine Tracht Prügel bekommen, als dass der Umstand einfach ignoriert bleiben würde.
„Ich wecke dich in einer Stunde“, sagte Kurt.
Dann ging er aus dem Raum und schloss geräuschvoll die Tür.
Alfred fühlte sich nun vollkommen elend. Er hatte die Uhr nicht im Blick, aber als sein Vater ins Zimmer gekommen war, war er der festen Überzeugung gewesen, dass es an der Zeit war, ihn aufzuwecken.
Dass er nur mal kurz nach ihm hatte sehen wollen, passte nicht ins Bild.
Zwar war es eine einigermaßen logische Reaktion auf den Umstand, dass Alfred ihn um halb sechs aus dem Schlaf riss und wie der wandelnde Tod vor seiner Haustür stand, aber es passte nicht zu ihm.
Stöhnend und ächzend schälte er sich aus der Bettdecke, rieb sich leidend das verquollene Gesicht und schlüpfte wieder in seine Schuhe, um das Gästezimmer unverrichteter Dinge zu verlassen.
Er fand seinen Vater auf dem Sofa sitzend, ohne dass der Fernseher angeschaltet war. Ohne eine Zeitschrift in seiner Hand, nicht einmal eine Tasse Kaffee stand vor ihm. Er saß einfach nur da und starrte Löcher in die Luft, bis er Alfreds Schritte hörte und den Blick zu ihm wandte.
„Was“, sagte Kurt und vergaß wohl, es wie eine Frage klingen zu lassen.
„Nichts?“, antwortete Alfred und es klang aus Versehen wie eine Frage.
„Magst noch einen Kaffee trinken?“, fragte Kurt.
„Mhm“, machte Alfred.
Als sie im Auto saßen, fielen Alfred unwillkürlich immer wieder die Augen zu.
Sie hatten kein einziges Wort mehr gesprochen und es kam ihm vor, als würde die Stille ihn zerreißen. Ein Autofahrer nahm ihnen die Vorfahrt und Kurt schlug nur wortlos einige Male auf die Hupe. Das war bedenklich.
„Ist das die Jacke vom Herrn Kapellmeister“, meinte Kurt wohl nicht als Frage.
„Mhm“, machte Alfred zögerlich.
„Ich will’s gar nicht wissen“, sagte Kurt.
„Mhm“, machte Alfred resigniert.
„Ich hol dich nach der Arbeit ab. Wenn’s später wird, warte ich“, sagte Kurt.
Alfred nickte nur stumm. Er brachte nicht einmal mehr das übliche Brummen und Murren über die Lippen.
Er war längst an einem Punkt jenseits der offensichtlichen Müdigkeit angekommen, als sie die Oper erreichten. Mittlerweile fühlte er sich einfach nur benommen und als wäre er gar nicht wirklich anwesend.
Die Welt drehte sich ohne ihn weiter, so viel stand fest.
Im Saal herrschte gähnende Leere, als Alfred auf die Idee kam, auf die Uhr zu schauen. Immer noch eine halbe Stunde zu früh, verflucht sei die Zeit heute. Sein Vater hatte es entweder gut gemeint oder sich nach Erlösung gesehnt.
Alfred ging nach draußen und vermisste seine Zigaretten.
Unter anderen Umständen hätte er nun wohl eine davon geraucht. Sie würde mit dem Namen „Ralf Wunderlich“ ins Buch des Versagens eingetragen werden.
Aber die Schachtel befand sich bei Darius Ottesen und von dem war keine Spur. Fast war Alfred versucht, sich eine neue Packung aus dem Automaten zu kaufen. Davon hielt ihn nicht einmal die Vernunft ab, nur die Erinnerung an den ersten gemeinsamen Tag, an dem sie beide dort gestanden hatten.
Einige Momente lang überlegte er tatenlos, ob er nicht einfach die Zeit zurückdrehen würde, wenn er könnte.
Doch wo sollte er da ansetzen? Kurz vor dem Urknall war sicher auch nicht alles besser gewesen und danach war es eh nur noch steil bergab gegangen.
Die Jacke roch immer noch nach Lavendel.
Eigentlich hatte er sie sich einfach nur ganz lässig über den Arm gelegt, als sie das Haus verlassen hatten. Im Auto hatte er sie hingegen noch umklammert, beinahe als wolle er sie umarmen.
Und jetzt, wo er einfach wieder hatte reingehen wollen, um sie ganz diskret an die Garderobe zu hängen, roch sie nicht mehr nach Lavendel und war irgendwie auch gar nicht mehr da.
Alfred schnaubte in einem Anflug von Galgenhumor.
Die Jacke von Darius Ottesen lag mit größter Wahrscheinlichkeit noch bei seinem Vater im Auto, weil er sie kurz aus der Hand gelegt hatte, um den Sicherheitsgurt zu lösen. Verflucht seien sie alle miteinander. Alfred selbst, sein Vater, dessen Auto, die verdammte Jacke und vor allem deren rechtmäßiger Besitzer.
Eben hatte er beschlossen, dass eventuell tatsächlich genügend Kleingeld in der Geldbörse hatte, das er noch zusammenkratzen konnte und das ihm der Rest eigentlich sonstwo vorbeigehen konnte.
Aber in eben diesem Moment hörte er auch Schritte auf sich zukommen, deren unverkennbarer Klang eindeutig auf den hohen Absätzen von Frauenschuhen schließen ließ.
„Alfred?“, fragte Theresa Berentz überrascht.
Er wandte sich zur ihr und rang sich ein schiefes Lächeln ab. Sie konnte ja nichts dafür, dass er von allen guten Geistern verlassen war, wie es sein Vater noch so schön ausgedrückt hatte.
„Ja, genau der“, antwortete er gedankenverloren, ehe er sich auf seine Manieren besann, „Ich wünsche einen guten Morgen!“
Theresa lächelte und wirkte dabei gleichermaßen ein bisschen gequält.
„Dir ebenso einen schönen guten Morgen“, sagte sie aber und ihr Lächeln schaffte es nach einigen Augenblicken tatsächlich etwas ehrlicher zu wirken.
„Du bist früh dran“, meinte sie mit einem Blick auf die Uhr, dann schien sie mit einem Mal über das gesamte Gesicht zu strahlen, „Da könnten wir doch vielleicht sogar noch einen Kaffee trinken!“
„Wir?“, fragte Alfred verwirrt.
„Du und ich, ja“, Theresa nickte heftig, „Was sagst du?“
Für ein paar Sekunden starrte Alfred nur, dann zuckte er nur mit den Schultern.
Jetzt war doch sowieso schon alles egal, da konnte ihn der Gedanke auch nicht mehr ängstigen, dass Ferdinand Berentz ihm den Kopf abreißen würde.
„In Ordnung“, sagte er schließlich.
Theresas Blick war in der Zwischenzeit von fröhlich zu leicht besorgt gewechselt, dann lag wieder ein strahlendes Lächeln auf ihren Zügen und sie hakte sich spontan bei ihm am Arm unter.
„Fabelhaft“, sagte sie glücklich und schien sich darüber mehr zu freuen, als es für Alfred überhaupt einen Sinn ergab, während sie ihn um einiges kräftiger als er es von ihr je erwartet hätte mit sich in Richtung Kaffeeautomat zog.
Er fand tatsächlich mit zittrigen Fingern in seinem Geldbeutel noch genügend Münzen, um ihnen beide einen Becher des heißen Getränks zu bezahlen und schrieb sich eine mentale Notiz, endlich mal wieder auf der Bank Geld abzuheben.
Sie setzten sich damit auf eine Bank draußen und Alfred rang nach Worten.
„Ja, ähm-“, begann er, „Hier sitzen wir also. Und jetzt?“
Es klang um einiges abweisender, als er es geplant hatte.
Theresa allerdings sah ihn mit einem durchdringenden Blick an.
„Ich muss mit dir reden.“
Das klang, als würde es um etwas Persönliches gehen – und dabei auch sehr befremdlich. Trotzdem wäre es doch sehr unangebracht und vor allem unhöflich, ihr klarzumachen, dass er keine Lust auf ein solches Gespräch hatte.
Nicht hier, nicht heute, nicht in hundert Jahren.
Es fühlte sich an, als hätte Theresa Berentz nur auf den Moment gewartet, an dem sie ihn einmal allein erwischte und ihm klarmachen konnte, was sie von seinen lächerlichen Kontaktversuchen zu ihrem lieben Darius hielt.
Mit Sicherheit wollte sie ihn nicht teilen und dabei noch ihre Ehe gefährden.
Und auch wenn Alfred garantiert nicht für jemanden die Hand ins Feuer legen würde, der den eigenen Mann mit einem anderen betrog, wollte er sich aus der Sache aus sehr, sehr vielen Gründen gerade einfach nur heraushalten.
Anscheinend erwartete Theresa aber eine Antwort, denn sie sah ihn fragend an.
„Dann rede mit mir?“, meinte Alfred unsicher, „Das wolltest du doch?“
„Ach du!“, schnaubte Theresa und schüttelte schmunzelnd den Kopf, „Du bist ja genauso ein Morgenmuffel, ich fass es nicht!“
Bevor Alfred sich verteidigen konnte, begann sie dann allerdings mit ihrem Monolog, den sie sich scheinbar schon zurechtgelegt hatte, als hätte sie nur darauf gewartet, dass er heute früher als sonst zur Arbeit kam.
„Ich wollte dir ja eigentlich ins Gewissen reden, aber wenn ich dich jetzt so ansehe, glaube ich eher, dass ich euch beiden mal einen Schubs geben sollte! Du siehst genauso beschissen aus und ich für meinen Teil ertrage das nicht mehr.“
Theresa seufzte schwer und nestelte an ihrer hübschen Hochsteckfrisur herum, als suche sie etwas, womit sie ihre Hände beschäftigen konnte.
Alfred fragte sich lediglich, wovon sie eigentlich sprach.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, ihr seid einfach unfähig!“, beschwerte sie sich, „Und du machst es gerade echt nicht besser mit deiner schweigsamen Unschuldsmiene.“
Alfred war noch im Begriff, sich im selben Atemzug zu verteidigen wie auch zu fragen, was genau sie meinte und ob sie ihn gerade mit Ferdinand oder wem auch immer verglich, da sprach sie schon weiter.
„Ihr hättet einander echt verdient“, schnaufte sie resigniert, „Mein Bruder ist ja genauso bescheuert in solchen Sachen!“
Wo er noch eben das Gefühl hatte, irgendetwas wichtiges verpasst zu haben, fühlte Alfred sich nun beinahe erleichtert. Es ging gar nicht um ihn persönlich. Theresa suchte anscheinend nur jemanden, mit dem sie über irgendeine Familienproblematik sprechen konnte.
Warum sie dafür nicht Ferdinand oder ihren lieben Darius auswählte, war ihm schleierhaft, immerhin kannte er Theresas Bruder nicht und hatte bis dato nicht einmal gewusst, dass ein solcher überhaupt existierte – aber zumindest war es besser als alles, was er sich zuvor gedacht hatte.
Sie machte eine bedeutungsschwere Pause und Alfred fühlte sich genötigt, doch irgendetwas zu der Sache beizutragen, damit man es ein Gespräch nennen konnte
„Ah“, machte er also verständnisvoll und nickte geduldig, „Dein Bruder – was treibt der denn für bescheuerte Sachen?“
Theresa sah ihn an, als würde sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen.
Mit dem Gedanken, ob er denn etwas Falsches gesagt habe, ließ sie Alfred aber allein, denn er kam nicht zum weitersprechen, während sie schon wieder kopfschüttelnd seufzte und ihre Haare wieder in die ursprüngliche Position brachte.
„Wenn du es wirklich so genau wissen willst“, meinte sie und er konnte ihre Stimmlage nicht ganz deuten, „Er macht sich kaputt. Er nimmt sich alles viel zu sehr zu Herzen, denkt über jegliche Umstände viel zu viel nach und legt sich selbst so viele Steine in den Weg, die eigentlich gar nicht existieren müssten!“
Alfred nickte verständnisvoll und fühlte sich ein bisschen ertappt.
„Und da dachtest du an mich, weil du vermutest, dass ich das vielleicht auch beizeiten tue?“, mutmaßte er vorsichtig.
Theresa schnaubte ungläubig und wirkte, als würde sie gleich explodieren.
Dann konnte sie sich zwar wieder fangen, aber Alfred glaubte wirklich, dass er es nur noch schlimmer machte, denn ihre Stimme schien vor Ironie zu triefen.
„Ganz zufällig natürlich nur“, sie winkte ab und klang durch und durch aufgebracht, „Ist ja nicht so, dass es irgendwas miteinander zu tun hätte! Mensch Alfred, mit dir kann man wirklich auch nicht vernünftig reden!“
Alfred gab sich einen Ruck. Er verstand nicht, aber immerhin waren Menschen mit Sorgen auch nicht immer ganz zurechnungsfähig und es war wohl das Mindeste, für einen anderen Menschen in einer Notsituation da zu sein.
„D-doch“, sagte er schnell und versuchte seine Stimme sanft und verständnisvoll klingen zu lassen, „Es tut mir leid, ich bin nur noch etwas müde. Aber ich wollte dich nicht kränken. Sprich mit mir. Erzähl mir, was los ist.“
Theresa seufzte und sah mit einem Mal tieftraurig aus.
„Weißt du, ich versuche immer, für alles mögliche Verständnis aufzubringen. Ich versuche, alles mögliche selbst zu regeln, aber irgendwann bin ich mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr, was ich tun soll!“, erklärte sie händeringend.
Alfred nickte ausdauernd.
„Ich verstehe“, sagte er sanft, obwohl er gerade das nicht tat.
Theresa schnaufte. Anscheinend hatte sie ihn ertappt.
„Nein, tust du nicht!“, widersprach sie ihm energisch, „Du weißt nicht, was er durchgemacht hat. Du kannst dir nicht einmal vorstellen, wie schwer es für ihn ist, einen Schritt nach vorn zu machen, wenn ihm keiner entgegen kommt!“
Alfred dachte wohl einige Momente zu lang über diese Sache und eine mögliche Antwort dazu nach, denn Theresa trieb ihn nun endgültig in eine Enge, die er gar nicht zuordnen konnte.
„Sag was!“, herrschte sie ihn mit einem Mal bitterböse an, bevor ihre Stimme nurmehr kläglich klang, „Irgendwas. Einfach irgendetwas, was zumindest mich davon überzeugen kann, dass du das nicht mit Absicht machst.“
Nun war er endgültig verwirrt.
„Was?“, fragte Alfred nur wenig intelligent, „Was mache ich und was- Was?“
Er starrte sie verwirrt an und hob abwehrend die Hände, „Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst!“
Theresa Berentz sah ihn lange an, geradezu durchdringend war der Blick aus ihren durch und durch anklagenden, auffällig dunklen Augen. Für einen kurzen Moment war Alfred, als würde er so viel mehr in eben diesen Augen noch entdecken können, dann schnaubte sie wütend und stand abrupt auf.
„Ihr seid beide vollkommen bescheuert!“, zischte Theresa und ließ Alfred mit energischen Schritten allein auf der Bank zurück.