Endlos erstreckt sich der weite Weg, die lange Mauer, und verschwindet in der Ferne hinter dem Horizont. Ich weiß nicht, wie viele Tage oder Wochen oder Jahre ich bereits auf dem Weg bin, ich weiß nicht mehr, warum ich aufgebrochen bin. Ich habe Antworten gesucht auf Fragen, die mir damals so drängend erschienen, dass ich einfach losgelaufen bin. Mit der Zeit habe ich die Fragen vergessen, sie haben jede Bedeutung verloren in der Gleichheit aller Tage, die nur aus Laufen bestehen, immer auf den Horizont zu.
Und doch gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken. Begegnungen mit dem Wunderbaren und Gewöhnlichen. Viele Tage habe ich in Einsamkeit verbracht, Momente der Selbsterkenntnis und der neuen Fragen, die ohne Bedeutung blieben. Ich habe neue Freunde getroffen und wieder ziehen sehen, denn ich bin ein Wanderer und ich werde niemals ruhen. Ich werde laufen bis ans Ende meiner Tage – oder bis ich das Ende der Welt erreicht habe.
Ich bin gerne alleine. Ich habe mich unter den Menschen immer anders gefühlt, viel einsamer als hier draußen in der unendlichen Schönheit dieser Welt, für die die Menschen blind geworden sind. Ich habe mich gefühlt wie der Wolf mit Tigerstreifen, der mich eine Zeit lang begleitet hat. Obwohl er mich am Anfang oft gebissen hatte, blieb er bei mir. Gemeinsam zogen wir durch die Welt, zu der wir in den Augen der Anderen nicht gehörten. Vielleicht war das richtig, vielleicht gehörten aber auch sie einfach nicht zu unserer Welt.
Meine Reise wird niemals enden, ich bin immer auf Wanderschaft, immer auf der Suche und weiß doch nicht, wonach. Ich suche nach Antworten auf Fragen, die ich vergessen habe. Fragen, auf die es keine Antwort geben kann. Ich laufe immer weiter, bis ans Ende der Welt und darüber hinaus. Denn während die Menschen verzweifelt nach einem Sinn in der Welt suchen, erschaffe ich mir mit jedem Tag einen eigenen Sinn in meinem Leben.