Immer wieder schaut sie sich um, betrachtet die Menschen um sich herum, die Familien, die glücklich wirken. Sicher haben sie alle ihre Probleme hinter der Fassade, aber die meisten sind trotzdem zufrieden mit ihrem Leben. Und sie sind glücklich darüber, am Leben zu sein, ein ganzes Leben voller Möglichkeiten, voller Hoffnungen, Wünsche und Träume vor sich zu haben.
Sie wissen nicht, wie wenig Zeit ihnen noch bleibt. Sie wissen nicht, was passieren wird, wissen nicht, dass sie alle bald sterben werden. Dass all die lächelnden Gesichter sich zu toten Fratzen verzerren werden und all die glücklichen Momente schwinden werden, bis nicht einmal die Erinnerung daran bleibt. Sie wissen nicht, was sie weiß, sie, die aus der Zukunft in die Vergangenheit gereist ist, die für diese Menschen noch die Gegenwart bedeutet.
Es fällt ihr schwer, den Menschen zuzusehen, wie sie lachen und weinen, wie sie lieben und hassen, wie sie leben, mit dem Wissen, dass schon bald nichts mehr von ihnen übrig ist. Am liebsten würde sie sie warnen, sie anbrüllen, sich in Sicherheit zu begeben, aber vermutlich würde man sie als Spinnerin abtun. Außerdem waren Einmischungen in der Vergangenheit verboten, auf Störungen der Zeitlinie standen strenge Strafen. Die Veränderung eines kleinen Ereignisses mochte große Konsequenzen nach sich ziehen.
So grausam es klang, aber all diese Menschen mussten sterben, damit die Zukunft geschah, wie sie geschehen sollte. Damit ihre Zukunft erhalten blieb.
Sie wandte den Blick ab und verschloss ihr Herz.
Sie war verschwunden, bevor die Katastrophe über die Menschen hereinbrach.