Sie hatten eine neue Heimat gefunden. So hatten sie es zumindest gedacht.
Lange waren sie durch die Weiten des Weltalls gezogen, nachdem ihr Planet in endlosen Kriegen vernichtet worden war. Nur begleitet von Trauer um die vielen verlorenen Leben, die verlorene Heimat. Von Verzweiflung, ob sie jemals einen Ort finden würden, den sie wieder Zuhause nennen konnten. Ein Ort, an dem die rastlose Suche, die Sehnsucht endlich ein Ende fände.
Und dann waren sie auf einem Planeten angekommen, sie waren willkommen geheißen worden. Es hatte sich wie Zuhause angefühlt, wie eine Heimat, ein Ort, an dem sie wieder Frieden und Glück finden könnten. Die schreckliche Leere und Einsamkeit des Weltalls wichen der Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, in der sie tapfer den Gefahren trotzten, die sie verfolgten. Sie hatten für die Menschen gekämpft, hatten Seite an Seite mit ihnen gegen die Dunkelheit gestanden, die ihnen gefolgt war.
Doch die Finsternis war gewachsen. Hilflos hatten sie zusehen müssen, wie sie sich in die Herzen der Menschen schlich, ihre Gedanken und Gefühle vergiftete, bis sie nur noch nach Bosheit trachteten. Viele von ihnen waren gegangen, weil sie es nicht ertragen hatten, ihre Freunde nach und nach zu verlieren, zu sehen, wie alle Erinnerungen an gemeinsame Momente immer mehr verschwanden, bis nichts mehr übrigblieb. Wie sich das Glück und der Frieden in Luft auflöste.
Sie waren geblieben. Die Letzten, die sich gegen das unaufhaltsame Ende gestellt hatten, die weitergekämpft hatten, auch wenn jegliche Hoffnung verloren war.
Doch schließlich hatte man sie fortgeschickt. Wieder hinaus in die Weiten des Alls, verdammt zum Schicksal von Flüchtlingen, die in der Endlosigkeit des Universums eine neue Heimat suchten. Zurück in die Verzweiflung, die neue Trauer, die Leere.
Ob es dort draußen eine Heimat für sie gab, in der sie in Frieden leben könnten? Niemand konnte diese Frage beantworten.