Das Kloster lag fernab von den Städten, hoch im Norden an der Grenze zum Wall, hinter dem das dunkle Reich begann. Es war viele Jahre her, dass eine unerklärliche Finsternis die Länder im Norden verschluckt hatte. Und dann waren die Monster gekommen. Die Menschen hatte eine Mauer errichtet, um sich zu schützen und die besten Kämpfer ausgesandt, um sie zu verteidigen. Doch die Jäger, wie sie genannt wurden, waren nicht stark genug. Sie verloren immer mehr Kämpfe und immer mehr von ihnen starben. Sie wurden verraten – von der eigenen Seite. Sie wurden im Stich gelassen, als Abtrünnige gebrandmarkt und selbst gejagt.
Bis niemand mehr übrig war.
Niemand wusste, dass es weit im Norden ein Kloster gab, in dem einige Widerständige ausharrten. Dass sie die Welt weiterhin beschützten, obwohl ihre Kräfte gegen die Macht der Monster nicht mehr lange ausreichen würde.
Niemand wusste, dass sich in dem kleinen, unscheinbaren Kloster eine Basis verbarg, die die letzten Kräfte der Verteidigung versammelt hatte. Niemand ahnte, dass der Priester, der die Verletzten versorgte, den Kämpfern Unterschlupf gewährte. Dass er vor vielen Jahren einige Kinder gerettet hatte, die mit besonderen Kräften auf die Welt gekommen waren und die von den Menschen vernichtet werden sollten, weil sie sie fürchteten.
Niemand wusste, dass sie noch existierten und dass sie in jeder Nacht hinausgingen, um sie zu schützen.
Auch ich hatte geglaubt, dass es niemanden mehr gab, als ich das Kloster besuchte. Ich hatte keine Ahnung, bis ich ihr begegnet bin. Wie eine Erscheinung in der Nacht war sie gewesen, die Verletzung, den tiefen Schnitt an ihrem Arm schien sie nicht zu bemerken. Sie war wieder hinausgegangen, obwohl sie wusste, dass sie nicht stark genug war, um den Monstern entgegenzutreten.
Sie war gegangen und nicht wieder zurückgekehrt. Aber die kurze Begegnung in der Nacht hatte mir Hoffnung geschenkt.