„Ich sage dir, dass ich dich liebe und du fängst an zu weinen?“ In seiner Stimme mischte sich Amüsement mit Schock. Er konnte nicht verstehen, warum mich sein Liebesgeständnis zum Weinen gebracht hatte – und zwar nicht aus Glück. Oder zumindest nicht nur.
Denn ja, ich liebte ihn auch und dass er mich liebte, machte mich unbeschreiblich glücklich. Aber es stürzte mich auch in die tiefste Verzweiflung, denn es gab eine Sache, die ich ihm verschwiegen hatte. Eine wichtige Sache.
Am Anfang war es einfach gewesen, es ihm nicht zu sagen. Er war ein Playboy, dachte ich, ein Frauenheld, der nichts anbrennen ließ. Das machte es leichter. Ich wollte einfach nur die Zeit mit ihm genießen, bis er eben weiterziehen würde. Aber das tat er nicht. Und je mehr ich hinter seiner Fassade sah, desto mehr wusste ich, dass es falsch war, es ihm nicht zu sagen. Aber ich konnte einfach nicht.
Ich wollte diesen Sommer genießen, wollte so tun, als würde er ewig dauern, obwohl ich wusste, dass unsere Liebe mit dem Ende des Sommers enden würde.
Ich konnte es ihm nicht sagen, es würde alles ändern. Und dann sagte er mir, dass er mich liebte. Und ich wusste endgültig, dass ich verloren war. Denn ich würde ihm das Herz brechen. Und das hatte ich nie gewollt. Ich hatte eine letzte Liebe gesucht, die nicht trauern würde, wenn ich ging. Und das würde ich schon sehr bald. Meine Zeit lief ab.
Ich schloss die Augen, wollte nicht den Schmerz in seinen Augen sehen, als ich ihm endlich die Wahrheit sagte: „Ich werde das Ende des Sommers nicht mehr erleben.“