Sie beobachtete ihn, wie er auf den Klippen stand, sich die salzige Brise um die Nase wehen ließ und auf das Wispern des Windes lauschte. Wie er den Wind über seine Fingerspitzen und die ausgestreckten Arme streicheln und mit seinem langen Haar spielen ließ.
Sie versuchte zu verstehen, wie es für ihn sein musste. Er war als Kind des Windes geboren, er war mit ihm geflogen, hatte die Welt von oben gesehen. Der Verlust seiner Schwingen musste für ihn unerträglich sein. Er war gefesselt an ein Leben auf der Erde, er konnte dem Wind lauschen, ihn spüren, doch er konnte nicht mehr mit ihm fliegen. Seine Sehnsucht würde für immer unerfüllt bleiben.
Sie schloss für einen Moment die Augen, litt mit ihm, spürte den Verlust seiner Freiheit als wäre es ihr eigener Verlust.
Als sie wieder die Augen öffnete, war er fort.