Die Rohre, die vom Fuß des Berges bis zu dessen Gipfel führen, sind so alt, dass niemand sich daran erinnern kann, dass sie gebaut wurden. Sie waren schon immer da, verbanden die Höhe mit der Tiefe.
Auf dem Gipfel wacht der Tempel der Götter über das Schicksal der Menschen. Menschen, die in der Einsamkeit und Stille der Höhe über die Menschen am Boden wachen. Niemand hat sie je gesehen, nur die Nachrichten, die sie über die Rohre verschicken, beweisen ihre Existenz. Ich habe mich oft gefragt, was sich wohl am anderen Ende verbergen mag. Wie der Mensch aussehen mag, der die Nachrichten an uns schickte. Wie sie dort oben leben. Es gab so viele unbeantwortete Fragen.
Niemals hätte ich gedacht, dass sie eines Tages einfach keine Rolle mehr spielen würden, weil nichts mehr geblieben war.
Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem die Warnung kam. Es war die letzte Nachricht und sie warnte uns vor einem schrecklichen Schicksal, vor einer gewaltigen Macht, die den Tempel zerstört hatte. Einer von ihnen musste es geschafft haben, eine letzte Warnung zu senden.
Die Rohre sind lang, die Nachricht unternahm immer eine lange Reise und brauchte eine Weile, bis sie uns erreichte. Als sie an diesem Tag ankam, war es für den Tempel und die Menschen dort oben bereits zu spät, denn als wir trotz des Verbots den Gipfel erklommen, war nichts mehr übrig. Nichts stand mehr zwischen uns und der finsteren Macht, die alles zu verschlucken begann.
Niemals hätte ich gedacht, dass es so enden würde.