Henrik kam in der Gilde an und Herr Serptes begrüßte ihn und erzählte dann: "Ihre Partnerin war vorhin auch hier. Sie war bei Gevatter Tod." Augenblicklich stockte der Gildenführer, als er das hörte und wusste, was es hieß. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte und wollte am liebsten wieder heim, um Smeralda darauf anzusprechen. In seinem Kopf kreisten mehrere Gedanken und Fragen, die ihm gerade keine Ruhe ließen. Kurzerhand fragte er seinen Kollegen, ob er noch kurz bleiben könnte, damit Henrik daheim mit ihr reden konnte und Herr Serptes gab sein Einverständnis, wofür Henrik dankte und schnellst möglichst zurück zur Wohnung lief.
Er öffnete die Tür und erst vermutete Smeralda ihre Tochter käme zu Besuch, wurde bei Henriks Anwesenheit jedoch nervös. Henrik war direkt und sprach sie auf dem an, was Herr Serptes ihm erzählt hatte. "Mein Kollege hat erzählt, dass du in der Gilde und beim Tod warst."
Smeralda senkte den Blick und ihre Finger umfassten ihr Hemd. "I-ich." Sie traute sich nicht zu sagen, worum es ging und da Henrik wusste, dass es oft nur einen Grund gab, warum Todeswesen zum Sensenmann gingen, sprach er es für sie aus.
"Du wirst bald erlöst, oder?"
Smeralda wollte was sagen, aber sie fand nicht die Kraft dazu, umfasste ihr Handgelenk, schluchzte und brachte dann nur ein: "J-ja." hervor.
"Warum hast du mir nichts davon erzählt?" entfuhr es Henrik getroffen, bereute seine Frage aber auch, da ihn diese an damals erinnerte, als er erfuhr, dass er eine Tochter hat. Er merkte auch kurz darauf, dass Smeralda diese Botschaft selber noch verarbeiten musste.
"I-ich wusste selber nicht damit umzugehen." Henrik war sprachlos und hielt es für diesen Moment am besten, sie einfach nur in den Arm zu nehmen und zu warten, bis sie ihre letzten Tränen vergossen hatte.
"Weiß Alma schon davon?" fragte er nach und Smeralda schüttelte den Kopf. "Wir werden ihr auch schnell davon erzählen müssen. Wer weiß, wie lange wir noch zusammen haben?" hauchte sie und schmiegte sich in Henriks Armen.
"Egal wie lange wir noch zusammen haben werden, ich möchte diese Zeit mit dir zusammen verbringen und sie genießen." flüsterte er, gab ihr einen Stirnkuss und strich mit den Fingern durch die langen Haare seiner Geliebten. Er blickte sie an und machte ihr einen Vorschlag. "Komm doch mit zur Gilde. Ich werde dann auch den Tod fragen, ob ich die nächsten Tage kürzer treten darf, um bei dir sein zu können." Ruhig und mit einem leichten Lächeln blickte er sie an. Nickend stimmte Smeralda zu und packte ihre Akten zusammen, an denen sie arbeitete und folgte Henrik zur Gilde, welcher sich bei seinem Kollegen bedankte und diesen wohlverdient in den Feierabend entließ.
Smeralda setzte sich neben Henrik und wandte sich der Theoretiker-Arbeit zu. Henrik tat es ihr gleich und sie beobachtete manchmal, wie er Akten entgegennahm oder mit den Sensenschmiedern sprach. Beide rechneten damit, dass Alma noch vorbeikommen würde und hatten schon Bedenken, wie sie es ihr mitteilen sollten.
Die Akten stapelten sich und Henrik stand auf und nahm diese, um sie dem Tod zu überreichen. "Ich werde mit Gevatter Tod reden und bin gleich wieder da." erklärte er und verschwand in dem Raum des Todes. Josef nahm die Akten entgegen, während Henrik sich mit seiner Bitte an den Sensenmann widmete. "Meine Partnerin wird demnächst erlöst und möchte deshalb darum bitten, bis zu ihrer Erlösung kürzer treten zu dürfen, um bei ihr sein zu können."
Er blickte zum Tod, welcher sich die Bitte einen kurzen Moment durch den Schädelkopf gehen ließ. "Natürlich, es spricht nichts dagegen. In der Gilde sind ausreichend Todeswesen." Der Tod gab sein Einverständnis und erinnerte sich daran zurück, wie Cedric ihn einst fragte, ob er vorerst kürzer treten dürfte, um bei seiner Ehefrau sein zu dürfen, als diese schwanger war.
Dankbar verneigte Henrik sich und kehrte mit dieser freudigen Nachricht zu Smeralda zurück. "Danke, dass du das extra für mich machst. Das bedeutet mir viel." merkte sie glücklich an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Henrik griff nach ihrer Hand.
"Es ist mir wichtig, bei dir sein zu können."
Bei seinem Feierabend teilte Henrik Jeremy alles wichtige mit. Unteranderem erwähnte er den Massensuizid und von seinem persönlichen Anliegen, die nächsten Tage nicht in der Gilde zu sein. Jeremy zeigte Verständnis dafür und das Paar verabschiedete sich von ihm.
Sie kehrten zur Wohnung zurück und setzten sich gemütlich auf dem Sofa nieder. Henrik holte zwei Weingläser hervor und einen besonderen Wein. Dabei handelte es sich um den französischen Wein, den sie einst in der Gilde zusammen verköstigt hatten. Dieser Wein hatte etwas Besonderes für das Paar, dementsprechend tranken sie ihn nur selten und zu bestimmten Anlässen. Sie hofften, dass Alma noch kommen würde. Er schenkte ihr und sich ein. Sie erhoben ihre Gläser und stießen zusammen mit den Worten:
"Auf unsere gemeinsame Zeit." an.
Nach dem ersten Schluck seufzte Henrik gedankenverloren.
"Wäre ich nur damals früher zurück gekommen. Wer weiß, welche Erinnerungen da entstanden wären." Smeralda wusste, dass ihn dieses Thema innerlich nicht komplett los gelassen hatte, dass er sich aus Stress von ihr getrennt hatte, obwohl er noch was für sie empfunden hat. Kurzerhand griff Smeralda nach seiner Hand. "Es ist okay. Denk an all die Erinnerungen, die wir geschaffen haben, nicht die, die wir versäumt haben." Er stimmte ihr zu und wollte die Stimmung nicht mit Schuldgefühlen trüben.
Es klopfte an der Tür und kurz darauf wurde diese bereits aufgeschlossen. Sie erkannten, dass es sich dabei um Alma handelte, denn sie besaß einen Schlüssel zur Wohnung. Alma sah ihre Eltern am Wein trinken, holte sich ein Glas und setzte sich dann dazu. Als sie die Weinflasche bemerkte, stockte sie und blickte ihre Eltern entgegen. "Gibt es was zu feiern oder einen anderen Anlass?" fragte sie verwundert nach und ihre Mutter erzählte:
"Ich werde bald erlöst."
Alma blinzelte und fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, ihre Mutter bedeutete ihr viel und sie hatten eine tiefe Bindung zueinander. Kurzerhand fing sie zu weinen an und Smeralda war für ihre Tochter da, indem sie sie zu einer Umarmung zu sich zog. Es ging ihr ebenfalls nahe, dass ihre Tochter vor ihr weinte. "Ich wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, aber es fühlt sich trotzdem so surreal an und ich kann es gerade noch nicht wahrhaben." schluchzte sie und wischte sich die Tränen weg. Smeralda überkam ebenfalls das Nass und Henrik nahm seine Familie ebenso in den Arm. Er wollte sie nicht alleine lassen.
Alma wurde ruhiger und griff nach der Weinflasche, um sich ein Glas aufzufüllen und mit ihrer Familie anzustoßen. Gemeinsam leerten sie die Flasche und genossen das Zusammensein. Sie wussten, dass dies einer der letzten Momente sein würde, wo sie Zeit miteinander verbringen würden und das wollten sie bis zum Schluss auskosten. Es fiel ihnen immer noch schwer, dass die Erlösung in den nächsten Tagen erfolgen würde und Smeralda dann nicht mehr bei ihnen sein würde. Sie redeten über Geschehnisse, die sie zusammen erlebt hatten, unteranderem wie sie wieder zusammen gekommen sind und den vielen Momenten, wo sie zu dritt beisammen saßen und Spiele gespielt und dabei Wein getrunken haben. Alma fielen auch Anekdoten ein, wie sie kleiner war und nannte dabei Ereignisse, wie sie im Baumarkt immer von ihrer Mutter gesucht werden musste, da sie sich zu sehr in alles vertiefte. Darüber lachten sie und als Henrik eine zweite Weinflasche hervorholte, war die Familie angeheitert und vergaßen beinahe den eigentlich traurigen Grund ihres Zusammenseins. Schweren Herzens verabschiedete Alma sich, als sie realisierte, wie viel Zeit bereits vergangen war. Sie war zwar die Leiterin der Scythe Maker und konnte sich aussuchen, wann sie zur Arbeit gehen wollte, trotzdem wollte sie möglichst rechtzeitig dort sein und ein Vorbild sein.
Kaum war Alma weg, lehnte Smeralda sich an Henriks Schulter und redete ganz stolz über ihre Tochter. "Das haben wir gut hinbekommen." schmunzelte sie und Henrik nickte. "Sie ist eine perfekte Mischung von uns beiden." Er ergriff ihre Hand und beide blickten sich in den Augen. Ihre Lippen vereinten sich zu einem Kuss und Smeralda blickte Henrik verliebt an. Sie trank ihr Glas Wein aus und stellte dieses auf dem Wohnzimmertisch ab. Sie verwickelte Henrik in einen weiteren Kuss, dabei griffen ihre Finger nach seinem Hemdsknopf und öffneten dieses. Henriks Hände glitten zu ihrer Taille und Hüfte und seine Finger wanderten unter ihr Hemd.
Henrik hob Smeralda hoch und trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie sanft auf dem Bett absetzte. Dabei öffnete er ebenfalls ihr Hemd und sie half ihn, indem sie ihr Oberteil auszog. Er entledigte sich ebenfalls seines Hemdes und griff dann nach ihrer Hose, bevor er seinen Hosenbund öffnete und sein erregtes Glied sichtbar wurde. Achtlos warfen sie ihre letzten Kleidungsstücke auf dem Boden und Henrik streifte sich ein Kondom über sein Glied, bevor er sich über Smeralda beugte und sich von ihrer Stirn zu ihrem Hals zärtlich hinunterküsste. Seine Hände strichen über ihre Wange und seine Lippen umschlossen ihre Brustwarzen und er genoss das Gefühl, ihre nackte Haut so intensiv zu spüren.
Er beugte sich über sie, schaute ihr in die Augen und drang behutsam in sie ein. Er war vorsichtig und wollte ihr nicht wehtun. Während er tiefer in sie eindrang, legte er seine Lippen auf ihre.
"Ich liebe dich." hauchte er und bewegte sich schneller. Er verspürte eine Erregung und spannte seinen Körper an. Seine Finger krallten sich in das Kissen und glücklich blickte er seine Geliebte an, während Henrik immer mehr an den Rand der Ekstase gelangte. Lange konnte er den Orgasmus nicht mehr zurück halten und während er kam, schloss er seine Augen und verwickelte Smeralda in einen innigen Kuss.
Nackt kuschelten sie zusammen unter der Decke und in Geborgenheit legte Smeralda ihren Kopf auf seine Brust, während er den Arm um sie legte. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schlummerten bereits, während Henrik noch einen kleinen Moment wach blieb und mit ihren Haaren spielte. Er wollte nicht daran denken, dass dies die letzten Tage sein würden, wo sie an seiner Seite schlief.