In der Gilde sprachen Johannes und Jeremy miteinander. "Ich hatte heute zwei Strafverurteilte. Beide haben nur ihre Sense entzogen bekommen." erwähnte Johannes und sein Vater nickte. "Danke dir. Dann kannst du heim gehen. Hast du noch etwas geplant?"
"Ne, Sarah geht's aktuell nicht gut. Ihr Vater ist gestorben." erklärte Johannes ruhig und streifte sich eine Fleecejacke über. "Ach so. Johannes? Weiß sie, dass du?" Vorsichtig fragte Jeremy seinen Sohn.
"Nein, aber ich denke nicht, dass das von Relevanz ist. Wir haben ja nicht vor, für immer zusammen zu sein." Jeremy musterte ihn mit kritischen Blick. "Ich würde das nicht so leichtfältig sehen. Irgendwann kommt es immer irgendwie raus." Johannes zuckte mit den Schultern. "Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist." Er verabschiedete sich und ließ Jeremy seufzend zurück. "Der soll nicht immer alles auf die leichte Schulter nehmen."
Johannes mied den Kontakt zu Sarah, solange sie in ihrer Trauer schwelgte. Er ließ sie wieder auf sich zukommen und wartete nicht auf eine Nachricht. Entweder sie würde sich melden oder nicht pflegte er zu sagen.
Die Beerdigung von Sarahs Vater fand im größeren Kreis statt. Durch seine Tätigkeit als Chef einer Bäckerei kannten ihn viele. Sarah hatte dementsprechend eine größere Location gebucht. Es gab ein großes Buffet und Getränke aller Art. Die Ansprache fiel ihr am Abend am schwersten. Ihr kam der ganze Abend surreal vor und sie verbrachte viel Zeit mit Heather draußen.
"Das ist schon deine fünfte Zigarette in einer Stunde." merkte Heather ermahnend an.
"Lass mich. Wenn ich könnte würde ich mir viel lieber härteres Zeug geben."
"Spinnst du?!" Sarah starrte Heather an. "Ok, das war unbedacht gesagt, sorry. Hoffentlich hauen die früh ab. Ich habe keine Lust auf Menschen."
Sie warf den Zigarettenstummel in den Mülleimer vor dem Gebäude. "Danke, dass du mich heute Abend aushältst und unterstützt." Heather nickte lächelnd. "Klar doch. Nur eine Kleinigkeit für die rechte Hand der Chefin." Sie zwinkerte und Sarah schmunzelte. "Damian hätte sich sicher über die Beförderung für mich gefreut." Mit einem Lächeln kaschierte sie ihr trauriges Empfinden. "In solchen Momenten fehlt er mir besonders. Die Winterzeit wird noch einmal schwer für mich werden. Vermutlich werde ich an den Feiertagen nichts machen." Heather hatte alle Mühe ihre Tränen zurückzuhalten. "Hey Heather-Weather, verbringen wir die Zeit doch zusammen. Ich wäre sonst auch alleine. Vielleicht einmal Onkelchen besuchen, aber was soll ich sonst an diesen Tagen machen?" schlug Sarah vor. "Sich von seinen One-Night-Stand durchvögeln lassen?" kommentierte Heather mit schelmischen Grinsen und beide Frauen brachen in lautes Gelächter aus. Weitere Kollegen kamen nach draußen, um zu rauchen.
"Was lacht ihr so?" fragte der Bäckermeister munter. "Egal." winkte Sarah ihn ab und die Frauen betraten das Gebäude. "Manchmal haust du die lustigsten Sachen raus, Heather." Zu zweit genehmigten sie sich einen Drink und ihre Gespräche wurden nur durch andere unterbrochen, die über Sarahs Vater reden wollten. Sarah schenkte ihnen diese Aufmerksamkeit, war aber froh, wenn sie nicht mehr darüber sprechen musste.
"Hoffentlich ist der Tag bald vorbei."
Sarah nahm Heather unter ihre Fittiche und lehrte ihr, was sie an zusätzlichen Aufgaben zu tun habe.
"Hoffentlich bin ich nicht zu nett und lass mich einnehmen. Ich habe Sorge, dass ich mich nicht durchsetzen kann." erzählte Heather, während Sarah über Vorstellungsgespräche sprach. "Das dicke Fell kommt mit der Zeit. Und selbst wenn du jetzt jeden Bewerber eine Chance gibt's, ist das auch nicht schlimm. Im Praktikum werden wir dann weitersehen, ob die Leute was taugen." Aufmunternd lächelte Sarah.
"Ich meine, du bist eine Willers. Lass ein bisschen was von deinen arschigen Vater raushängen!" Heather schmunzelte und begutachtete Sarah, wie sie in dem Büro ihres Vaters saß. Es war ein ungewöhnliches Bild in ihren Augen.
"Wir wachsen beide an unseren neuen Aufgaben. Ich trage immer noch Sorge, was falsch zu machen oder mich zu übernehmen. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich in der Chef-Rolle angekommen bin." Aufmunternd blickte sie Heather an.
"Wir halten den Laden schon auf dem Laufenden."
Heather verließ das Büro am heutigen Tage früher und fuhr direkt zu Musukos Tattoo Studio. Musuko wartet bereits mit einem großen Grinsen im Gesicht auf sie.
"Hehe, ich sagte doch, du wirst wiederkommen." Heather wollte kaum zugeben, dass er recht hatte und betrat das Tattoo Studio. Sie hing ihre Jacke über den Kleiderhaken und gesellte sich zu ihren besten Freund. "Davon brauche ich ein Beweisfoto." lachte er und beide schossen ein Selfie von sich im Studio. Dieses sendete er seiner Mutter zu mit der Unterschrift: Sie kommen alle wieder, muhaha.
Musuko hatte sein Tablet zur Hand genommen. "Ich freu mich, die Nadel wieder an deiner Haut ansetzen zu dürfen. Für dich würde ich sogar kitschige Blumen stechen. Hauptsache deine Haut wird durch mich immer ansehnlicher." Bei seiner Vorfreude grinste sie.
"So, hier ist das Motiv." Die Freunde lachten über das Motiv des Skelettmannes, der auf den Einhorn mit pinker Mähne saß.
"Genial. Sag mal, lässt du dir das dann von wem anders tä-" "Steche ich mir selbst aufs Bein. Apropos! Linkes oder rechtes Bein bei dir?" Heather war verblüfft, dass sich Musuko das Motiv selbst stechen wollte und konnte. "Äh, rechts." Sie stülpte das Hosenbein hoch und sie machten aus, an welcher Stelle genau. Sie schlossen die Vorbereitungen ab und Musuko wollte gerade die Handschuhe anlegen, bis die Tür aufging. Die Klingel ertönte.
"Guten Tag? Ich habe gerade Kundschaft." rief Musuko und verbarg seine Gereizheit. "Ich hätte die Tür abschließen sollen." dachte er und stand auf, als ein 55 Jahre alter Mann, der voll tätowiert war, ihn entgegen blickte.
"Geschäft läuft gut wie ich sehe." ertönte die harsche Stimme und Musuko erkannte den Kunden wieder.
"Lehrmeister?" Der Mann nickte. "Ich war zufällig in der Gegend und dachte mir, ich schau mal rein." Fragend sah Heather beide an.
"Heather? Das ist mein Lehrmeister von damals. Du weiß doch, dass ich Praktika gemacht habe und ein Seminar machen wollte um Tätowierer zu werden." Heather nickte. "Bei ihm habe ich als letzter ein Praktikum gemacht und als ich ihn von meinen Plan erzählte, hat er mich direkt behalten und ausgebildet, bis ich so weit war." erklärte Musuko munter und Heather sah zum Mann mit der gebeugten Haltung.
"Seminar, pah! Das hat alles keine Qualität! Zu meiner Zeit habe ich mir auch einen Lehrmeister gesucht." Stur beharrte er auf seine Meinung und setzte sich auf einen kleinen Sessel. "Stört es, wenn er zusieht?" fragte Musuko Heather leise.
"Naja, geht schon." murmelte sie, als Musuko zu den Herr sah.
"Wie siehts aus? Ich habe morgen keine Termine. Dann können wir uns in ruhe unterhalten." Er hatte Heathers Unwohlsein gespürt und das verletzte seine erste innere Regel, dass der Kunde sich beim stechen wohlfühlt. "Na gut. Ich wäre gerne Zeuge deiner Kunst geworden. Bis morgen. 14 Uhr, hier." Knatschig verließ er den Laden.
"Danke." Heather seufzte laut. "Ich hätte mich nicht ungestört mit dir unterhalten können. Selbst wenn es dein Lehrmeister ist." "Habe ich gemerkt." Heather war begeistert von Musukos Empathie.
"Aber sag mal, wie war der eigentlich drauf? Da würde ich mich nicht tätowieren lassen." murmelte sie und Musuko nickte, während er die Handschuhe anzog. "Er ist auch kein angenehmer Zeitgenosse. Man muss mit ihm auskommen und ich sag dir, der hat dich gekillt, wenn du ohne triftigen Grund nicht zu einem Termin erschienen bist." Vor lauter Reden merkte Heather erst nicht, dass Musuko bereits angefangen hatte, zu stechen. Ihr fiel es auf, als sie gerade ihre Gedanken mitteilen wollte. Die Sitzung dauerte ungefähr eine Stunde, in der Heather mehrmals das Gesicht verzog. "Wie kannst du dich selbst stechen?" keuchte sie.
"Vielleicht lass ich auch meinen Lehrmeister ran." Nachdem alles fertig war setzten sich die Freunde zusammen.
"Ich habe hier noch was für dich." erwähnte Musuko und holte einen schwarzen Umschlag hervor. Überrascht sah Heather sich den Brief an.
"Schau ich gleich an, erst deine Bezahlung." Heather genoss den Freundschaftsrabatt bei Musuko und zahlte immer weniger, als er eigentlich verlangt hätte. Während er das Geld sicher verwahrte öffnete Heather den Umschlag und las sich den Brief durch. Ohne Vorwarnung wurde Musuko umarmt. "Ich freu mich für euch! Ich mache mir direkt Gedanken um ein Geschenk!" Heather konnte ihre Freude kaum verbergen. "Das ist doch noch ein Jahr hin." Er lächelte aus ganzem Herzen und legte den Arm um Heather. "Aber danke, dass du mir damals den nötigen Arschtritt gegeben hast. Sonst hätte ich ihn nie gefragt." Heathers Augen funkelten und sie grinste. "Wozu hat man seine Einhornfreundin?" scherzte sie.
"Ah! Aber denk an dein Versprechen! Tiefstes schwarz!" erinnerte Musuko mit einem schelmischen Lächeln und Heather nickte. "Ich zieh das durch!" "Als Treuzeugin."
Stille.
"Wie?" Heather starrte Musuko verwirrt an. "Richtig gehört, Heather. Willst du meine Trauzeugin sein? Mikel hat bereits Mutter gefragt und ich dachte an dich. Ich meine, ohne dich würden wir nicht heiraten." Heathers Gesicht rollte eine kleine Träne der Freude hinunter. "Klar doch. Danke." Sie drücke ihn an sich. Musuko erwiderte die Umarmung. "Ich freu mich schon auf den 13.10." hauchte sie und ihre Freude war nicht in Worte zu fassen.
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An Sarahs Haustür klingelte es und sie öffnete diese in einem schulterfreien Oberteil und einer kurzen Pyjama-Hose.
"Johannes, ich freu mich. Komm rein." Sie schloss hinter ihm die Tür.
"Nochmal mein persönliches Beileid." Sarah nickte. "Danke." Sie nahm die Beileidsbekundung auf, vergaß sie daraufhin aber wieder. Ihr war das Thema überdrüssig, auf ihren verstorbenen Vater angesprochen zu werden. Sanftmütig lächelte Johannes Sarah an und beobachtete sie, wie sie zwei Gläser hervorholte. "Ich habe mich über die Nachricht gefreut.", gestand er offen. "Du hättest mir auch jederzeit darüber schreiben können. Ich wäre vorbeigekommen und wäre dir beigestanden so gut wie ich gekonnt hätte."
"Danke, das ist lieb, aber ich kam schon klar. Meine Kollegin war da." Sie füllte die Gläser auf und sie setzten sich auf das Sofa. "Cheers." kicherte Sarah und nahm einen Schluck von der Apfelschorle.
"Danke."
"Nächstes Mal komme ich mal zu dir." Johannes horchte bei Sarahs Worten auf. "Ach das. Mal schauen. Mein Eigenheim ist ziemlich... chaotisch." versuchte er sich rauszureden, aber Sarah winkte ab.
"Ach, alles Ausreden. Meine Bude ist auch nicht besser. Stell dich nicht an oder verheimlichst du etwas vor mir?" Sie tat ihre Aussagen als scherzhaftes Gerede ab, aber Johannes verschluckte sich an seinen Saft. "Ach Mensch, nicht so verklemmt. Das war nicht so gemeint. Alles gut?" Sie umfasste seine Schulter und Johannes versuchte seine gut gelaunte Art wie immer zu zeigen. Der Versuch misslang ihm.
"Du, Sarah? Wie lange wollen wir das noch so beibehalten?" Fragend schaute sie Johannes an. "Was? Das hier? Solange wie wir Bock haben. Keine Verpflichtungen, ist doch klasse." meinte sie schulterzuckend. "Ist dir nicht nach was festerem?"
"Außer deinem Gemächt? Nein, haha. Meine früheren Beziehungen haben mich auch alle so eingeengt."
"Ja, aber eine offene Beziehung wäre ein Kompromiss." Ihr erster Spruch fand nur Sarah selbst lustig. Sie setzte eine ernstere Miene auf. "Du kommst mir jetzt nicht auf den Gedanken, Gefühle zu entwickeln, oder?" Johannes biss sich auf die Unterlippe, bevor er sprach. "N-nein, aber ich bin auch kein Sex-Spielzeug, dass man sich auf Abruf hervorholen kann." stellte er klar und Sarahs Hände umfassten fest das Trinkglas. "Woher kommt denn dieser Sinneswandel? Oh ich ahne es schon, du hast dich in mich verliebt." Ihre Freude über seine Anwesenheit klang immer mehr ab.
"Und wenn dem so wäre?" hakte Johannes scharf gestochen nach und Sarah blieb für einen Moment die Sprache weg. "Ich ich äh." Sie überlegte. "Dann hätte das keinen Sinn mehr für mich. Ich will keine Beziehung. Von diesen glücklich bis in alle Ewigkeit halte ich nicht viel. Und was wäre das für eine Beziehung, in der wir uns immer nur bei mir treffen?" Sie lehnte sich zurück und sah Johannes schlecht gelaunt an. "Was wäre daran schlimm? Bei mir sind die Gegebenheiten eben anders." Sarah hob eine Augenbraue. "Woah, als ob du so eine kleine Wohnung hättest, dass nur du darin leben könntest." Johannes stellte sein glas ab. "Nein, das ist es nicht."
"Was ist es dann? Erzähls mir!" Ihre Stimme wurde lauter.
Johannes wollte es nicht erzählen und versuchte das Thema umzulenken, aber Sarah behaarte auf eine Antwort. "Warum machst du so ein Geheimnis daraus? Wohnst du noch bei Papi?". hakte sie auf das Thema rum. "Wenn ja, stört mich nicht." Erst wollte Johannes sagen, dass dem so war, aber ihre Aufmüpfigkeit brachte ihn dazu, mehr zu sagen, als er vorhatte.
"Sarah, hör mir zu! Du kannst nicht zu mir kommen, weil meine Wohnung nicht in der Menschenwelt ist!" Es platzte aus ihm raus und Sarah glaubte ihm nicht.
"Bist du ein Alien oder willst mich verarschen?"
"Nein! Ich bin kein Alien, ich bin ein Halbbluttodesengel. Ich lebe im Totenreich." Sarahs Wut wich Entsetzen und Unglaube.
"Du bist ein geisteskranker Spinner. Wie soll das denn möglich sein? So eine bescheuerte Lüge hab ich lange nicht mehr gehört." Sie verdrehte die Augen. "Ich wollte dich eigentlich nie wieder sehen, weil ich ein Halbblut bin. Ich kann es dir beweisen! Ich sehe die Sterbedaten der Menschen und." Ohne Vorwarnung holte er seine Sense hervor. Sarah wich zurück und bekam Angst.
"Ich verstehe." Ihre Augen weiteten sich. "Du bist schuld am Tod meines Vaters! Weil ich dich Halbtod kennengelernt habe und als nächstes holst du mich!" warf sie ihm vor und Johannes fasste sich an den Kopf. "Nein, so funktioniert das nicht! Für jeden gibt es eine vorbestimmte Zeit und die deines Vaters war nun mal gekommen. Du wirst noch nicht sterben." Sarahs Atmung wurde lauter. Unverständnis keimte in ihr auf. "Dieses Dasein ist auch nicht einfach für mich!" rief Johannes und Verzweiflung sprach aus seiner Stimme. Er ließ die Sense verschwinden.
"Ich kann dir die Welt erklären. Es ist nicht, wie es sich die Menschen vorstellen." Energisch schüttelte Sarah den Kopf. "Davon will ich nichts wissen! Nachdem Tod kommt nichts mehr. Als ob da Menschen leben. Ist der Tod kein Skelett?"
"Ja, das stimmt tatsä-" "Stop! Davon will ich nichts wissen! Und Halbblut ist was?" Johannes senkte den Blick.
"Mein Vater ist ein Todesgeist und hatte was mit einem Menschen. Das Ergebnis daraus bin ich." erklärte er plump. Sarah musste vor Schock lachen.
"Und wenn du jetzt eine schwängern würdest?"
"Es wäre ein Mischblut. Entweder ein Mensch mit geringen Fähigkeiten eines Todeswesens oder umgekehrt." Sarahs Gesicht verzog sich vor ekel. "Dass sich sowas überhaupt vermehrt." Johannes verengte den Blick. "Wenn du zuhören und Verständnis dafür zeigen würdest, könnte ich dir erklären, wie es ist!" Seine Stimme wurde laut. "Wenn ich mit sowas schwanger wäre würde ich es abtreiben." Finster funkelte Johannes sie an.
"Wir sind doch keine Monster!"
"So etwas wie ein Todesmensch sollte nicht existieren. Das passt nicht zusammen." Johannes Augen weiteten sich bei ihrer direkten Meinung.
"Ich bin froh, dass meine Mutter nicht so dachte." flüsterte er so, dass Sarah jedes Wort verstand. Bei ihren nächsten Aussagen entwichen Johannes sämtliche Gesichtszüge.
"Weil sie es wohl nicht wusste. Ich kann mir nicht vorstellen, welche gesund denkende Frau so ein Kind haben wollen würde. Sie ist nur deswegen gestorben, weil der Tod in dir steckt."
Johannes starrte sie mit geweiteten Augen an. Er stand vom Sofa auf und kehrte ihr den Rücken zu. Vor der Tür drehte er sich ein letztes Mal zu Sarah um. "Ich muss mir von dir keine Beleidigungen gegenüber meiner Mutter anhören! Ich gehe!" Er lief aus der Tür und Sarah blickte ihn hinterher. "Spinner. Vermutlich hat er das erst von seiner Mutter!" Sie schüttelte sich.
"Und ich habe mit diesen Typen was gehabt, bah. Ich hätte mir gleich denken sollen, dass er nicht ganz sauber ist, wenn man am Friedhof so mit seiner toten Mutter redet, als stünde sie vor einem. Ich Idiotin!" Sie schüttete die Getränke weg und zündete sich eine Zigarette an. Auf ihren Handy suchte sie Heathers Kontakt raus und rief sie an. Heather war gerade am Essen zubereiten.
"Boah Heather ich muss dir was erzählen!" trällerte Sarah und erzählte ihrer Kollegin energisch von dem Ereignis.