Ein halbes Jahr verging und der Herbst fand Einklang auf der Erde. Heather parkte ihr schwarzes Auto auf dem Parkplatz des Büros. Es war ein Neuwagen, der den alten ihres verstorbenen Bruders ähnelte. Ihren alten Wagen hatte sie billig an einen Bastler verkauft. Sie fühlte sich immer wie eine Geschäftsfrau, wenn sie diesen fuhr. Heather betrat das Büro und hängte ihre schwarze Jacke auf. Darunter kam ein blaues Hemd zum Vorschein, welches einst Damian trug. Im Büro setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und linste zu Sarah rüber. "Guten Morgen."
Sarah verschluckte sich beinahe an ihren Kaffee. "G-guten Morgen." Sie hustete kurz und stellte die Tuesday Loading Tasse auf ihren Beistelltisch. Ihre Haare waren zu einem ordentlichen Zopf gebunden. Dies lag aber an der Anwesenheit ihres Vaters. Heather lächelte seelenruhig und setzte sich an das Beantworten der E-Mails. "Hier ist eine Kundenbeschwerde." sagte Heather und Sarah wurde hellhörig. "Ja? Lies vor!" Sarah grinste und Heather las vor.
"Sehr geehrte Grünlandbäckerei Krachten. Am Montag war ich in ihrer Filiale am Supermarkt Kaffee trinken. Dieser war viel zu kalt. Nach austrinken (wir wollen schließlich kein Essen verschwenden) sagte ich dies und wollte einen neuen. Die Verkäuferin wollte erneut Geld von mir haben, da ich den ersten ausgetrunken habe. Ich verließ daraufhin den Laden. So kann man auch Geld machen, richtig? Ich empfehle ihren Mitarbeitern eine Nachschulung zum Thema Kundenreklamation." Heather las dies mit gespielt langweiliger Stimme und rollenden Augen vor. Sarah schmunzelte. "Manche Kundenstorys sind echt Gold wert."
"Ich antworte ihm, dass unsere Verkäuferinnen keine Nachschulung brauchen, weil sie schon alles richtig gemacht haben." Heather schickte die E-Mail zurück und Sarah kicherte. "Genial! Vor einiger Zeit hättest du dir das nicht getraut." merkte Sarah lobend an und Heather lächelte stolz, als sie das Kompliment vernahm.
"Ich versuche immer daran zu denken, dass mein Bruder sich das auch nicht gefallen lassen würde und schlimmere Kunden hatte." Sarah mochte den Gedanken von Heather und genehmigte sich einen weiteren schluck Kaffee.
"Dein Kumpel ist doch Tätowierer, richtig?" fragte sie aus dem nichts und Heather nickte. "Ja ist er, warum? Soll ich dir seinen Kontakt haben?"
"Das wäre cool, wenn du das tun würdest. Ich hätte mal wieder Lust, mir was stechen zu lassen." Heather holte ihr Handy hervor und sendete Sarah den Kontakt zu.
"Dankeschön." flötete Sarah, als sie die Nachricht sah. "Er hat auch deins gestochen, oder?" Heather nickte. "Ich bin bis heute stolz darauf."
Die Arbeitszeit verflog und mittags stand Heather auf. In der Hand hielt sie ein kleines Täschchen. "Ich verschwinde kurz. Hab heute meine Tage bekommen." entschuldigte sie sich und lief zum Klo. Bei ihrer Rückkehr erzählte Sarah: "Nicht oft, aber es gab Momente, da war ich froh, dass ich sie hatte. Ich bin bestimmt schon dreimal an einer Schwangerschaft vorbei geschlittert."
"Warum glaube ich dir das auch noch?" seufzte Heather und setzte sich wieder. "Ich war nicht immer so vorsichtig, wie man sein sollte. Darauf bin ich nicht stolz." gestand Sarah und Heather stützte ihren Kopf am Handballen ab. "Ich hatte nur mit 20 diesen Idioten. Ehrlich gesagt hätte ich gerne jemanden an meiner Seite, sonst ist es so einsam. Ich bin 34! Mit 17 dachte ich, dass ich in diesem Alter verheiratet bin und Kinder habe." Sie wandte sich wieder dem PC und den Bestellungen zu. "Ich habe darüber nie wirklich nachgedacht. Mittlerweile bin ich mit meinen 38 aber auch wirklich zu alt für diesen Familienkram. Mir fehlt das aber auch nicht." Sarah sah dies entspannt und Heather konnte sich ihre Kollegin mit Kindern nicht vorstellen. "Meine Mutter war auch 31 und 42 als sie uns bekommen hat und es ist auch gut gegangen." erwähnte Heather. "Ist für mich kein Argument." murmelte Sarah nur und beide ließen das Thema ruhen. Heather verabschiedete sich eine Stunde früher als gewohnt. "Kommst du eigentlich klar mit den wenigen Stunden?" hakte Sarah interessiert nach, kurz bevor Heather ging.
"Ja, tue ich. Mir tut es gut, wegen meiner leichten Depression. Mit dem Geld komme ich auch zurecht. Ich habe ja auch ein bisschen geerbt, was ich mir gut zur Seite gelegt habe. Ich sag Bescheid, wenn ich wieder mehr arbeiten möchte oder kann." Beide lächelten sich an.
"Du weiß, ich arbeite gerne mit dir bis zum Feierabend." flötete Sarah und Heather fühlte sich geschmeichelt. "Ich doch auch. Bis morgen! Schönen Feierabend!"
Heather lief aus dem Büro und fuhr mit dem Wagen heim.
Sarah fuhr den Computer runter und lief am Büro ihres Vaters vorbei. "Schüß, Paps."
"Warte kurz." bat ihr Vater, ein älterer Herr von 65 Jahre und wenig Haar auf dem Kopf. Er war von dünner Gestalt.
Sarah lief in sein Büro, den Schlüsselchip zum abmelden bereits in der Hand. Ihr Vater trug ein dunkelblaues Flanellhemd und eine schwarze Hose zu den edlen Lackschuhen.
"Ich habe ein Gesteck bei deiner lieben Cousine geordert. Bist du so lieb und bringst es zum Friedhof? Ich schaffe das heute nicht mehr." Sarah atmete laut aus.
"Klar doch." Sie kam zum Schreibtisch und nahm das mittelgroße Gesteck mit den roten Blumen und der silbernen Deko vom Regal.
"Dein Onkel hätte schließlich morgen Geburtstag gehabt." erinnerte ihr Vater. "Ich weiß." murmelte Sarah und trug das Blumengesteck vor sich. "Schönen Feierabend, Liebes." wünschte er und Sarah nickte.
"Danke, hab dich auch lieb." verabschiedete sie sich reserviert und brachte das Gesteck erst zum Auto, bevor sie sich ausstempelte und rauchend im Auto zum Friedhof fuhr. Sie lud das Blumengesteck aus und lief zum großen Familiengrab der Krachten, auf welchen ein großer turmähnlicher Grabstein stand, der alle Namen der Vorfahren eingemeißelt hatte. Allen voran die Namen Millie Krachten 714-778 und Moritz Krachten 736-814. Der aktuelle Name war von Sarahs Onkel Theodor Krachten 1654-1698.
Sie legte die Blumen nieder und realisierte, dass ihr Onkel nicht viel älter als Heathers Bruder war, als dieser starb.
"Von deinen großen Brüdern. Das Blumengesteck hat deine Nichte gefertigt." erzählte Sarah und löste ihren Zopf. Sie schaute über das große Grab hinweg und bemerkte einen jungen Mann mit orangerötlichen Haar und einer knalligen orangenen Jacke eine Grabreihe hinter ihr. Durch seine herausstechenden Farben schaffte Sarah es nicht, den Blick abzuwenden und bewegte sich auf ihm zu. Der Anblick der sich ihr bot, ließ sie eine Augenbraue heben.
Der junge Mann setzte sich von hinten auf den Grabstein und redete vor sich hin.
"Ich brauchte einfach wieder diese Auszeit." stöhnte er und streckte sich.
"Ich freue mich immer über deinen Besuch." Jorina stand vor ihm. "Und was hat dich dazu bewegt, dir wieder eine Auszeit zu nehmen? War die menschliche Seite wieder stärker?" Johannes legte ein Bein auf den Oberschenkel und gestikulierte mit den Armen.
"Viel zu tun. Musste Überstunden schieben. Danach hatte ich keine Lust mehr und jetzt bin ich hier." Er fuhr sich durch die Haare. Von sicherer Entfernung beobachtete Sarah ihn. "Führt er Selbstgespräche?" fragte sie sich und Jorina hatte Sarah vom Augenwinkel bemerkt.
"Du wirst beobachtet." wies Jorina Johannes auf sie hin und verwies mit dem Finger auf sie. Johannes hielt inne und fühlte sich peinlich berührt. Unauffällig drehte er sich zur Seite.
"Oh, hallo!" rief er und winkte. Dabei versuchte er einen souveränen Eindruck zu machen. Sarah war es genauso unangenehm wie ihm, erwischt worden zu sein. Trotzdem erwiderte sie die Begrüßung und lief auf ihn zu.
"Oh man, peinlich. Sorry, manchmal führe ich Selbstgespräche und denke, meine Mutter würde mir zuhören." gestand er offen. Jorina beobachtete beide.
"Ach, dafür muss man sich nicht schämen. Ich spreche auch manchmal mit mir selbst. Wenn ich alleine bin, ist es am schlimmsten." erzählte sie lachend und Johannes schmunzelte.
"Was führt eine Frau wie sie auf den Friedhof?" fragte er mit einem sanften Lächeln. "Ich habe ein Blumengesteck auf das Grab meines Onkels gelegt. Nenn mich Sarah."
"Johannes, wenn wir schon dabei sind. Das ist das Grab meiner Mutter. Ich weiß, es muss komisch aussehen, wie ich auf ihren Grabstein sitze." Er stand auf und näherte sich Sarah einen Schritt. "Das Grab meines Onkels ist ein großes Familiengrab. Existiert schon seit Jahrhunderten." erwähnte Sarah lächelnd.
"Das Grab meiner Mutter existiert, seit dem ich auf der Welt bin." Sarah lief rot an und versuchte nicht zu lachen vor entsetzen. "Oh man. D-das äh." stammelte sie, während Johannes schmunzelte.
"Ist schon in Ordnung. Ich komme damit klar, wirklich." Jorina stand neben ihm und fasste sich an den Kopf.
"Ach Johannes." seufzte sie und flüsterte ihm dann zu: "Wenn du jede Frau so begrüßt ist es kein Wunder, dass du single bist." Sie lächelte gerissen und Johannes nickte nur, ohne dass es Sarah auffiel. Sarah lachte leise. "Ach, mein Onkel sagt manchmal Krachten Bestattungsinstitut, mit einem Krachen ins Grab." Im Gegensatz zu ihr verbarg Johannes sein lachen nicht. "Legst du immer solch einen Humor an den Tag?" fragte Sarah nach und Johannes tat, als würde er überlegen.
"Ehrlich gesagt, manchmal schon. Ist meine Art. Ich bin immer so schrill. Laut meinem Dad habe ich das ganz von meiner Mom." Energisch nickte Jorina neben ihm. "Haha, gefällt mir gut. Endlich jemand, mit dem man sich normal unterhalten kann." Beide blickten sich ins Gesicht. Ein ungewöhnliches Gefühl machte sich im Inneren von Sarah breit. "Mit dir kann man sicher gut was unternehmen, oder?" hakte Sarah euphorisch nach und Johannes nickte.
"Aber selbstverständlich! Ich war letztens erst wieder mit meinem Vorgesetzten einen Trinken." Sarah war angefixt.
"Klingt sehr gut! Hast du noch was vor?" Er schüttelte den Kopf. "Dann lass uns doch was unternehmen. Ich habe Zeit und Langeweile."
"Klar. Lass mich nur noch kurz schüß zu meiner Mom sagen!" Er winkte ihr zu, was für Sarah aussah, als würde er dem Grab zuwinken.
"Bis demnächst Mom." Jorina winkte ebenso und zwinkerte ihm zu. "Viel Glück." Sie zeigte beide Daumen nach oben, bis er sich umdrehte und Sarah zu ihrem Auto folgte. Jorina kehrte zurück in den Garten Eden.
"Bist du mit Auto da?" erkundigte Sarah sich und Johannes schüttelte den Kopf. "Bin zu Fuß." Er stieg in ihr Auto und schnallte sich an. "Ich hab Hunger, lass erst noch was essen. Bock auf´n Drive-In beim Imbiss?" Sarah war bester Laune und Johannes nickte. "Oh Sarah, du musst lebensmüde sein, einen Typen vom Friedhof abzuschleppen und in dein Auto zu lassen!" meinte sie, aber Johannes erwiderte nur schulterzuckend: "Zumindest hast du einen lebenden Mann abgeschleppt. Und apropos lebensmüde, ich versichere dir, dass du noch nicht draufgehen wirst." Er zwinkerte und beide brachen in Gelächter aus.
"Bist du Hellseher oder wie?" Johannes sah sie verschwörerisch an.
"Vielleicht."
Sarah fuhr in den Drive-In eines Fast Food Ladens und fuhr weiter zu einem Parkplatz, auf welchen es sich beide schmecken ließen. Johannes schlürfte an seinen Milchshake und machte dabei abstruse Geräusche, die Sarah zum lachen brachten. Sie verschluckte sich beinahe an ihrer Pommes.
"Jetzt lass uns zu mir heim." beschloss sie, als beide alles aufgegessen hatten. Der Müll wurde auf die Rückbank geworfen und das Auto roch nach Fast Food.
"Rauchst du?" fragte Sarah nach und Johannes schüttelte den Kopf. "Ist es okay, wenn ich trotzdem rauche?"
"Ne, lass mal. Es riecht noch zu gut nach essen." Sarah zuckte mit den Schultern. "Stimmt auch wieder." Sie ließ Zigarette und Feuerzeug unangetastet in ihrer Tasche. Sarah parkte auf der Auffahrt und lief mit Johannes zur Tür der Doppelhaushälfte. Er betrat ihre vier Wände nach ihr. Sarahs Wohnung war im großen und ganzen ordentlich, obwohl diese zugestellt war mit Deko-Objekten. In der Ecke des Wohnzimmers stand eine große Pflanze.
"Ignorier das kreative Chaos." meinte Sarah beschämt und warf einen Blick auf die Spüle, an der noch getrocknetes Geschirr stand. Johannes kümmerte dies recht wenig. Er sah an die Wände, die Bilder zeigten Ausschnitte aus Sarahs Leben.
Auf einem Bild stand sie mit ihren Eltern vor der Bäckerei. In einem Bilderrahmen hing das Zertifikat zur Einschreibung der Lehre und ein Dokument zur erfolgreichen Entlassung. Daneben hing eines, wie Sarah an ihrem Schreibtisch saß. "Ich habe Bäckereifachverkauf gelernt und bin dann ins Büro gegangen." erwähnte sie, als sie seine Blicke auf den Bildern ruhen sah. "Und was machst du beruflich?" Johannes wandte sein Augenmerk auf sie. "Ich bin auch im Büro tätig. Ich habe mich schon in die höhere Etage hochgearbeitet, aber das auch nur weil mein Dad dort ebenfalls arbeitet." erwähnte er und verschleierte seine Identität als Halbblut. Er sah sich die Bilder an und sah ein Familienfoto, welches über 15 Jarhe alt war.
"Ach das! Es hat lange gedauert, alle Krachtens für ein Bild zusammen kommen zu lassen. Das sind mein Vater und seine zwei kleinen Brüder, meine Mutter, Tante und meine zwei Cousins und Cousine. Mein Onkel, der schon verstorben ist, der Jüngste, hier.", Sie zeigte mit dem Finger auf einen der Brüder, welcher ganz links stand. "Er hatte keine Familie. Er hat lieber in Freiheit gelebt, ist Motorrad gefahren und war richtig cool drauf. Ich mochte ihn gerne, er war ein totaler Stimmungsmacher. Sein Tod hat mich schwer getroffen. Jeden aus der Familie hat es schockiert." Johannes verschränkte die Arme. "Mein Dad erzählt immer, was Mom für eine temperamentvolle Ader hatte, die ich ganz von ihr habe. Du muss wissen, mein Vater ist ruhiger." Johannes musterte die Gesichter auf dem Bild. "Und du bist Einzelkind?" Sarah nickte.
"Meine Mutter wollte nach meiner Geburt keine Kinder mehr. Es war keine leichte Schwangerschaft für sie." Beide sahen zum Bild.
"Vermutlich habe ich irgendwo noch mehr Verwandte rumschwirren, aber das sind die einzigen, zu denen ich näheren Kontakt pflege." Johannes lenkte das Thema auf ein weiteres Bild, auf welchem Sarah und Heather sichtlich vom Foto überrascht wurde und gerade genüsslich in einen Salat-Wrap biss.
"Haha, das ist meine Kollegin. Wir waren nach Feierabend zusammen beim Imbiss."
"So wie wir heute." lachte Johannes und im Eifer legte er den Arm um Sarah. "Ja, so wie wir!" Sarah ließ sich vollkommen darauf ein und legte ebenfalls den Arm um ihn. Ihre Blicke trafen sich und beide hatten dasselbe lustvolle Grinsen im Gesicht.
Sarah ergriff seine Hand und schleifte ihn in ihr Schlafzimmer, welches sich oben befand. Dort befand sich ein großes, gemütliches Bett. An der Seite stand ein Kleiderschrank, der nicht aufgeräumt war. Gegenüber des Bettes stand eine Kommode mit Fernseher. Aus der Kommode holte sie schließlich ein Kondom hervor und reichte es Johannes, der es erstmal auf den kleinen Nachttisch verwahrte. Er beugte sich über Sarah, die im Bett lag und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Seine Lippen bewegten sich ihren Hals hinunter und Sarah genoss jedes Gefühl, das ihren Körper durchströmte. Sie richtete sich auf und entkleidete sich von ihren Oberteil. Johannes hatte freie Sicht auf ihre entblößten Brüste. Er entledigte sich seiner orangenen Stoffjacke und dem grünen Pullover. In seiner Hose spannte es und er knöpfte seine Jeans auf. Bevor er sich das Kondom überstreifte zog er Sarah die Hose runter. Er bewunderte ihren Körper begehrend und streifte sich das Kondom über.
Johannes stieg zu ihr auf das Bett und beugte sich über sie. Dabei ließ er seine Finger in sie gleiten, spürte ihre Feuchtigkeit und nahm ihren Körpergeruch in sich auf. Ihre Lippen vereinten sich und Johannes strich mit zarten Fingerbewegungen über ihren Körper.
"Das gefällt mir. Ich mag es, massiert zu werden." hauchte sie und drehte sich auf den Rücken. Johannes fuhr mit den Fingern über ihre Schulterblätter, den Rücken und über die Seite. Sarah stieß einen entspannten Seufzer aus und seine Hände strichen über die Taille und packten ihren Arsch. Er knetete diesen, was eine entspannende Wirkung auf Sarah zeigte. Johannes spreizte ihre Beine ein wenig und nutzte die Entspannung von Sarah für sich, um in sie einzudringen. Sarah spürte, wie er in sie eindrang und krallte sich an das Kissen. Das Gefühl hatte sie lange nicht mehr gespürt und ihr entfuhr ein stöhnendes Geräusch. Sie hob ihr Becken ein wenig und spürte jeden einzelnen Stoß von Johannes in ihr.
"Oh ja verdammt ich komme!" hörte sie Johannes rufen, welcher aus ihr drang und das volle Kondom sah. Sie reichte ihm eine Packung Taschentücher vom Nachttisch.
"Ich geh kurz auf Klo." entschuldigte sie sich, während Johannes seinen Penis sauberwischte. Sarah kam kurze Zeit später mit einer Tüte wieder. "Pack hier rein. Dann schmeiß ich das später in den Müll." Er tat, wie sie es ihm sagte. Sarah legte sich mit dem rücken ins Bett, während Johannes sitzen blieb. "Puh, das tat mal wieder richtig gut der Sex." Stolz lächelte sie und fragte dann: "Darf ich jetzt eine rauchen?" Johannes lachte auf. "Klar, mach doch." Er zog sich wieder an, während Sarah sich nur einen Bademantel überstreifte. Sie liefen auf die kleine Terrasse und Sarah zündete sich eine Zigarette an. "Brr, kalt." merkte sie an. Johannes setzte sich neben Sarah. "Das war echt schön. Lass uns das mal wiederholen. Wie siehts aus?" erkundigte sie sich. "Klar, lässt sich einrichten." meinte er locker und Sarah fragte nach seiner Nummer.
"Äh, ich habe mein Handy nicht dabei." log er und Sarah schrieb ihm ihre Handynummer und die des Büros auf.
"Wäre cool, wenn du dich meldest. Das ist die Nummer vom Büro der Bäckerei in der ich arbeite. Du kannst sonst auch vorbeikommen. Oder ich treffe dich auf dem Friedhof." Sie scherzte und beide lachten darüber. Nach der Zigarette verabschiedete sich Johannes. Sarah winkte ihm hinterher und schloss dann die Tür. Glücklich und zufrieden ging sie ins Bett und hoffte, Johannes wiederzusehen. Dieser kehrte in das Totenreich zurück und wusste nicht, ob er diese Verbindung als Halbblut aufrecht erhalten sollte.
Johannes übernahm am Folgetag die Schicht nach Henrik in der Gilde. Er starrte vor Dienstschluss auf die Handynummer von Sarah. Es wurde abends und er vermutete, dass sie bereits Feierabend hatte. Unbemerkt legte er die Füße auf den Tisch, bis sein Vater kam.
"Johannes! Diese schlechte Angewohnheit bekommen wir auch nicht mehr aus dir raus!" mahnte er und schüttelte mit den Kopf. Gedankenverloren entschuldigte sich Johannes und Jeremy bemerkte den Zettel. "Hast du mir aufgeschrieben, was ansteht?" erkundigte er sich, aber Johannes verneinte mit einem Kopfschütteln.
"Ach weiß du, Dad, ich hatte gestern was mit einer Frau aus der Menschenwelt. Sie hat mir ihre Nummer gegeben und ich weiß nicht, ob ich sie wieder treffen soll. Ich bin immerhin ein Halbblut." erzählte er aufgeschlossen und sein Vater verstand seine Sorgen.
"Bei deiner Mutter habe ich auch überlegt, sie wieder zutreffen. Ich habe mich schließlich dafür entschieden, weil mein Herz es mir gesagt hat. Ich würde mir nicht zu viele Gedanken machen, sondern alles auf dich zukommen lassen." Jeremy lehnte sich an Johannes Stuhl. "Du weiß, ich belasse es bei den Ladys immer bei einer einmaligen Sache. Ich will mich weder an eine Menschenfrau, noch an eine Seelengeleiterin binden." erwähnte er offen.
"Ich bleibe bei meinen Worten. Triff sie wieder, wenn es sich richtig anfühlt." Johannes ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen und konnte sich nur minder auf die Übergabe mit seinem Vater konzentrieren. Er verabschiedete sich, den Zettel gut verwahrt in der Hosentasche.