Definition des Registers
Die Brommel (Bombus rubus) ist eine Art der Hummeln (Bombus). Das faustgroße, blau-violette Insekt ist die größte bisher bekannte Hummelart der Welt und endemisch auf den Hurricano-Islands. Sie wird auch Bromme oder Brom genannt.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Ohne Rang: Dicondylia
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Teilklasse: Neoptera
Überordnung: Hymenopterida
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Apoidea
Ohne Rang: Bienen (Apiformes)
Familie: Echte Bienen (Apidae)
Unterfamilie: Apinae
Tribus: Bombini
Gattung: Hummeln (Bombus)
Spezies: Bombus rubus
Beschrieben: Marv 2021
Unterart(en): Bisher keine bekannt.
Merkmale
Die Brommel ist in der Regel einheitlich blau-violett gefärbt, selten trägt sie an der Vorder- und Hinterkante des Brustkorbs jeweils eine goldgelbe Binde mit einem breiten blau-violetten Bereich dazwischen. Wie die meisten Hummeln hat der Bauch der Biene eine abgerundete Spitze. Die Brommel hat relativ kurze Antennen und ausgeprägte Vorder- und kleinere Hinterflügel, die normalerweise über dem Hauptbrustbereich liegen (sie liegen fast flach an). Relativ lange Borsten bedecken fast den gesamten Brustkorb und Bauch der Hummel und verleihen ihr so ein extrem pelziges Aussehen. Die Bein- und Kopfregionen sind von kürzeren Borsten bedeckt als Brustkorb und Bauch, aber ebenfalls flauschig. Zwischen den kürzeren Borsten des Körpers befindet sich noch längere Borsten, welche die Gestalt der Brommel noch etwas vergrößern und noch flauschiger machen. Die Königinnen haben normalerweise eine relativ schwere Körpermasse von etwa 1,31 bis 3,95 Gramm und große Kopf-Schwanz-Längen von bis zu 10,5 Zentimetern. Arbeiterinnen sind nur geringfügig kleiner, besitzen aber keine Anlagen für Eier und wiegen so nur etwa die Hälfe, wie die Königin. Drohnen sind mit 9 Zentimetern die kleinsten Vertreter der Brommeln.
Aufgrund dieser Größenverhältnisse ist die Brommel eine der größten Hummeln der Welt. Grund für diese Größe ist das endemische Vorkommen der Art auf den Hurricano-Islands (Inselgigantismus). Da sich durch die größere Größe mehr Angriffsfläche für den Wind bietet (man geht davon aus, dass die Inseln nicht immer so windig gewesen sind), entwickelte die Brommel als eine Art Airback besonders viel Flausch. In der Tat sind die "flauschigen Kanonenkugeln", wie sie von Einwohnern der Insel beschrieben wurden, so gut geschützt, dass ihnen kein Aufprall was zuleide tun kann.
Flugverhalten
Brommeln lassen sich auf den Hurricano-Islands meist mit geringem Kraftaufwand aufsteigen und vom Wind über die Insel tragen, dabei kollidieren sie mit Zweigen, Bäumen, Felsen, anderen Lebewesen und letztlich Blüten. Der aktive Flug wird vor allem für den Rückflug genutzt, um nicht aufs Meer hinausgetragen zu werden, aber auch für kleine Korrekturen um nicht komplett ziellos durch die Luft zu treiben. Im Fall von Windarmut (z.B. bei einer Haltung) betreibt die Brommel, wie jede andere Hummel auch, den aktiven Flug. Allerdings ist hier ihr Energiebedarf deutlich höher und sie benötigt deutlich mehr Nahrung als sie es mit Windgleitflügen täte.
Sinneswahrnehmungen & Trainerbarkeit
Im Gegensatz zu den meisten Hummeln kann die Brommel die Farbe Rot wahrnehmen. Dieses etwas eigenartige Verhalten kann auf die Fähigkeit der Brommel zurückgeführt werden, sich auf ein bestimmtes Rezeptorsystem, das L-Rezeptorsystem, zu verlassen, um einen achromatischen Kontrast durchzuführen und die Farbe Rot zu letztlich erkennen zu können.
Auffallend ist neben dieser besonderen Sinnesleistung, dass die Brommel auf Schall reagiert, insbesondere auf Pfeiftöne. Welche die Brommel in verschiedensten Weisen fliegen lassen. Ein Grund für dieses Verhalten ist nicht erkennbar, die Brommel lässt sich aber über diesen Weg dressieren.
Lebensraum
Die Art ist auf den Hurricano-Islands endemisch. Dort tritt sie bis in Höhenlagen von 2600 Meter auf. Die Brommel besiedelt vorzugsweise Wälder und Wiesen und meidet die küstennahen Regionen, da hier die Gefahr besteht von starken Winden auf das offene Meer getragen zu werden.
Lebensweise
Ernährung
Brommeln ernähren sich rein vegetarisch. Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind Pflanzensäfte, Pollen und der Nektar von Blüten. Die Eiweißversorgung wird allein durch den Verzehr von Pollen sichergestellt. Zu den bevorzugten Pflanzen gehören hauptsächlich weiße, rosafarbene und lilafarbene Blüten, wie die von Brombeeren (Rubus sect. rubus) und Sturmäpfeln (Malus hurricano). Für letztere ist die Brommel die Hauptbestäuberin.
Verhalten
Brommeln bilden kleine Völker, in denen sie kooperieren. Ein Volk besteht aus einer Königin, vielen Arbeiterinnen und Drohnen. Insgesamt kann ein Volk zwischen 50 und 100 Arbeiterinnen umfassen. Die Flugzeit erstreckt sich zwischen März und Mitte Mai. Das befruchtete Weibchen geht im Herbst mit Eintreten der Herbststürme in die Überwinterung. Dazu suchen sie meist Erdlöcher auf.
Fortpflanzung
Nachdem die Jungkönigin der Brommel den Winter überstanden hat, beginnt sie zunächst mit der Nahrungsaufnahme, um wieder zu Kräften zu kommen. Ist sie wieder zu Kräften gelangt, sucht sie nach einem geeigneten Nistplatz, welcher in der Regel unterirdisch, überwiegend unter Pflanzenwurzeln, insbesondere unter Brombeersträuchern, angelegt wird und somit besonders Wind geschützt ist. Ein Nest kann bis zu 437,5, selten auch bis 656 Zentimeter in den Boden hinein ragen. Hier ist die Königin im Winter auch vor Kälte geschützt. Das eigentliche Nest weist einen Durchmesser von bis zu 35 Zentimeter auf und wird im Innern mit Wachs ausgekleidet.
Im Nest legt sie Vorräte in sogenannten Tönnchen an und baut kleine Nistnischen. Die Tönnchen formt die Königin aus einer wachsartigen Substanz, welche ein leichtes Brombeerartiges Aroma hat. Hier legt sie ihre ersten Eier. Nach wenigen Tagen schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, welche die Königin fortan beim Nestbau und der Nahrungssuche unterstützen.
Meist im September schlüpfen die Jungköniginnen und Jungdrohnen. Die Entwicklungsdauer von Arbeiterinnen dauert in der Regel etwa 20 Tagen, die der Drohnen 24 Tage und eine Jungkönigin schlüpft nach etwa 27 Tagen. Die Begattung erfolgt noch im Nest und das Sperma wird in Spermataschen der Jungkönigin eingelagert und somit überwintert.
Während Arbeiterinnen mit einer Lebensspanne von anderthalb Monaten und Drohnen mit einer Lebensspanne von einem Monat ihr Höchstalter erreichen, überdauern Brommelköniginnen mehrheitlich mehrere Jahre. Das älteste bisher gefundene Exemplar war 12 Jahre alt.
Gefährdung
Die Bestandszahlen der Brommel sind seit mehreren Jahren stark rückläufig und verringern sich etwa um 200 Völker alle drei bis vier Jahre. Grund hierfür sind eingeschleppte Arten, Lebensraumverlust, Wilderei und nicht zuletzt früher eintretende und immer stärker werdende Hurrikans durch den Klimawandel. Die BCS listet die Art als vom Aussterben bedroht, gibt aber an, dass für eine wirklich fundierte Betrachtung der Situation weitere Daten zur Verfügung bezüglich der Gesamtpopulation stehen müssten.
Der Biotopenpark hält und züchtet Brommeln, erste Auswilderungsprojekte sollen im Oktober 2021 stattfinden.
Kulturelle Bedeutung
Brommeldressur
Da Brommeln sich mittels Pfeiftönen kontrollieren lassen, sind geübte Personen in der Lage, mit ihnen kleinere Kunststücke oder Himmelsbilder aufzuführen. Sogenannte Brommeltechniker (auch Bromm(el)pfeifer) haben sich auf die Arbeit mit Brommel spezialisiert, in großen Events lassen sie die Brommeln unter Einfluss von Musik zu fantastischen Bildern und Formen verwandeln. Diese "flauschigen Feuerwerke" sind häufig eine Attraktion auf Jahrmärkten und anderen Festivitäten.
Systematik
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Anmerkungen
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