Definition des Registers
Der Schlafschläfer (Somnambuli mollis) ist ein Säugetier aus der Familie der Bilche. Sein Verbreitungsgebiet ist auf Origin beschränkt. Die Art verschläft den Großteil ihres Lebens und ist der Lage mittels Schlafwandeln zu überleben.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Bilche (Gliridae)
Unterfamilie: Leithiinae
Gattung: Somnambuli
Spezies: Somnambuli mollis (Schlafschläfer)
Beschrieben: Felix 2021
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Der Schlafschläfer ist sehr klein, mit einem Gewicht von 15 bis 43 Gramm, einer Körperlänge von 7 bis 9 Zentimeter und einer Schwanzlänge von 8 bis 11 Zentimeter. Das dichte und weiche, aber ausgesprochen kurze Fell ist von besonders flauschigem Charakter. Die Fellfarbe variiert dorsal von rötlichbraun bis rotgrau, während sie sich an der Unterseite weißliche bis cremefarbene zeigt. Diese hellere Färbung findet sich ebenfalls an der Kehle und den Kopfseiten. Die Schnauzenspitze und die Füße sind nur spärlich behaart und weisen eine fleischfarbene Färbung auf. Der lange Schwanz endet an der Spitze in einer buschigen Quaste, welche sich im Alter in zwei Enden teilt. Das Gesicht zeigt im Bereich der Augen eine schwarze Gesichtsmaske.
Die großen Ohren sind rundlich und leicht trichterartig geformt. Sie liegen hinter den Augen leicht seitlich am Schädel.
Lebensraum
Der Schlafschläfer wird entlang der südöstlichen Küste von Origin gefunden, vom östlichen Süd-Origin bis südlich zu Bernie's Werf verbreitet. Die westliche Ausdehnung verläuft weitläufig entlang der Grenze des Biotopenreservats, eine Enklave ist im Gebiet der alten Taverne und des Atriums zu finden. Ebenfalls findet man sie auf den vorgelagerten Inseln.
Schlafschläfer besiedeln eine Reihe von Lebensräumen. So werden neben Sumpfgebieten und Wäldern auch Baum- und Strauchsteppen, Bergwälder und gelegentlich auch Kulturregionen bewohnt. Da die Tiere sich hauptsächlich in Baumhöhlen, seltener in Felsspalten oder an ähnlich geschützten Orten aufhalten, werden sie nur selten beobachtet.
Lebensweise
Nahrung
Schlafschläfer ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung. Insbesondere dabei vom Nektar und den Blütenpollen des Koma- oder Schlafbaums (Eucalyptus desolate). Die Nahrung wird dabei mit der bürstenartigen Zunge aufgenommen. Darüber hinaus werden je nach Jahreszeit auch zahlreiche Früchte gefressen, hier zeigen die Tiere in Haltung eine Vorliebe für allerhand Nussfrüchte. Zu einem kleinen Teil wird auch auf tierische Nahrung in Form von Insekten und Spinnentieren zurückgegriffen, insbesondere dann, wenn ein Nahrungsmangel herrscht.
Schlafschläfer gelten als der wichtigste Bestäuber des Komabaums. Während der Nahrungsaufnahme verfangen sich Pollen in ihrem Fell, welche bei ihren Schlafwanderungen verbreitet werden. Teilweise kommt es dazu, dass Pollen über das flauschige Fell der Schlafschläfer auf andere Tiere und Tierwesen übertragen werden und so diese die Pollen weiter verbreiten.
Gut genährte Schlafschläfer sind an ihren verdickten Schwänzen zu erkennen, in denen sich die Fettreserven ansammeln.
Verhalten
Das wohl markanteste Merkmal der Schlafschläfer ist ihr chronischer Schlafwandel (Somnambulismus), während er für Menschen ein Problem darstellen kann, ist er für die Schlafschläfer überlebenswichtig. Den ihre Hauptmahlzeit, der Nektar des Komabaums, besitzt eine stark einschläfernde und Traum-anregende Wirkung. Während er bei größeren Tieren zu einem ruhigeren Schlaf führt, schlafen die Schlafschläfer unweigerlich nachdem Verzehr mehrere Tage bis hin zu Wochen ein. Ohne ihren chronischen Schlafwandel würden sie in dieser Zeit verhungern. Durch das konsequente Verzehren des Nektars bleibt ihre Schlafphase mitsamt Schlafwandel meist mit dem Verzehr des ersten Nektars bis hin zu ihrem Lebensende bestehen.
Da sich der Schlafwandel nur zur Nacht, vorrangig in den dunkelsten Stunden und um die Mitternachtszeit, zeigt, werden Schlafschläfer als quasi nachtaktiv beschrieben.
Die Nester werden aus Komablättern gebaut und haben üblicherweise einen Durchmesser von etwa 15 Zentimeter. In diesen verschläft der Schlafschläfer den Tag im Gegensatz zu seinem nächtlichen Schlaf bewegt er sich in dieser Zeit kaum bis gar nicht.
Während der kalten Jahreszeit halten Schlafschläfer einen Winterschlaf ab, der sich über 5 bis 7 Monate erstrecken kann. Gelegentlich kommt es vor, dass Schlafschläfer sogar ein ganzes Jahr verschlafen. Während dieser Zeit zehren Schlafschläfer von ihren Fettreserven im Schwanz, die sie sich im Sommer und Herbst angefressen haben. Typisch ist ein Einrollen zu einer flauschigen Kugel während des Winterschlafs. Stehen besonders kalte Winter vor der Tür, rotten sich die sonst eher einzeln lebenden Tiere in großen Gemeinschaftsnestern zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen.
Außerhalb solcher extremen Winterereignisse leben Schlafschläfer in einem losen Gruppengefüge, in dem jedes Tier eine eigene Baumhöhle besitzt. Solche Gruppenverbände existieren meist über mehrere Komabäume verteilt. Sollte sich ein Schlafschläfer in die Baumhöhle eines anderen Schlafschläfers verirren, wird er in der Regel von dem Besitzer weg gestrampelt, bis der Eindringling die Schlafstätte verlässt.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife erreichen Schlafschläfer mit rund zwölf Monaten. Auf dem Festland von Origin erstreckt sich die Paarungszeit von Mai bis Juli, auf den wärmeren, vorgelagerten Inseln beginnt die Paarungszeit meist schon im April, seltener im März. Der Partner wird schlafwandelnd gefunden, da die Tiere in lockeren Gruppen leben, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein geeigneter Partner bereits in der Nähe ist. Das Weibchen bringt nach einer sehr kurzen Tragezeit von 23 bis 28 Tagen 2 bis 4 Jungtiere in ihrem Nest zur Welt. Die Aufzucht des Nachwuchses erfolgt durch das Weibchen.
Die Jungen sind anfangs noch nackt und blind. Mitte der dritten Lebenswoche öffnen sie erstmals ihre Augen. Die Jungtiere werden für etwa einen Monat gesäugt und erreichen ihre Selbstständigkeit mit rund 2 Monaten. Die Lebenserwartung in Gefangenschaft liegt bei etwa 5 Jahren, in Freiheit dürften die Tiere ein solch hohes Alter jedoch nicht erreichen.
Gefährdung
In den letzten Jahrzehnten waren für die Art außerhalb des Biotopenreservats erhebliche Bestandsrückgänge und auch regionales Aussterben zu verzeichnen. Er tritt in diesen Teilen Origins nur noch selten auf, innerhalb des Biotopenreservats ist die Art noch häufiger vertreten, aber ein Rückgang der Population ist hier ebenfalls zu verzeichnen. Vermutlich hat sich das Verbreitungsgebiet in den letzten 30 Jahren um mehr als 50 Prozent verkleinert. Die Gründe für diesen Rückgang sind bisher unbekannt.
Aufgrund der, für die Größe des Tieres entsprechende, große Verbreitung, betrachtet die BCS die Art vorerst noch als gering gefährdet, verweist aber darauf, dass in Zukunft Handlungsbedarf besteht.
Eine Haltung und Nachzucht erfolgt im Biotopenpark, 2021 konnten die ersten Schlafschläfer im Biotopenreservat ausgesetzt werden, um die dortigen Bestände zu stärken.
Kulturelle Bedeutung
Haustier
Aufgrund ihres flauschigen Fells ist die Nachfrage an Schlafschläfern in der Haus- und Heimtierhaltung in den letzten Jahren gestiegen. Allerdings ist die Haltung dieser Tiere kostspielig und ihre schlafwandlerische Aktivität in der Nacht kann den Halter auch um seinen Schlaf bringen. Weshalb der Schlafschläfer bisher als Nischenhaustier gilt, welches eher selten gehalten wird.
Mytholgie
Die Schlafschläfer sind die Protagonisten in der Legende "Die sieben Schlafschläfer". In dieser Geschichte, welche ihren Anfang im Jahre 251 (ein Amethyst-Wolfsjahr) nimmt, wird Kaiser Iignator der Rastlose, als Vernichter der Wälder, insbesondere der Schlafbaumbestände thematisiert. Er ließ sämtliche Schlafbäume fällen, da sie seiner Meinung nach, die Wurzel, des ihm verteufelten Schlafs gewesen sein. Diese Begebenheit der Legende ist auch von anderen historischen Quellen belegt, wie auch das im Verlauf der Legende thematisierte, unbeabsichtigte Ende des Kaisers in einem selbst gelegten Brand. Historisch schwerer zu prüfen ist die Existenz der Schlafschläfer und ihrer Handlungen. Diese, wenn auch unterlegen, traten dem Kaiser entgegen und sammelten zahllose Früchte und Pollen der Schlafbäume um nach der Vernichtung der bestehenden Bestände einen neuen Wald aufzuforsten. Allerdings findet der Kaiser die Pläne heraus, findet aber das Saat- und Pollengut nicht, da es sich zu diesem Zeitpunkt im Fell der Schlafschläfer befindet. Der Kaiser gibt den Schlafschläfern eine Bedenkzeit, damit sie ihm verraten können, wo das Saat- und Pollengut ist und er es vernichten kann - im Gegenzug vermutlich zu einer Strafminderung, wie es nach damaligem Recht bereits verankert war. Der Kaiser verlässt kurz darauf den Schlafschläferwald und vernichtet Schlafbaumbestände in anderen Wäldern. Die Schlafschläfer beginnen umgehend mit dem Vergraben des Saatguts.
Als der Kaiser wiederkehrt, flüchten die Schlafschläfer zum Berg Innominatam, wo sie zum Flauschbären beten wollen. Der Berg Innominatam ist dabei vermutlich der namenlose Berg im Biotopenreservat. Angeblich soll die Reise zum Gipfel 14 Jahre benötigt haben. Fast das Dreifache der bekannten Lebenszeit eines Schlafschläfers. Da die 14 im Flauschbärentum eine heilige Zahl ist und die zwölf Sternentiere + Zottel- und Flauschbär, könnte es sich dabei um eine symbolische Zahl handeln, welche später erwähnte Ereignisse vorweg nehemen soll. Auf dem Gipfel sehen die sieben Schlafschläfer ihren Wald in der ferne brennen. Kaiser Iignator stirbt und es scheint als würden die Schlafschläfer ihm folgen.
Es folgt ein Szenenwechsel, die Schlafschläfer finden sich auf dem Rücken des Flauschbären wieder, welche sie zu ihrem Wald trägt. Dort scheinen in der Feen-Reihenfolge (beginnend mit dem Feuer-Element) alle Sternentiere in ihrer elementaren Gestalt. Wunder um Wunder geschieht und der einst brennende Wald wird zu einem neuen Hort des Lebens. Als das siebte Wunder geschieht, fallen die Schlafschläfer in Ohnmacht und erwachen 200 Jahre später in einem vollständig genesen Wald.
Zeitzeugen, wie etwa der Flauschbär selbst, halten sich zu den Ereignissen bedeckt. Die Wege des Flauschs seien eben unerfindlich.
Symbolik
Aufgrund der Sieben Schlafschläfer-Legende, haben Schlafschläfer eine beschützende, waldaffine Symbolik und finden sich so als Emblem auf einigen Hain- und Waldwappen.
Da sie im Bund mit dem Flauschbären stehen sollen, stehen meist auch die Schlafbäume unter Schutz.
Systematik
Taxonomische Synonyme
- Schlafschläfer (Obdormiteliomys mollis)
Anmerkungen
Trivia
Der Schlafschläfer basiert auf dem Gartenschläfer (Eliomys quercinus) und dem Dickschwanz-Schlafbeutler (Cercartetus nanus).