Definition des Registers
Der Klingwurm (Tuningfurca soncapiens) oder (Gemeiner) Klangwurm ist ein Ohrwurm aus der Familie der Eigentlichen Ohrwürmer (Forficulidae). Sein lateinischer Name bedeutet so viel wie "Klang einfangende Stimmgabel", was die Fertigkeiten dieses Tieres sehr genau beschreibt.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Ohne Rang: Dicondylia
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Teilklasse: Neoptera
Überordnung: Exopterygota
Ordnung: Ohrwürmer (Dermaptera)
Unterordnung: Neodermaptera
Teilordnung: Epidermaptera
Überfamilie: Forficuloidea
Familie: Eigentliche Ohrwürmer (Forficulidae)
Unterfamilie: Forficulinae
Gattung: Klangohrwürmer (Tuningfurca)
Spezies: Tuningfurca soncapiens
Beschrieben: Sharimaya 2019
Unterart(en): Bisher keine bekannt.
Merkmale
Klingwürmer erreichen eine Körperlänge von 10 bis 16 Millimetern. Der Kopf ist gelblich-orange, Halsschild, Deckflügel und Beine sind gelblich, während der Hinterleib rötlich braun ist. In den kälteren Zonen Belletristicas färbt sich der Körper der Klingwürmer immer dunkler ein, vollständig schwarze Tiere finden sich in den polaren Regionen, wie Kingdom's Edge.
Die Flügel sind zu kurzen Stummeln reduziert, sodass die Tiere (fast) flugunfähig geworden sind. Die Hinterflügel werden von den kurzen Deckflügeln nicht ganz bedeckt und stehen etwas hinaus, der Großteil des Abdomens ist unverdeckt.
Die Fühler des Klingwurms sind 8-gliedrig.
Am Hinterleibsende tragen sie ein paar Zangen mit stumpfem Ende. Im Gesamtbild erscheinen die Hinterleibszangen U-förmig. Diese Cerci verwenden sie zur Verteidigung und um Beute zu lokalisieren. Die Männchen benutzen sie auch bei der Paarung. Die Männchen haben etwas flacherer, dafür breitere Cerci, als die Weibchen. Die Zangen sind in der Lage auf Schallwellen zu reagieren und beginnen zu schwingen, wenn diese von einer ausgehenden Schallwelle getroffen werden. Schallwellen mit geringer Schwingung, wie diese, die von einem krabbenlenden Käfer ausgelöst werden, lassen die Stimmzangen nur geringfügig ausschlagen, sodass die Bewegung selbst im Labor kaum erkennbar ist. Besonders reagiert der Stimmzangenapparat auf die Echoortung von Fledermäusen (Microchiroptera), die aufgrund der hauptsächlichen Nachtaktivität des Klingwurms und seiner schlechten Flugfähigkeit, eine besondere Bedrohung für das Insekt darstellen. Empfängt der Stimmzangenapparat des Klingwurms Schallwellen, welche (wahrscheinlich) von der Echoortung einer Fledermaus stammen, beginnen die Klangzangen sichtbar auszuschlagen. Mittels Muskelzuckungen lässt der Klingwurm die Stimmzangen aneinander schlagen, um einen geeigneten Gegenschall zu entwickeln, dieser neutralisiert den von der Fledermaus aus gegebene Ton und lässt den Klingwurm von der Echoortung verschwinden. Allerdings funktioniert dieser "Tarnkappenmodus" nur, wenn nur eine Fledermaus in der Nähe ist und Schallwellen aussendet. Daher landen viele Klingwürmer so schnell es geht und suchen sich rasch ein Versteck, wenn ihre Stimmzangen ausschlagen.
Lebensraum
Sie kamen ursprünglich nur in Origin vor, sind aber im Zuge der Überfahrt 2019 in Communica eingeschleppt worden und haben sich von dort aus nun in alle Teile Belletristicas verbreitet. Man findet sie daher heute fast überall, wo sie geeignete Verstecke finden, wie z. B. unter Laub, in Ritzen und Spalten. Klingwürmer sind zudem Kulturfolger und finden sich in größerer Dichte in Siedlungen von Usern und NPCs, als in Wäldern und anderen Biotopen.
Lebensweise
Ernährung
Als Allesfresser ernährt sich der Klingwurm sowohl von tierischer als auch von pflanzlicher Nahrung. Auf Nahrungssuche geht der Klingwurm in der Dämmerung oder nachts. Zur Orientierung bei der Jagd nutzt er seine Stimmzangen und die von seiner Beute verursachen Schallwellen. Selbst leiseste Töne können die empfindlichen Zangen aufspüren und so dem Klingwurm deutlich machen, wo sich Beute vor ihm versteckt.
Die Larven des Klingwurms ernähren sich ausschließlich räuberisch von kleinen Insekten wie Blattläusen und von Pflanzenteilen.
Verhalten
Klingwürmer sind tag- und nachtaktiv, ihre Hauptaktivität liegt aber in den Abendstunden.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife erreicht der Klingwurm nach der letzten Häutung (Reifehäutung). Die Paarungszeit erstreckt sich meist über den Herbst und Winter. Zwischen November und Februar erfolgt die Eiablage. Dabei legt das Weibchen zwischen 52 und 88 weißliche Eier in eine Kammer in den Erdboden. Die Eier weisen eine Länge von gut 8 Millimeter auf. Das Weibchen bleibt bis zum Schlupf der Larven bei dem Gelege und betreibt Brutpflege. Die Larven und das Weibchen verbleiben bis zur Häutung zum 2. Stadium im Nest, erst dann löst sich der kleine Familienverband auf. Ein Puppenstadium gibt es bei Klingwürmer nicht. Die Entwicklung erfolgt durch Häutungen bis zur finalen Reifehäutung.
Die Lebenserwartung beträgt ungefähr ein Jahr.
Gefährdung
Der Klingwurm ist weit in Belletristica verbreitet und konnte über die userliche Expansion große Gebiete für sich einnehmen. Die Art gilt in der Landwirtschaft in der Regel als Nützling, da sie viele Schadinsekten vertilgt. In den urbanen Gebieten gilt der Klingwurm dagegen als Plagegeist und wird oft mit lauter Musik vertrieben, deren Vibration dem Klingwurm gar nicht behagt. Aufgrund der großen Verbreitung und der Unmöglichkeit den Bestand in irgendeiner Weise abzuschätzen, stuft die BCS die Art als nicht gefährdet ein.
Der Klingwurm wird im Biotopenpark gehalten und nachgezüchtet.
Kulturelle Bedeutung
"Ohrwurm-Effekt"
Die Stimmzangen des Klingwurms sind ungemein empfindlich und können von stärkeren Schallwellen so vereinnahmt werden, dass sie mit dem empfangenen Ton mitschwingen und diesen mehrere Minuten bis Stunden oder Tage wiedergeben. Dies erfolgt vor allem bei einfachen Musikstücken mit eingehender, leicht einprägsamer Melodie. Diese versetzen die Stimmzangen in so starke Schwingungen, dass der Klingwurm sie nicht aus eigener Kraft beenden kann. Beendet kann der Zustand nur werden, wenn die Stimmzangen verloren gehen oder aber mit einer ähnlich starken Schallquelle ein Gegenschall erzeugt wird, der den Schall der Stimmzangen neutralisiert.
Systematik
Taxonomische Stellung
Aufgrund der Besonderheiten der Zangenanatomie der Klingwürmer, wird ihre Gattung von manchen Belleologen auch in die Familie der Fieseohrwürmer (Furkficulidae) gestellt, sollte dies der Fall sein, hat sich die Familie erst sehr spät in Eigentliche Ohrwürmer und Fieseohrwürmer aufgespalten.
Anmerkungen
Trivia
Die Art basiert auf dem umgangssprachlichen Ohrwurm, bei dem man mit summen muss, und dem biologischen Ohrwurm. Im genaueren auf dem Gemeinen Ohrwurm (Forficula auricularia) in Ergänzung mit Stimmgabeln und Musikthemen.