Definition des Registers
Die Frosttraube (Vinumglacies pruinae) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Weinrebengewächse (Vitaceae). Ihre Früchte werden unter anderem zu Frostbrand verarbeitet. Sie wird auch als Frostrebe bezeichnet um sie von der eigentlichen Frucht zu unterscheiden.
Taxonomie
Reich: Pflanzen (Embryophyta)
Stamm: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterstamm: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer(Magnoliopsida)
Ordnung: Weinrebenartige (Vitales)
Familie: Weinrebengewächse (Vitaceae)
Gattung: Vinumglacies
Spezies: Vinumglacies pruinae
Beschrieben: FELIX 2018
Unterart(en: Keine
Merkmale
Erscheinungsbild und Ranke
Die Frosttraube wächst als kletternder Strauch bis Liane. Die Rinde der stielrunden Zweige ist anfangs spärlich mit spinnenförmigen Haaren (Trichomen) wollig bedeckt. Dieses haarige Gebilde wächst im Verlauf der Entwicklung an, sodass die Blätter im beginnenden Herbst in einem dicken Mantel aus Haaren vor Frost und Kälte geschützt sind. Die gegenüber den Laubblättern inserierten Ranken sind zwei- oder dreigabelig.
Blätter
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der 4 bis 14 Zentimeter lange Blattstiel ist anfangs spärlich mit spinnenförmigen Haaren wollig bedeckt und wird ebenfalls mit fortschreitender Zeit immer dichter beharrt. Die einfachen gelappten Blattspreite ist bei einer Länge von 6 bis 24 Zentimetern und einer Breite von 5 bis 21 Zentimetern breit eiförmig mit herzförmigen Spreitengrund. Die Blattlappen besitzen gerundete bis stumpfe, selten spitze Einbuchtungen und spitze bis zugespitzte obere Enden. Der Blattrand besitzt etwas unregelmäßig auf jeder Seite 8 bis 16 scharfe Zähne. Die Blattoberseite ist anfangs spärlich mit spinnenförmigen Haaren wollig bedeckt und wird auch in einen weißen Pelz gehüllt, sodass zu Jahresende die gesamte Pflanze in einem weißhaarigen Geflecht verschwunden ist. Die fünf basale Nerven und fünf oder sechs Paare Seitennerven sind auf der Blattoberseite deutlich bis etwas eingesenkt und auf der Blattoberseite deutlich erkennbar sowie mehr oder weniger erhaben, meist stärker behaart. Die häutigen, braunen Nebenblätter sind 4 bis 8 Millimeter lang sowie 3 bis 5 Millimeter breit mit glattem Rand und stumpfem oberen Ende.
Blütenstand und Blüte
Die Frosttraube ist polygam-monözisch, meist aber einhäusig getrennt geschlechtig (monözisch); es befinden sich also die Blüten beider Geschlechter auf einem Exemplar, aber es kommen manchmal auch zwittrige Blüten vor, aber meist kommen nur zwittrige Blüten vor. Die gegenüber oder in der Nähe der Blätter, meist auf langen Blütenstandsschäften, stehenden, einfachen mehr oder weniger doldigen Blütenstände oder zusammengesetzten Dichasien enthalten einige bis viele Blüten. Es sind Trag- und Deckblätter sowie Blütenstiele vorhanden.
Die relativ kleinen Blüten sind vierzählig und radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die vier kahlen Kelchblätter sind becherförmig verwachsen und die Kelchzähne sind nur kurz. Die vier freien Kronblätter sind am oberen Ende kapuzenförmig und fallen einzeln ab. Der gut entwickelte, becherförmige Diskus besitzt einen welligen oder leicht vierlappigen Rand und ist mit der Basis des Fruchtknotens verwachsen. Es ist nur der innere Staubblattkreis mit vier fertilen, gleichen, freien Staubblättern vorhanden. Die zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtknotenkammer sind nur zwei Samenanlagen vorhanden. Die auffälligen Griffel enden in einer relativ kleinen, einfache oder zweigeteilten Narbe.
Frucht und Samen
Die kugeligen oder elliptischen Beeren sind fleischig und enthalten meist nur einen bis vier Samen.
Die Samen sind verkehrt-eiförmig, fast kugelig. Die Raphe (Samennaht) ist im Querschnitt linealisch und die etwas spatelförmigen Fruchtknoten befinden sich in einer flachen Vertiefung oder es ist ein deutlicher Kiel sowie eine Furche vorhanden. Das ölhaltige Endosperm ist im Querschnitt T-förmig. Der gerade Embryo besitzt zwei Keimblätter (Kotyledone). Die Samenschale ist glatt und besitzt eingelagerte Frostschutzmittel. Die Früchte selbst sind von eisblauer bis weißer Farbe, welche sich deutlich von den grünen Blättern der Rebe abheben.
Lebensraum
Es wird angenommen, dass die Pflanze ursprünglich aus dem Siedlungsgebiet der Winterdämonen (Hiemis mortem) kommt und mit diesen durch die Winter-Invasionen nach Belletristica eingeschleppt worden ist. Allerdings besitzt die Art einen minimalen invasiven Charakter, was eher untypisch für Lebensformen aus den Winterlanden ist. Die Frosttraube gedeiht nur in sehr kalten Gebieten, daher findet man sie nur in Gebieten mit viel Schneefall oder den höheren Berglagen. Eine größere Ansammlung findet sich auf der Schattenhalbinsel, welche zur Weinherrstellung genutzt wird.
Gefährdung
Die Frosttraube ist ein häufiges Gewächs, ähnlich wie die Granatentraube wird die Pflanze kultiviert ist, aber aufgrund ihrer Vorliebe kalter Regionen durch die Entwicklungen des Klimawandels gefährdet. Da das Klima in Belletristica chaotisch stabil ist, wird die Pflanze von der BCS derzeit als gering gefährdet betrachtet. Eine genaue Zahl des Bestandes liegt nicht vor.
Die Frosttraube wird u.a. im Biotopenpark, Residenz Kohana, dem Leuchtturmgarten auf dem Misspelled Archipelago und an vielen weiteren orten kultiviert.
Kulturelle Bedeutung
Kulinarische Nutzung
Frosttrauben werden als Früchte, Fruchtsaft oder vergorener Most (Wein) hauptsächlich konsumiert. Der Frostbrand gilt als exquisit und hat eine kühle Note. Der Verzehr fleischhaltiger und/oder fetthaltiger Speisen wird empfohlen.
Die Grundlage für die Herstellung von Frostbrand bildet ein Wein mit einem Alkoholgehalt von 8 bis 12% Vol. und einem hohen Säuregehalt. Der Brennvorgang findet in einer Brennblase statt, diese funktioniert beim Frostbrand allerdings nicht über Hitze, sondern über Gefrierbrand. Bei einer drastischen Kühlung setzen sich dem Wein Wasser, Alkohol und verschiedenen Aromen in verschiedenen Schichten ab. Diese Stoffe werden mit einem Kratzer getrennt und wieder geschmolzen. Die Schmelzverhältnisse werden dann neu zusammengemischt und unter der Wasserdampf Temperatur schonend verdampft. Es finden immer zwei Gefrierbrände statt. Bei dem ersten Raureifbrand wird der Wein langsamer eingefroren, um die Inhaltsstoffe schonend zu behandeln. Bei dem darauf folgenden Feinbrand wird der sogenannte Mittellauf, das Herz, vom Vor- und Nachlauf getrennt. Dieser Teil des Feinbrands besteht aus einer klaren, eiswasserhellen Flüssigkeit mit einem Alkoholanteil von 70 % Vol. Er wird in Holzfässern, meist aus Eiszitronenholz gelagert, wodurch er mit der Zeit Bukett- und Aromastoffe entwickelt. Durch die Lagerzeit verdunstet auch der Alkohol stärker als Wasser, dadurch verringert sich der Alkoholgehalt des Getränks zusehends.
Die Verarbeitung der Frosttrauben zu Frosttraubensaft unterscheidet sich von der Weinerzeugung dadurch, dass hier ein Produkt erzeugt wird, das anfälliger gegenüber Oxidation und Mikroorganismen ist, und dass auf den Einsatz von SO2 verzichtet werden muss. Der damit einhergehende Schutzverlust, wird durch schnelles, sauberes Arbeiten, bei starken Minusgraden kompensiert. Nur absolut gesundes Frosttraubenmaterial ist zu verwenden. Verletzte und gefaulte Trauben neigen zu stärkerer Enzymtätigkeit und damit zu einer Verfärbung und Versäuerung des Frosttraubenmost.
Zierpflanze
Aber auch als Zierstrauch findet die Frosttraube Verwendung, insbesondere durch ihren weißen Winterpelz, der sie optisch in eine vollkommen andere Pflanze verwandelt.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Die Frosttraube basiert auf verschiedenen Rebarten, u.a. der Amur-Rebe (Vitis amurensis).