Definition des Registers
Badezimmerhaie (Quietam locus) sind kleine Knorpelfische, die in dunklen und engen Gewässern des Kontinents Belletristica leben. Der lateinische Name verweist auf das Stille Örtchen, wo die Art erstmalig entdeckt wurde.
Taxonomie
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Unterklasse: Euselachii
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Überordnung: Haie (Selachii, Selachimorpha)
Ohne Rang: Squalomorphii
Ordnung: Dornhaiartige (Squaliformes)
Familie: Dalatiidae
Gattung: Quietam
Spezies: Quietam locus (Badezimmerhai)
Beschrieben: (Henri 2016)
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Der Badezimmerhai erreicht eine Länge von 16 bis 20 Zentimetern und gehört damit zu den kleinsten Haien der Welt. Mit einem Gewicht von 60 bis 80 Gramm ist er auch einer der leichtesten Knorpelfische. Die Haut ist von gleichmäßig bräunlicher Farbe. In der Nähe der Kiemen liegen Leuchtorgane, welche die Haie zur Kommunikation untereinander nutzen, aber auch um sich vor Fressfeinden zu schützen, hier leuchten die Leuchtorgane stark auf Blenden oder erschrecken potenzielle Beutegreifer. Der Badezimmerhai hat eine kurze, rundliche Schnauze mit weit vorne sitzenden, großen Augen. Neben den sehr großen Augen befinden sich in der Schnauzenregion die Nasengruben und auch das recht große Spritzloch. Ein Organ, das zur Aufnahme von Atemwasser dient, es liegt zwischen dem Auge und den eigentlichen Kiemenspalten, welche am Übergang zwischen Rumpf und Körper zu finden sind. Die fünf Kiemenspalten liegen alle parallel vor dem Ansatz der Brustflosse. Wie auch ihre nahen Verwandten, die Zigarrenhaie (Isistius), besitzt auch der Badezimmerhai ein auffällig asymmetrisches Gebiss: Die Zähne des Unterkiefers sind klein und feinborstig, während die Zähne des Oberiefers deutlich größer und grobborstiger erscheinen.
Der Hai besitzt zwei kleinere, dennoch auffällige Rückenflossen, welche mehrere Einkerbungen aufweisen. Die hintere Rückenflosse ist etwas größer als die vordere. Ein Flossendorn ist nicht vorhanden. Während die Bauchflossen auffällig groß sind, sind die Brustflossen relativ klein. Eine Analflosse fehlt. Die Schwanzflosse besteht aus zwei Teilen (Lobi) und ist asymmetrisch, der obere Lobus erinnert an eine Schräghalsflasche, knickt also erst in Richtung Schnauzenregion ab, um dann wieder von dieser, durch einen weiteren Knick, sich zu entfernen. Der untere Lobus ähnelt dem oberen, ist aber weniger geknickt.
Die Schwanzflosse weist unter der mikroskopischen Betrachtung feine Fäden auf, welche Verlängerungen der Hautschuppen darstellen. Diese Fäden führen zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit des Wassers und damit zu einem verlangsamten Schwimmverhalten, warum der Badezimmerhai eine derartige Entwicklung besitzt, ist unklar. Vermutlich sollen aber so weniger Wasserverwirbelung ausgelöst werden, was einen Tarnaspekt mit sich bringt.
Trotz der großen Augen orientiert sich der Badezimmerhai vorrangig mit Geruchssinn und den Lorenzinischen Ampullen, welche in der Lage sind elektrische Felder aufzuspüren.
Lebensraum
Die Badezimmerhaie sind in allen Süßgewässern von Belletristica anzutreffen. Dabei bevorzugen sie vor allem Grundgewässer oder Seitenarme, im Frei- und Fließwasser sind sie nur selten und nur in Quellennähe oder unterirdischen Höhlenflüssen anzutreffen. Lange Zeit waren die kleinen Haie nur als Kulturfolger in Brunnen und Toiletten bekannt. Unterm anderem finden sich im Schloss von Phobos Escanor in den Toiletten ab und an Badezimmerhaie, wie auch im Biotopenhaus im Biotopenpark.
Lebensweise
Ernährung
Der Badezimmerhai ernährt sich vorrangig von Kot anderer Tiere (koprophag), indem er die restlichen organischen Stoffe, die im Dung vorhanden sind, verwertet. Weshalb dieser Hai häufig größeren Tieren, wie Walen, aber auch Fischschwärmen folgt, um schnellstmöglich an Nahrung zu gelangen.
Neben dem Verzehr von Kot ist auch das Ernähren durch Detritus und stark verwestem Aas belegt.
Verhalten
Es handelt sich weitgehend um dämmerungs- bzw. nachtaktive Tiere, die als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen leben. Gruppenbildung findet man meist nur in der Natur, während sie in Kulturräumen meist als Einzelgänger auftreten. Ein Grund hierfür könnte ein verringertes Platz- oder Nahrungsangebot sein.
Fortpflanzung
Badezimmerhaie bringen ihre Jungtiere lebend zu Welt, wobei sich diese ohne Plazenta im Inneren der Gebärmutter (Uterus) entwickeln und von einem Dottervorrat ernährt werden (aplazental vivipar). In Mittelbelletristica werden über das gesamte Jahr Jungtiere zur Welt gebracht, wobei es jeweils im Frühjahr und im Herbst einen Anstieg der Geburtenrate gibt. Zwischen den Tragzeiten besteht bei den Weibchen wahrscheinlich eine Pause von etwa einem Jahr.
Die Anzahl der Junghaie beträgt zwischen 10 und 14 und nimmt mit der Größe der Weibchen zu.
Die männlichen Haie erreichen ihre Geschlechtsreife mit einer Länge von 7 bis 12 Zentimeter, die Weibchen erst bei einer Körperlänge von 17 bis 19 Zentimeter.
Die Lebenserwartung beträgt rund 25 Jahre.
Gefährdung
Der Badezimmerhai war, das legen Fossilienfunde nahe, bereits vor 43 Millionen Jahre in den Gewässern des belletristicanischen Kontinents existent. Durch die Anzahl und Fundorte der Fossilien, ist anzunehmen, dass der Badezimmerhai ursprünglich eine rein in Höhlen lebende Art war, erst vor 10 Millionen Jahren finden sich auch Fossilien außerhalb von Höhlensysteme, was die Expansion des Badezimmerhais auslöste ist unbekannt. Diese prähistorische Expansion ist nicht mit der Expansion seit der Besiedelung Belletristicas durch den User zu vergleichen. Geradezu sprungartig erschloss der Badezimmerhai neue Wassergründe und profitierte so stark durch neue sanitäre Einrichtungen.
Genaue Bestandszahlen für den Badezimmerhai liegen nicht vor, es gilt nur als gesichert, dass er im Kulturraum eine deutlich größere Häufigkeit besitzt. Die BCS gibt den Bestand als nicht gefährdet an.
Die Art wird im Biotopenpark gehalten und nachgezogen.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
Badezimmerhaie sind für den User ungefährlich, doch können sie einen ordentlich erschrecken, wenn sie in der Toilette schwimmen. Bisse sind nur dokumentiert, wenn der User versuchte den Badezimmerhai zu packen oder anderweitig an der Flucht hinderte.
Kulinarische Bedeutung
Badezimmerhaie besitzen ein zähes und nicht wohlschmeckendes Fleisch, dass im besonderen Fall sogar eine schmerzhafte bis ätzende Wirkung zeigen kann. Grund dafür sind die im Körperfett enthaltenden Tenside und das unter der Haut liegende Wasserstoffperoxid. Geruchlich erinnert das Fleisch des Hais an einen Klostein.
Weshalb die Tiere nur selten befischt werden.
Nutzen
Früher wurde die Haut von Badezimmerhaien als Klostein genutzt, da sie noch zwei bis drei Wochen Stoffe abgegeben, welche Urinstein reduzieren und einen wohlriechenden Geruch entfalten.
Heutzutage nutzt man nicht mehr die Haut der Haie, aber die Tiere selbst werden bis heute als Toilettenhelfer angesehen, da sie wirklich alle Leitungen aufs genauste säubern und für einen guten Geruch sorgen.
Systematik
Taxonomische Synonyme
- Selachii latrina Henri 2016
- Quietum latrina Henri 2020
Anmerkungen
Trivia
Um diesen Artikel zu schreiben, wurden u.a. der Großzahn-Zigarrenhai (Isistius plutodus), Zigarrenhai (Isistius brasiliensis), der Schokoladenhai (Dalatias licha) und der Bullenhai (Carcharhinus leucas) als Referenz genutzt. Dazu wurde diesem Mix verschiedenste Klo- und Sanitärthematiken beigemischt.