Definition des Registers
Der Kugeliger Wiesenportobello (Calvatia sphaericum) ist ein leicht bestimmbarer, dicklicher Wiesenpilz mit außerordentlich großen Fruchtkörpern aus der Familie der Champignonverwandten. Wenn man wachsam ist, kann man die runden weißen Kappen bereits aus der Ferne erspähen. Ein paar dieser wohlschmeckenden Pilze können selbst mehrere Leute für einen ganzen Tag satt machen.
Taxonomie
Reich: Pilze (Fungi)
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Ständerpilze (Basidiomycota)
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Champignonverwandte (Agaricaceae)
Gattung: Großstäublinge (Calvatia)
Spezies: Calvatia sphaericum (Kugeliger Wiesenportobello)
Beschrieben: Takaro et. Reise durch Belletristica 2021
Unterart(en): Keine
Merkmale
Die meisten Kugeligen Wiesenportobello werden 10 bis 50 Zentimeter groß, manchmal bis zu 90 Zentimeter im Durchmesser. Es gibt glaubhafte Berichte von noch größeren Exemplaren bei der Reise durch Belletristica, dort wurde via Zaubersprüche ein Wiesenportobello mit einem Durchmesser von 150 Zentimetern und einem Gewicht von 20 Kilogramm beschworen. Andere Berichte untermauern die Existenz solcher Riesenwiesenportobellos auch ohne magische Beeinflussung. Der Durchmesser des Hutes kann an einem Tag über zwei Zentimeter zunehmen; durchschnittlich beträgt der tägliche Zuwachs etwa einen halben Zentimeter.
Das Innere von reifen kugeligen Wiesenportobello ist bläulich-braun, während das Innere von unreifen Wiesenportobello weiß ist. Solange sie weiß sind, sind die Kugeligen Wiesenportobello essbar.
Der Fruchtkörper eines Wiesenportobellos entwickelt sich innerhalb weniger Wochen und beginnt sich bald zu zersetzen und zu verfaulen, wodurch es gefährlich wird zu essen. Im Gegensatz zu den meisten Pilzen werden alle Sporen des Wiesenportobellos im Fruchtkörper gebildet. Dies stellt eine Anpassung an trockene Lebensräume dar. Große Exemplare können leicht mehrere Billionen Sporen enthalten. Die Sporen sind orange, glatt und 3 bis 5 Mikrometer groß.
Die Capillitia (grobe, dickwandige Hyphen in der Gleba (Sporenmasse)) sind umschlossen, mit zu den Spitzen hin schmaler werdenden Ästen. Sie haben einen Durchmesser von 3 bis 8 Mikrometer. Sie sind auch an der Bildung von Fruchtkörpern und Sklerotien (eine kompakte Masse aus gehärtetem Pilz-Myzel, welches Nährstoffreserven enthält) beteiligt. Die breiten Hyphen im Zentrum der Myzelstränge enthalten an ihren Zellwänden proteindichte Strukturen, die wie ein Torus (Donatförmig) geformt sind . Ihre Funktion ist unbekannt.
Lebensraum
Der Kugelige Wiesenportobello ist in den gemäßigten und warmen Klimazonen Belletristicas zu finden.
Der große Pilz wächst von Juni bis Oktober auf stickstoffreichen, ungespritzten Wiesen und Weiden, selten auch in Parks oder zwischen Laubbäumen. Dabei bildet er gerne Hexen- bzw. Feenringe (halbrunde oder runde Wuchsbilder von Pilz-Fruchtkörpern bezeichnet, die dadurch entstehen, dass das Myzel eines Pilzes in alle Richtungen gleich schnell wächst.) mit 10 oder mehr Metern Durchmesser.
Lebensweise
Ernährung
Diese Pilze sind heterotrophe Organismen, welche in toter, sich zersetzender organischer Substanz leben und diese weiter zersetzen. Als Destroenten sind sie elementarer Bestandteil der Humusbildung, von der die Trockenrasen, auf denen die Pilze wachsen, profitieren.
Ökologie
Parasitismus
Der Kugeliger Wiesenportobello wird gelegentlich von einem unbekannten Parasiten befallen, welcher den Pilz massiv wie Stein werden lässt. Diese Versteinerung tötet den Pilz, er zersetzt sich aber nicht mehr, sondern zerbröselt ggf. viele Jahrhunderte später.
Gefährdung
Der Kugelige Wiesenportobelloist weit verbreitet und ziemlich häufig und wird von der BCS als nicht gefährdet angesehen. In Teilen ihres Verbreitungsgebiets sind sie jedoch selten geworden.
Im Biotopenpark werden einige dieser Riesenpilze kultiviert.
Kulturelle Bedeutung
Heilkunde
Der Kugelige Wiesenportobello ist ein bekanntes blutstillendes Mittel und wird seit langem als Wundverband verwendet, entweder in Pulverform oder als 3 Zentimeter dicke Scheiben.
Ebenfalls steigert der Verzehr des Pilzes die eigene Wachsamkeit, weshalb der Pilz häufig als Proviant an Wachen und Krieger verteilt wird, um sie für bevorstehende Kämpfe vorzubereiten.
Imkerei
Die großen Pilze sind von langsam brennenden Charakter, weshalb der Wiesenportobello bei Imkern großen Anklang findet. Die Pilze werden gepflückt und entzündet neben einen Bienenstock gestellt, um die Bienen bei der Imkerarbeit ruhig zu halten.
Kulinarische Bedeutung
Alle echten Bovista gelten als essbar, wenn sie unreif sind. Vollständig gereifte Wiesenportobello können jedoch Verdauungsstörungen verursachen, wenn sich ihre Sporen gebildet haben, was durch die Farbe des Fleisches angezeigt wird. Essbare Wiesenportobello haben ein durchgehend weißes Inneres., es wird daher empfohlen vor der Zubereitung den Pilz an der dicksten Stelle zu teilen.
Eingelegt können Wiesenportobello als Proviant für längere Reisen genutzt werden.
Ein beliebtes ländliches Rezept sind köstliche Portobello-Steaks und panierte Portobello-Schnitzel. Dabei wird der riesige Pilz in etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Mit Salz und Pfeffer gewürzt, in eine Eiermasse getunkt und in Semmelbröseln gewendet. Dann in Butterschmalz schwimmend ausgebacken.
Diese ländliche Spezialität schärft die Sinne und wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit aus und fördert ein Gespür für die Tieflandregionen.
Ein weiteres Rezept ist die sog. Kugelrund-Suppe. Für dieses wird der Pilz gut gewürfelt und in einer kräftigen Suppe gekocht, anschließend werden die Pilzwürfel paniert und frittiert. Sind die Würfel paniert, werden sie wieder in die Suppe gegeben, welche meist einen dickflüssigen Charakter besitzt und eine ausgewachsene Person mehr als einen Tag sättigen kann.
Kultivierung
Die Kultivierung des großen Pilzes gilt als ungemein schwierig und gelingt mehrheitlich nur mit einem Naturgolem, welcher als Gärtner fungiert. Kultivierte Wiesenportobellos erreichen dabei niemals die Größen, welche wildwachsende Exemplare besitzen, weshalb der Bedarf fast ausschließlich über Pilzernten in der Natur gedeckt werden.
Zauberkunde
Mit dem alten Druidenritual "Wuchernde Pilze" können diverse Pilze zufällige aus dem Boden gezogen werden. Für dieses Ritual werden fünf magische Zutaten benötigt.
Rituale, welche eine große Wachsamkeit erfordern, werden häufiger in Wiesenportobello-Hexenringen durchgeführt.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Der Kugelige Wiesenportobello basiert in diesem Artikel auf einem Riesenbovist (Calvatia gigantea, Syn. Langermannia gigantea, Lycoperdon gigantea) und den Informationen, welche die Gruppe Reise durch Belletristica zur Verfügung stellte.