Der Sandfußkrempling oder lang Sandfuß-Holzkrempling (Tapinella arenosus) ist eine Pilzart aus der Familie der Holzkremplingsverwandten (Tapinellaceae). Der Pilz hat einen sandigen Charakter und ist in der Allchemie als Ausgangszutat für die Herstellung von Sand relevant. Fruchtkörper können vor allem in den heißen Sommermonaten gefunden werden.
Taxonomie
Reich: Pilze (Fungi)
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Ständerpilze (Basidiomycota)
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Suillineae
Familie: Holzkremplingsverwandte (Tapinellaceae)
Gattung: Holzkremplinge (Tapinella)
Spezies: Tapinella arenosus (Sandfußkrempling)
Beschrieben: Felix et. Bellesima 2022
Unterart(en): Keine
Merkmale
Der Sandfußkrempling bildet in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper. Der Schirm ist 15 Zentimeter lang, krempig und flach. Die Oberfläche ist filzig-matt oder erweckt einen feinkörnigen Eindruck; später verkahlt sie. Die Huthaut wird erst bei längerem Regen schmierig. Die relativ kurzen Röhren sind dunkler als die Hutoberseite und schwer vom Fleisch zu trennen. Sie sind eng stehend und besitzen jung einen dunklen Olivton. Die Lamellen sind gelblich und wenn wir sie zusammen drücken, rieselt Sand heraus.
Die am Stiel herablaufenden Lamellen sind schmal und zeichnen sich durch kleine Höcker aus, in der Regel sind die Lamellenbänder miteinander verbunden. Die Lamellenschicht selbst ist vom Hut ablösbar.
Der bauchige Stiel wird 8 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter breit, seine Oberfläche ist rau bis feinkörnig und durch seine dunklere Farbe von den Lamellen abgesetzt.
Das Fleisch hat einen mehligen bis sandigen Charakter, der geschmacklich, gerade im Alter, auch wie ein Mund voll Sand wahrgenommen wird. Was unter anderem daran liegt, dass der Pilz über die Zeit aus dem ihn umgebenden Sand Quarz (SiO2) entzieht und so immer sandiger wird. Vermutlich als ein Schutzmechanismus, um nicht von Tieren der Wüste gefressen zu werden. Zumindest scheint diese Anpassung auf Kühlkamele Wirkung zu zeigen, da diese, Sandfußkremplinge nur in den größten Notlagen fressen.
Lebensraum & Ökologie
Lebensraum
Hauptsächlich ist der Sandfußkrempling in den tropischen und subtropischen Regionen Belletristicas zu finden. Dort ist er vorrangig im Bereich von Sandwüsten und Sandküsten zu finden, welche weiter ins Land herein reichen, als ein schmaler Strand.
In Wüsten ist der Pilz meist am unteren Ende von Sanddünen zu finden, aber auch in Oasen und allen anderen Wüstenbereichen in den Holz zu finden ist.
Ökologie
Der Sandfußkrempling ist ein holzbewohnender Saprobiont, der ausschließlich auf totem und trockenem Holz zu finden ist. Weshalb der Pilz mehrheitlich an Wüstenrädern, im Bereich von wandernden Dünen oder Oasen zu finden ist, wo Holz häufiger vorliegt.
Gefährdung
Der Sandfußkrempling ist aufgrund seines großen Verbreitungsareals und dem geringen wirtschaftlichen Interesse von der BCS als nicht gefährdet eingestuft worden. Aufgrund seines Lebensraums sind genaue Bestandszahlen- und Bestandsentwicklungen bisher nicht verfügbar.
Im Biotopenpark werden Sandfußkremplinge kultiviert.
Kulturelle Bedeutung
Handwerk
Getrocknete Sandfußkremplinge sind ungemein rau und können zum Schleifen von Holz, Glas und anderen Objekten genutzt werden. Für die leichtere Handhabung werden hierfür die Sandfußremplinge häufig in dünne Scheiben geschnitten und um ein Stück Holz oder anderes Material gewunden.
Heilkunde
Zerbrößelte Sandfußkremplinge, welche vorwiegend noch etwas in Wasser aufgeweicht werden, können zum Peeling für Füße und Hände genutzt werden. Generell ist der Sandfußkrempling für die Pflege von empfindlicher Haut geeignet.
In früheren Zeiten wurde der Sandfußkrempling auch als "Magenreiniger" verschrieben und sollte bei Magenverstimmungen gegessen werden. Eine Praktik, die aus heutiger Sicht medizinisch mindestens fraglich ist.
Kulinarische Bedeutung
Der Sandfußkrempling ist nur als junger Pilz essbar und gilt aufgrund der im Alter zunehemden sandigen Beschaffenheit nicht als Speisepilz. Daher wird er meist nur in Notsituationen verzehrt, wie dem Überlebnskampf in einer Sandwüste.
Mythologie
Auf Sandfuß gebaut
Es waren einmal zwei Männer, die sich Häuser in die Wüste bauten. Der eine Mann baute sein Haus in einen Felsen herein. Er schuftete voller Qual und Schweiß und brauchte ein Leben lang, um sein Werk zu vollenden. Doch als die Winde drehten und die Dünen in seine Richtung wanderten, da konnten sich die Sandmassen nur so an den Fels drücken, er blieb stehen.
Der andere Mann, er hörte auf keine Warnung der Wanderdünen und war die Unvernunft, der baute sein Haus auf einer flachen Ebene, wo die Sandfußkremplinge wuchsen. Und als die Winde drehten und die Dünen in seine Richtung wanderten, zermalmten sie das Haus und die flache Pilzgartenfläche war nicht mehr.
Walid Alraml
Walid Alraml, zu dt. Vater des Sandes, wird der Sandfußkrempling in einigen Wüstenkulturen genannt. Diesen Namen erhielten die Pilze, weil sie mit Mutter Sonne, die Wüsten zeugten und sie gebaren (in der Legende nehmen die Pilze eine ähnliche Position wie Seepferdchen ein, bei denen ebenfalls die Männchen den Nachwuchs zur Welt bringen). Vermutlich entwickelte sich dieser Schöpfungsmythos der Wüstengebärenden Sandfußkremplinge, aus dem Umstand heraus, dass diese Pilze sehr häufig am Fuß einer Düne zu finden sind.
In anderen Legenden sind die Pilze die Zehen oder die Kinder der Sanddünen.
Zauberkunde
In der Zauberkunde lässt sich aus dem Pilz alchemistisch Sand herstellen.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Der Sandfußkrempling basiert weites gehend auf Samtfuß-Holzkrempling (Tapinella atrotomentosa) und dem Sand-Röhrling (Suillus variegatus). Er wurde für ein Pilzsuche-Event im P&P "Dabei sein ist alles!" entwickelt.