Definition des Registers
Die Pulverfasswespe (Vespula kadaboom) ist eine Wespenart aus der Familie der Faltenwespen (Vespidae), die bekannt für ihren explossiven Stich ist. Er gilt in der Tat als so extrem schmerzhaft, wie die Explossion eines Pulverfasses.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Ohne Rang: Dicondylia
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Teilklasse: Neoptera
Überordnung: Hymenopterida
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Faltenwespen (Vespidae)
Unterfamilie: Echte Wespen (Vespinae)
Gattung: Kurzkopfwespen (Vespula)
Spezies: Vespula kadaboom (Pulverfasswespe)
Beschrieben: FELIX 2023
Unterart(en): Bisher keine bekannt.
Merkmale
Die Pulverfasswespen erreichen eine Körperlänge von 23 bis 39 Millimetern (Drohnen) bzw. 19 bis 50 Millimetern (Arbeiterinnen). Die Königinnen erreichen eine Länge von 53 Millimetern. Der Körper und die Beine sind blutrot gefärbt und können bei Lichtbestrahlung flackernd schimmern. Die zwölfgliedrigen Fühler sind schwarz, die Spitze des letzten Segments ist in der Regel orange. Die Flügel sind normalerweise orange gefärbt und intensivieren sich zu den Rändern zu einem intensiveren orangerot. Die Ansätze der Flügel sind weißlich bis gelbweiß. Jung-Königinnen sind an blauen Punkten der Flügel zu erkennen, welche bei einer ausgewachsenen Königin die komplette Flügelfarbe ausmachen.
Stich
Beim Stichvorgang wird der Stachel aus der Stachelkammer im Gaster, in dem er in Ruhelage verborgen ist, ausgefahren und auf das Opfer aufgedrückt, wobei die Wespe sich mit den Beinen festhält. Ihr Stachel verabreicht ein Gemisch aus Hydrochinon und Wasserstoffperoxid. In der Folge des Injektionprozesses spaltet sich Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff und Hydrochinon oxidiert zu giftigem 1,4-Benzochinon. Dabei kommt es zu einer heftigen chemischen Reaktion, bei der sowohl Wärme als auch ein hoher Druck entstehen. Sodass ein etwa 100 °C heißes, ätzendes Gasgemisch entsteht, welches sich mit einem lauten Knall aus dem Hinterleib der Pulverfasswespe löst. Zusätzlich ist in diesem hochexplosiven Gemisch ein Gift enthalten, das Kadaboomtoxin. Es besteht eine 1/4 Chance, dass eine Pulverfasswespe ihren explosiven Stich nicht überlebt, da sich in ihrem Körper eine Kettenreaktion bildet und so sämtliche "Pulverkammern" in ihrer Leibeshöhle zeitgleich explodieren. Da die Wespe mehrere dieser Kammern besitzt, kann sie auch mehrfach zustechen. Bei Regenwetter und/oder hoher Luftfeuchtigkeit, kann es passieren, dass der Einspritzer für die Chemikalien "verklebt" und somit keine Explosion statt findet.
Das Gift selbst kann auch ohne die eingespritzte Explosion abgegeben werden und wird zur Jagd verwendet.
Beim User verursacht der Stich heftigste Schmerzen. Der Stich wird als der schmerzhafteste Insektenstich in Belletristica bezeichnet und ist nach dem Stich-Schmerzindex, der die Stärke von Schmerzen auf einer Skala von 1,0 bis 4,0+ beschreibt, auf einem Wert von 4,0+, vergleichbar mit einer Gewehrkugelameise (Paraponera clavata).
Die Schmerzen des Gifts allein werden oft beschrieben, als würde man bei lebendigem Leib verbrennen. Durch die Explosionen werden automatisch auch Verbrennungen erzeugt. Die Giftwirkung lässt nach, etwa 24 Stunden nach. Das Gift hinterlässt keine bleibenden Schäden im Gewebe , die Verätzungen der Explosion bleiben noch einige Wochen sichtbar.
Das Gift zeigt auf Bienen- und Wespenallergiker keine besonderen Auswirkungen.
Lebensraum
Die Art ist in Communica bis in Höhen von 2000 Metern nachgewiesen. Dort besiedelt sie Wälder und offene Landschaften. Gelegentlich dringen sie ins Kulturland vor.
Lebensweise
Ernährung
Die erwachsenen Tiere (Imagines) ernähren sich vorwiegend vegetarisch von Nektar und anderen zuckerhaltigen Pflanzensäften. Die Larven werden mit zu Brei zerkauten Insekten oder anderem tierischem Eiweiß gefüttert.
In der Nähe des Users können Pulverfasswespen oft auch in der Nähe von Kuchen oder anderen zuckerhaltigen Nahrungsmitteln gefunden werden.
Verhalten & Fortpflanzung
Die Pulverfasswespe baut ihr Nest oft unterirdisch. Gelegentlich werden aber auch in der Nähe von Häusern oder sogar an Dächern Nester errichtet. Die Staaten der Pulverfasswespe sind nur einjährig.
Die junge Königin, die in einem Schlupfwinkel mit geeignetem Mikroklima überwintert, gründet den Staat allein und beginnt den Nestbau im Frühjahr.
Hierfür heftet die junge Königin an die Decke der Höhle oder des entsprechenden Substrats zuerst ein kleines Lampenschirmchen aus zerkauten und eingespeichelten, möglichst mürben Holzfasern. Im Speichel der Pulverfasswespen findet sich aufgrund ihrer pflanzlichen Ernährung u.a. auch Glycerin, dieses wird im Körper der Wespe angereichert und ebenfalls zum Nestbau genutzt. Darunter arbeitet sie eine zierliche Wabe aus etlichen waagerecht nebeneinanderliegenden sechseckigen Zellen ein. Die Anordnung dieser Waben erfolgt horizontal, mit der Öffnung nach unten. Je nachdem welche Holzfasern verwendet worden, verändert sich die Farbe des Nests (verwittertes Holz grau, morsches Holz helle, beigefarben).
Das getrocknete, damit wasserfreie Glycerin wird durch die Veresterung der drei Hydroxygruppen mit einer Mischung aus Salpetersäure und Schwefelsäure, der sogenannten Nitriersäure, zu Glycerintrinitrat weiterverarbeitet, sodass das Nest selbst einem Sprengstoff gleicht. Die Jungköngin legt in die von ihr errichteten Zellen die ersten Eier ab. Aus diesen Eiern entwickeln sich Larven, die sich bald verpuppen. Nach gut 4 Wochen schlüpfen dann die ersten Pulverfasswespen, die "Arbeiterinnen". Diesen setzen den Nestbau fort und die Königin füllt die weiteren Zellen mit Eiern. Im Laufe des Jahres wächst der von einem blättrigen Mantel umgebene Bau bis zu Kürbisgröße an, besteht dann meist aus fünf bis sieben untereinander hängenden Waben. Der Staat umfasst zu diesem Zeitpunkt etwa 3.000 bis 4.000 Individuen, in manchen Fällen allerdings durchaus auch 7.000 oder mehr Tiere. Der Wespenstaat der Pulverfasswespe ist arbeitsteilig organisiert, das bedeutet, dass die Individuen entweder mit dem Nestbau, der Zellensäuberung, der Larvenfütterung, der Versorgung der Königin oder mit der Nahrungsbeschaffung beschäftigt sind. Eine Arbeiterin führt am Tag mehrere Pflegebesuche an den einzelnen Maden durch. Sie reinigt hierbei die Zelle und kümmert sich um die Ernährung der einzelnen Wespenmaden. Es werden Insekten gefüttert. Wenn das Stadium der Made weit genug fortgeschritten ist, verschließt die Arbeiterin die Wabenzelle.
Erst im Spätsommer oder Herbst entwickeln sich durch besondere Fütterung auch männliche Wespen und junge Königinnen. Nach der Begattung der Königinnen suchen allein diese nach Möglichkeiten der Überwinterung. Alle anderen Wespen sterben ab und das Wespennest verwaist.
Ökologie
Prädatoren
Aufgrund ihres explosiven Stichs gibt es nur wenig Beutegreifer, welche der Pulverfasswespe gefährlich werden können. Der Gemeine Tropfen (Aqua vulgaris) ist dabei besonders zu nennen, da er aufgrund seines wässrigen Charakters die Explosionsfähigkeit des Stachels neutralisiert und mit Leichtigkeit die Pulverfasswespe überwältigen kann. Da die Wespen relativ groß sind, können auch nur große Tropfen Pulverfasswespen erbeuten. Möglicherweise ist ihre Größe als Schutz vor den übermächtigen Beutegreifern zu betrachten.
Gefährdung
Die Bestandszahlen der Pulverfasswespe sind unbekannt. Die BCS listet die Art als nicht gefährdet, gibt aber an, dass für eine wirklich fundierte Betrachtung der Situation weitere Daten zur Verfügung bezüglich der Gesamtpopulation stehen müssten.
Der Biotopenpark hält und züchtet Pulverfasswespen.
Kulturelle Bedeutung
Knallkörper
Pulverfasswespen ist der Name eines Säckchens voller kleiner Knallkörper, vergleichbar mit Knallerbsen, nur um einiges lauter. Sie werden häufig auf die Straßen geworfen, wenn kleine Feste abgehalten werden und kein Feuerwerk verfügbar ist.
Mythologie
Es heißt man begegnet diesen Wespen dann, wenn man einer Kommunikation mit anderen ausweicht, weil diese Personen sich genauso wie ein Schwarm wütender Pulverfasswespen verhalten können. Damit steht die Pulverfasswespe für die Unvermeitlichkeit unangenehmer Kommunikationen.
Plage
Bei der Nahrungssuche finden sich Pulverfasswespen oft auf Kuchen oder anderen zuckerhaltigen Nahrungsmitteln von Usern ein und lassen sich von dieser einmal für sich entdeckten Nahrungsquelle nur schwer wieder vertreiben. Die Essenz von Gemeinen Tropfen (Aqua vulgaris) gemischt mit Basilikum oder die Essenz mit Nelken und Eiszitronen oder Blutorangen vermischt, in die Nähe der Süßspeisen gestellt, vertreibt die Pulverfasswespen zufällig.
Auch wenn es manchmal anders wirkt, Pulverfasswespen wollen nicht stechen und sind auch nicht automatisch aggressiv; sie wollen in Usernähe lediglich Nahrung ergattern.
Sprichwort
Wenn man sprichwörtlich in ein Pulverfasswespennest sticht, entspricht das einer Kombination aus den Sprichwörtern "In ein Wespennest stechen" und "das Spiel mit dem Feuer", also einer Quadratur an Gefährlichkeit und Risiko, das man sich selbst aufbürdet.
Waffenherstellung
Die ersten Pulverfässer der Geschichte waren Pulverfasswespennester, die zu geworfenen Explosionskörper weiterverarbeitet worden. Später wurde, um die Sprengkraft zu erhöhen, die heutigen Pulverfässer entwickelt, deren Kernkomponente Schwarzpulver ist.
Heute werden nur noch von Gobblins Pulverfasswespennester genutzt, die sogenannten WUMM-Nester, bestehen aus dem Nest und einem weiteren Sprengkörper. Das Nest wird auf die Gegner geschleudert und bevor es explodiert, attackieren die Wespen die Gegner. Wie alle Goblinwaffen ist der Explosionsschaden dieser Waffen enorm. Da hier aber auch die Nester von Pulverfasswespen genutzt werden, ist der Einsatz bedingt bedenklich.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Die Art wurde am 20.07.2023 in der Taverne erstmalig erwähnt.
Die Art stellt eine Mischung aus Gemeiner Wespe (Vespula vulgaris), Pepsis grossa (Syn.: Pepsis formosa), auch als Tarantulafalke bekannt, 24-Stunden-Ameise (Paraponera clavata), auch Tropische Riesenameise oder englisch bullet ant ("Gewehrkugelameise") genannt und Bombardierkäfer (Brachininae) dar. Dazu flossen die Pulverfässer der Odyssey bzw. der P&P Bellologen-Tagung und Dabei-sein-ist-Alles in das Design der Art mit ein.