Definition des Registers
Das Nieshörnchen (Rhinosciurus sternuere) ist ein Nagetier (Rodentia) aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Das grau-braune Eichhörnchen zeichnet sich durch eine etwas längeren Nase mit zwei Hörnern aus, dieses Hornhörnchen niest unentwegt.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Baumhörnchen (Sciurini)
Gattung: Rhinosciurus
Spezies: Rhinosciurus sternuere (Nieshörnchen)
Beschrieben: Mariël Eisenwolf, 2020
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Das Nieshörnchen erreicht eine Körperlänge von 20 bis 25 Zentimetern, ein Gewicht, je nach Geschlecht, von 400 bis 710 Gramm sowie eine Schwanzlänge von gut 20 Zentimetern. Die Tönung kann zwischen einem hellen Silbergrau und einem sehr dunklen Schwarzgrau bis hin zu einem braungrau variieren. Albinismus ist bei dieser Art bestätigt, aber nur selten dokumentiert. Wie alle Hornhörnchen trägt auch das Nieshörnchen auf der leicht verlängerten Schnauze eine Behornung. Nieshörnchen zeichnen sich dadurch aus, dass auf ihrer Nase gleich zwei Nashörnchen wachsen. Dabei ist das vordere Nashörnchen etwas größer, als das hintere Nashörnchen. Diese Hörner bilden sich aus Ceratin, einem Stoff der auch die Bildung von Fingernägel beim Menschen oder den imposanten Hörnern der Nashörner zu verantworten hat.
Untersuchungen der Nasenschleimhäute des Nieshörnchens ergaben, dass diese permanent überreizt sind bzw. sich leicht überreizen lassen, die Folge das Niesen des Nieshörnchens. Die Tiere haben sich an diese zusätzliche Sekretion angepasst und sind keinesfalls krank, wenn sie niesen. Sollte ein Nieshörnchen innerhalb einer Stunde, während seiner Aktivitätsphase, weniger als zehnmal oder gar nicht niesen ist es mit Sicherheit erkrankt. Weiteren Aufschluss gibt die Farbe des Nasensekrets, eine klare oder leicht blaue Färbung deutet auf Gesundheit hin, eine gelbe auf eine Viruserkrankung, eine grünbraune auf Pilz- oder Parasitenbefall,
Lebensraum
Das Nieshörnchen ist insbesondere im östlichen und zentralen Teil der Eternal Pines und im Deep End verbreitet. Die Tiere leben fast ausschließlich in Nadelwäldern, sie sind aber auch in Mischwäldern anzutreffen. Gelegentlich treten sie als Kulturfolger auf und sind nahe der userlichen Behausungen anzutreffen. Offene Bereiche werden strikt gemieden. Das Nieshörnchen hält sich fast ausschließlich in den Bäumen auf. Den Boden betritt es meist nur, um einen Baum zu wechseln.
Lebensweise
Ernährung
Die Nahrung besteht überwiegend aus Samen von Nadelhölzern. Nadelbaumsamen werden von den großen Nagezähnen zerschnitten. Unter den Laubhölzern werden Birkensamen bevorzugt verspeist. Untersuchungen ergaben, dass über 95 Prozent aller Nieshörnchen auf mindestens eine Pollenart, überwiegend Birkenpollen, allergisch reagieren. Trotzdem verspeisen die Tiere Birkensamen immer mit besonderer Bevorzugung. Ein Grund für dieses Verhalten ist nicht bekannt. Sie legen Winterverstecke mit Nahrungsmitteln an, die sie später anhand ihres Geruchssinns und ihres Gedächtnisses wieder auffinden.
Verhalten
Nieshörnchen leben einzelgängerisch und kommen nur während der Paarung zusammen. Sie beanspruchen kein festes Revier, nutzen aber ein Streifrevier von gut 1.000 Hektar Größe, in dem sie Artgenossen grundsätzlich aus dem Weg gehen. Die tagaktiven Tiere verbringen den Großteil ihres Lebens in den Baumwipfeln, wo sie auch ihre Nahrung finden. Sie sind sehr gute Kletterer, die durchaus Sprünge von einigen Metern bewältigen können. Am Boden können sie aus dem Stand 50 bis 80 Zentimeter weit springen. Das Nieshörnchen hält nur eine kurze Winterruhe, die oft zur Nahrungsaufnahme unterbrochen wird.
Studien legen nahe, dass das Niesen der Nieshörnchen zwar durch eine Überreizung der Nasenschleimhäute verursacht wird, die Tiere nutzen die Niesgeräusche aber auch zur Komunikation. So ist ein lauthallendes Niesen meist als Warnnieser zu verstehen, während schnelle und kurze Nieser auf allgemeines Wohlsein hindeuten, die Tschu-Tschu-Geräusche, gaben dem Tier auch den Beinamen Tschu-Tschu-Hörnchn. Ein wie "HAASCHU" klingender Nieser ist als Drohgebärde unter Artgenossen bekannt.
Fortpflanzung
Das Nieshörnchen erreicht die Geschlechtsreife mit rund acht bis zwölf Monaten. Die meisten Männchen verpaaren sich aber erst mit dem zweiten Lebensjahr, da sie vorher männlichen Rivalen im Revierkampf körperlich unterliegen. Diese Revierkämpfe werden äußerst erbittert geführt, dabei hüpfen die Nieshörnchen aufeinander zu und attackieren sich mit den Nashörnchen. Verletzungen sind dabei nicht auszuschließen, Todesfälle dagegen eher die Seltenheit. Die Paarungszeit beginnt mehrheitlich im Januar, gelegentlich auch schon im Dezember. Ist aber von der Länge des Winters abhängig, zeichnet sich ein langer Winter ab, kann eine Paarungszeit auch erst im Februar oder März beginnen. Während der Paarungszeit kommt es zu einem oder zwei Würfen. Ein Männchen begattet in der Regel mehrere Weibchen (polygame Lebensweise). Umgekehrt verfährt das Weibchen ähnlich. Die Aufzucht des Nachwuchses wird allein vom Weibchen übernommen.
Nach einer Tragezeit von 42 bis 45 Tagen bringt das Weibchen in ihrem Nest zwischen drei und fünf Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt, blind und taub. Sie wiegen rund 15 Gramm. Bereits nach einer bis zwei Wochen ist ihnen ein Fell gewachsen. Kurze Zeit später öffnen sich auch die Ohren und die Augen. Die Entwöhnung beginnt meist mit dem 40. Lebenstag. Im Alter von gut drei Monaten lösen sich die Jungtiere von der Mutter. Innerhalb dieser Zeit verteidigen die Nieshörnchen ihre Jungen mit ihren Nashörnchen ungemein wehrhaft und verbissen. Selbst große Beutegreifer werden von Nieshörnchenmüttern in die Flucht geschlagen.
Die Lebenserwartung liegt in der Natur bei zehn bis zwölf Jahren.
In Haltung kann ein Nieshörnchen durchaus ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen.
Gefährdung
Laut der Bunten Liste der BCS gehört das Nieshörnchen heute noch nicht zu den bedrohten Arten. Das Nieshörnchen ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt es selten oder nur spärlich vor. Allerdings sind in den letzten Jahren Anstiege von Nieshörnchen Wilderei verzeichnet worden, da man den Nashörnchen, ähnlich wie Nashorn, eine aphrodisierende Wirkung zu schreibt, welche wissenschaftlich betrachtet, nicht haltbar ist. In der Bunten Liste der BCS wird das Nieshörnchen noch als nicht gefährdet geführt, sollte die Wilderei zunehmen, müsste eine neue Betrachtung des Bestandes erfolgen. Eine Haltung und Nachzucht erfolgt im Biotopenpark.
Kulturelle Bedeutung
Anzeigerart
Nieshörnchen sind trotz ihrer unentwegten Nasensekretion ein Anzeichen für einen gesunden Wald, denn nur dort finden sie genügend Pflanzensamen, um sich ganz jährlich zu ernähren.
Haustier
Nur selten wird das Nieshörnchen als Haustier gehalten, da viele User es für krank halten und eher auf Distanz gehen. Dabei gehören Nieshörnchen zu den wenigen Baumhörnchen, welche sich teilweise an den User gewöhnen und sich in Haltung auch ausgiebig kraulen lassen.
Mythologie
Tschyou ist ein Nieshörnchen aus den südlichen Eternal Pines, die mit fast 50 Zentimetern Körperrumpflänge und einem Gewicht von einem Kilogramm ungewöhnlich große Nieshörnchendame wird in ihrer Heimat als Verkörperung einer Waldgöttin verehrt. Der man nachsagt, dass sie sich alle Krankheiten, welche den Wald befallen könnten, auf sich nimmt. Sie ist, so der Volksglaube, nur dazu in der Lage, weil sie diese enorme Größe besitzt. Dieser Glaube führte dazu, dass die dortige Bevölkerung anfing mehrere Nieshörnchen anzufüttern und so nicht nur eine Tschyou, sondern viele Tschyou existieren. Allein auf dem Gelände des Haschu-Tempels, einem kleinen Schrein in den Eternal Pines der den Nieshörnchen gewidmet ist, zählt weit über 40 Nieshörnchen und etwa die Hälfte werden als Tschyou angefüttert. Manche behaupten, dies geschähe nur, um eine Touristenattraktion in den ewigen Wäldern zu bieten, andere sehen darin den Grund, für das lange und gesunde Leben der Nadelhölzer in den Eternal Pines. Aus tiermedizinischer Sicht ist dieses extreme Anfüttern kritisch zu betrachten.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Das Nieshörnchen wurde aus verschiedenen Eichhörnchen (Sciurus) gebildet.