Definition des Registers
Das Kleine Rüschenohr (Stringitauris minima) ist eine Säugetierart aus der Familie der Chinchillas (Chinchillidae). Wie alle Rüschenohren besitzt es an den Rändern gewellte Ohren und lässt sich so leicht bestimmen.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
Ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Überfamilie: Chinchillaartige (Chinchilloidea)
Familie: Rüschenohren (Stringitauridae)
Gattung: Eigentliche Rüschenohren (Stringitauris)
Spezies: Stringitauris minima (Kleines Rüschenohr)
Beschrieben: Dirgis 2022
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Das Kleine Rüschenohr wächst auf eine Kopf- und Körperlänge von etwa 7 bis 11 Zentimetern heran, ein Schwanz fehlt. Das Gewicht eines adulten Tiers liegt zwischen 20 und 60 Gramm. Dabei werden die höheren Gewichtswerte ausschließlich von Tieren in Haltung erreicht. Wilde Kleine Rüschenohren erreichen meist ein Gewicht von 20 bis 25 Gramm. Auffallend sind die langen, pelzigen und großen rosa Ohren. Diese sind wie bei allen Rüschenohren an ihren Rändern gewellt und so lassen sich die Nagetiere leicht von Hasen und anderen langohrigen Kleinsäuern unterscheiden. Das Hörvermögen dieser Tiere ist besonders gut und kann 20-mal niedrigere Frequenzen hören als Menschen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Hörsinn einer der wichtigsten Sinne dieser Tiere ist und für die Nahrungssuche (sie besitzen ein einfaches Echolot und können so in dunklen Höhlen noch Nahrung finden) und Feindabwehr nutzen.
Die Vorderfüße tragen vier Zehen, die hinteren Zehen sind zum Graben stark vergrößert und auf drei Zehen reduziert. Alle Zehen tragen spitze Krallen, welche in Felswänden Halt geben sollen. Die Hinterfußlänge der Kleinen Rüschenohren beträgt etwa 50 bis 75 Millimetern. An den Sohlen befinden sich kleine, borstige Härchen, welche die Sohlen vor dem kalten Untergrund schützen sollen. Das Wadenbein, der Oberschenkelknochen und der mittlere Mittelfußknochen sind enorm verlängert, ebenso wie die äußeren Strahlen reduziert und der innen liegende Strahl besonders stark ausgebildet sind, wodurch ein känguruartiges Hüpfen ermöglicht wird. Diese energieeffiziente Art der Fortbewegung verringert die benötigten energetische Ressourcen und erhöht die Mobilität im felsigen Lebensraum. Generell ist das Kleine Rüschenohr ein flinker Springer und Kletterer.
Die Fellfärbung der Tiere variiert in Braun- und Grautönen und wird zum Bauch hin heller.
Die Lautäußerung des Kleinen Rüschenohr ist vergleichbar mit dem Aneinanderreiben.
Lebensraum
Das Kleine Rüschenohr ist in Ost-, Zentral- und Südcommunica beheimatet und kann auch in der Gegend um die Taverne in den Piglet Caves vorkommen. Allerdings sind die kleinen Säuger nahe der Taverne untypisch, da sie in hohen Bergregionen hausen und häufig über der Baumgrenze zu beobachten sind. Sein Höhenbereich erstreckt sich daher von 3000 bis 5.500 Meter über dem Meeresspiegel. Dort lebt das Kleine Rüschenohr in Felsspalten und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, wo es in Felsvorsprüngen oder lockerer Erde einen Bau anlegt. Die meisten Populationen dieser Spezies kommen zwischen der Baumgrenze und der Schneegrenze vor, aber die Verbreitung ist lückenhaft, da das Tier an einigen Orten häufig vorkommt und an anderen fehlt, obwohl der Lebensraum gleichermaßen geeignet erscheint.
Besonders häufig sind die Tiere in der Nähe verlassener Zwergenstollen zu finden.
Weiter wurden Kleine Rüschenohren auch außerhalb ihres natürlichen Lebensraums beobachtet, man nimmt an, dass sie mit Bergzwerggemeinschaften als blinde Passagiere in andere Bergregionen gebracht wurden.
Lebensweise
Nahrung
Das Kleine Rüschenohr zählt zu den sogenannten Allesfresser: Sie verzehren zwar überwiegend pflanzliche Nahrung (zum Beispiel herabgefallene Samen von Gräsern, Nüsse und Wurzeln), nutzen für ihre Ernährung aber beispielsweise auch lebend erbeutete Insekten.
Verhalten
Das Kleine Rüschenohr ist ein tagaktives Nagetier, welches meist in kleineren Familienverbänden oder seltener in größeren Gruppen anzutreffen ist.
Winterschlaf
Das kleine Rüschenohr hält von Oktober bis März Winterschlaf. Sie überdauern damit den Zeitraum, in dem in der Regel eine dicke Schneedecke in ihrem natürlichen Lebensraum verhindert, dass sie ausreichend zu Fressen finden.
Dem Winterschlaf geht eine Phase voraus, in der die Kleinen Rüschenohren sich einen Nahrungsvorrat anlegen und ihre unterirdische Winterschlafkammer mit trockenem Pflanzenmaterial auspolstern. Den Eingang zu der Kammer verschließen die Kleinen Rüschenohren mit einem Pfropfen aus Gras und Erde. Ist dieser angelegt, versammeln sich alle Tiere der Winterschlafgruppe und verknäulen sich miteinander, um möglichst viel Wärme in Körpernähe zu halten. Dabei sind vor allem jüngere Tiere im Zentrum dieses Knäuels.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungsperiode beginnt mit dem Ende des Winterschlafs. Die Tragzeit beträgt etwa 130 Tage und es werden zwei bis drei Jungtiere geboren, diesen haben bereits bei der Geburt ihre Augen geöffnet und sind vollständig in Fell gehüllt. Etwa acht Wochen säugt das Muttertier den Nachwuchs und bereits wenige Stunden nach der Geburt ergänzen die Jungtiere ihre Milchkost mit fester Nahrung.
Die durchschnittliche Lebensdauer wilder Kleiner Rüschenohren ist unbekannt, in Haltung erreichen die Tiere gelegentlich ein Alter von 19 Jahren.
Gefährdung
Die BCS geht insgesamt von weniger als 10.000 Kleinen Rüschenohren aus. Davon leben etwa 6000 Tiere im Süden Communicas, nur wenige hundert leben im Osten und im Zentrum Communicas. Die Bestandszahlen in den Piglet Caves sind nicht bekannt. Die BCS listet das Kleine Rüschenohr als gering gefährdet, da diese kleinen Bestandszahlen zwar eine mögliche Gefährdung darstellen, die Tiere aber wohl schon immer eine allgemeine Seltenheit besaßen.
Eine Haltung und Nachzucht erfolgt im Biotopenpark, ein Auswilderungsprojekt startet 2023.
Kulturelle Bedeutung
Während das Große Rüschenohr (Stringitauris maxima) beliebt wegen seines Pelzes ist, da dieser keinen Reif ansetzt, waren die Kleinen Rüschenohren für die Kultur der Zwerge eher von geringerem Interesse. Aufgrund der geringen Größe wurden die selten Tiere auch seltener bejagt.
In den 2020er Jahren wurden die Kleinen Rüschenohren für die Haustierhaltung entdeckt und von einigen ambitionierten Haltern gepflegt.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Das Kleine Rüschenohr basiert auf einer Mischung aus
Peruanische Hasenmaus (Lagidium peruanum), Hausmaus (Mus musculus), Kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus), Zwergsteinkänguru (Petrogale concinna), Gelbfuß-Felskänguru (Petrogale xanthopus), Himalaya-Murmeltier (Marmota himalayana) und Vertretern der Heptaxodontidae, einer ausgestorbenen Familie der Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha) mit naher Verwandtschaft zu den Chinchillas (Chinchillidae).