Definition des Registers
Das Andromedar (Astrocamelus andromeda) ist eine Säugetierart aus der Familie der Kamele (Camelidae). Das Tier ist in der Lage den Weltraum zu erreichen und wird aufgrund seines bei Nacht leuchtenden Fells auch als Sternenschiff bezeichnet.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Schwielensohler (Tylopoda)
Familie: Kamele (Camelidae)
Tribus: Camelini
Gattung: Sternenkamele (Astrocamelus)
Spezies: Astrocamelus andromeda
Beschrieben: RYEV 2021
Unterart(en): Bisher keine bekannt
Merkmale
Das Andromedar erreicht eine Körperlänge von 240 bis 320 Zentimeter, eine Höckerhöhe von 130 bis 250 Zentimeter sowie ein Gewicht von 350 bis 650 Kilogramm. Weibchen bleiben kleiner und leichter als Männchen. Das schwarzgraue Fell erscheint am Tage einfarbig, in der Nacht weißt es zahlreiche leuchtende Flecken auf, welche das Tier mit dem Sternenhimmel verschmelzen lassen. Markantes Merkmal ist die Andromeda-Zeichnung an den Flanken, welche bei allen Andromedaren vorkommt, diese entspricht dem Sternenbild Andromeda mit einer typischen scheibenartigen Drüse, wo im Sternenbild der Andromedanebel zu finden ist. Diese Drüse produziert den sogenannten Sternenglanz, mit dem ein Andromedar die Lichtpunkte seines Fells kuppelförmig um sich herum produzieren kann. Die genaue Zusammensetzung des Sternenglanzes ist noch nicht näher erforscht, das Aerosol besitzt aber nachweislich Anteile von Iridium und Feenstaub. Weitere Lichtflecke, welche sich außerhalb der Andromeda-Zeichnung befinden, sind von Andromedar zu Andromedar unterschiedlich, sodass sich die einzelnen Individuen anhand ihrer Sternenbilder im Fell unterscheiden können. Das Fell ist im Bereich der Schultern und des Halses deutlich länger und besitzt nur selten Sternenflecken. Bei Männchen verbirgt sich hier ein Brüllsack, mit dem die Tiere in der Paarungszeit lautstark um die Gunst der Weibchen anhalten. Das Andromedar besitzt nur einen Höcker, dieser dient als Fett- und Nahrungsspeicher, er ist zudem in der Lage kosmische Strahlung aufzusaugen. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Die Größe des Höckers zeigt den Ernährungszustand eines Andromedars an, leuchtet er bereits in der Dämmerung hat das Tier in den letzten Nächten besonders viel kosmische Strahlung aufgenommen, beispielsweise nach Sonnenstürmen. Ist das Andromedar nicht gut genährt kippt der Höcker zur Seite. Der Kopf des Andromedars ist schlank, recht schmal und leicht länglich. Die kleinen Ohren sitzen weit hinten am Schädel. Das Tier besitzt große Augen, welche durch lange Wimpern geschützt werden können. Das Andromedar ist in der Lage aus der aufgenommen kosmischen Strahlung Helium zu synthetisieren. Die dabei entstehenden Mengen erhitzen den Körper des Tieres und erlauben es zu schweben bis hin zum Fliegen. Dieser Flug wird einem Galopp, wie bei der Bodenbewegung, kombiniert. Andromedare steigen nachweislich bis zu 250 Kilometer auf und erreichen so den Weltraum. Dort sammeln sie neben weiterer kosmischer Strahlung auch Meteoritengesteine, um sie als Verdauungshilfe in ihrem Magen zu lagern. Während dieser Weltraumflüge sind die Nasenlöcher des Andromedars verschlossen, welches als Tier nicht ohne Sauerstoff überleben kann. Die unglaubliche Leistung wird nur das Nutzen von Feenstaubmengen möglich, welche die Tiere in etwa einer Woche aufnehmen. Ein einzelner Weltraumflug dauert nicht länger als 60 Minuten, dabei erfolgt dieser nach einer Drittel-Regel, ein Drittel der Zeit wird für das Aufsteigen genutzt, ein Drittel der Zeit für das Suchen nach Meteoritengesteinen und ein Drittel für das Absinken. Ältere Andromedar und Andromedare welche keinen Zugang zu Lithium haben, welches für die Heliumsynthese von Bedeutung ist, sind nicht in der Lage in den Himmel aufzusteigen.
Die Sohlen der Andromedare sind, wie bei den Nahen Verwandeten der Gattung Camelus sehr breit und weich. Sodass sie auch auf scharfkantigen Meteoriten landen können, ohne sich zu verletzen.
Andromedare können Iridium über Entfernungen von bis zu 30 Kilometer wittern.
Andromedare bewegen sich am Boden in der Regel recht gemächlich, können aber auch dort eine Geschwindigkeit von bis zu 65 Kilometer die Stunde erreichen.
Lebensraum
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Wüsten- und Sumpfgebiete in Südcommunica, Sídhe und Merkandt. Dabei liegt die Hauptverbreitung in Táro und Merkandt. Eine Population wurde in Origin eingeführt vermehrt sich dort zusehends.
Lebensweise
Ernährung
Andromedare sind wie alle Kamele Pflanzenfresser, die alle Arten von Pflanzen zu sich nehmen können, egal wie dornig oder salzig sie sind. Die Nahrung wird dabei zunächst in einem Vormagen zwischen gelagert, ehe sie nach einem Wiederkäuen wirklich den Verdauungsprozess durchläuft. Sie sind aber keine Wiederkäuer (Ruminantia) im eigentlichen Sinne und haben diese Verhalten wohl unabhängig von diesen entwickelt. Innerhalb des Magens finden sich aufgenommene Meteoriten, welche der Zerkleinerung der Nahrung dienen. In regelmäßigen Abständen nehmen die Tiere Lithium zu sich. Dafür werden vor allem verschiedene Pflanzen wie beispielsweise Tabak oder Hahnenfuß zu sich genommen, da diese Lithiumverbindungen aus dem Boden aufnehmen und anreichern. Aber auch Lithiumcarbonat wird von den Andromedaren direkt verzehrt.
Verhalten
Andromedare sind nachtaktiv. Die Tiere bilden in der Regel Haremsgemeinschaften, bestehend aus einem Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs. Heranwachsende Männchen schließen sich oft zu Junggesellengruppen zusammen, diese bestehen aber meist nur wenige Monate.
Fortpflanzung
Die Weibchen der Andromedare erreichen die Geschlechtsreife mit drei Jahren, Männchen erreichen mit sechs Jahren die Geschlechtsreife erst um einiges später. Die Paarungszeit ist im Herbst verordnet und erreicht während der Tauriden, Ende Oktober bis Anfang November, ihren Höhepunkt. Während dieser Zeit verteidigen die Männchen ihren Harem mit lauten Brüllen, diese erinnern an das Geräusch startender Raketen. Der Brunftschrei des Andromedars ist mit einer Lautstärke von bis zu 100 Dezibel aber deutlich leiser. Die Männchen konkurrieren in dieser Zeit mit diversen lauten, ähnlich klingenden Objekten und Tieren, so zeigten sie ihren Brunftschrei gegenüber Raketen, Mississippi-Alligatoren (Alligator mississippiensis) und weiteren Geräuchquellen ähnlicher Natur. Lässt sich ein Rivale nicht durch den Brunftschrei vertreiben kommt es zum Kampf, bei dem die Tiere wild um sich beißen und so sich schwere Verletzungen zufügen können. Die Tragezeit beträgt 380 bis 440 Tagen lang. In der Regel bringt ein Weibchen ein Jungtier zur Welt. Das Kalb kann bereits kurz nach der Geburt stehen und so der Mutter folgen. Die Säugezeit erstreckt sich zumeist über acht bis zwölf Monate. Die Jungtiere erreichen die Selbständigkeit spätestens nach zwei Jahren.
In Haltung erreichen die Tiere ein Alter von etwa 50 Jahren, in der Natur werden sie meist nur halb so alt.
Gefährdung
Aufgrund ihrer vielen besonderen Eigenarten wurden das Andromedar viele Jahrhunderte bejagt und noch heute gewildert. So sind die Meteoriten im Körper eines Andromedars so wertvoll, dass sie einem Wilderer mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre seines Lebens finanzieren können. Diese Wilderei allein ließ die Bestände in den letzten Jahrhunderten bis zur Ausrottung sinken. Zusätzlich wurden Andromedare als Reittiere gefangen und gehalten. Inzwischen sind etwa 99 Prozent aller Andromedare in Haltung Nachzuchten. Die größte Gefahr besteht demnach in der Wilderei nach den Meteoriten.
Die Bestände sanken in solch bedenklichen Maße, dass die Andromedare zwischenzeitlich als ausgestorben galten und zum reinen Legendenwesen verklärt wurden. In Origin befindet sich eine verwilderte Population, welche größer ist, als der eigentliche Bestand.
Der Biotopenpark leitet ein Nachzucht- und Auswilderungsprojekt für das Andromedar. Weiter siedelt er in regelmäßigen Abständen Haremsgruppen, welche im Biotopenreservat als Neozoen auftreten in die ursprünglichen Verbreitungsgebiete um.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
In den Legenden der Atfalanu (Sternenkinder) Merkandts spielt das Andromedar eine zentrale Rolle. So ritten die Vorfahren der Atfalanu auf Andromedaren vom Himmel auf die Erde. Weiter heißt es, dass sie in den frühen Jahrhunderten mit den Andromedaren zu den Sternen aufstiegen, um ihre Sterneneltern zu besuchen. Mit der Zeit verloren sie wegen ihrer erdgebunden Lebensweise diese Fähigkeit und wurden Heimatlos. Seit dieser Zeit reisen die Atfalanu als Nomaden durch Merkandt. Das Andromedar soll nicht nur die Atfalanu auf seinem Höcker zur Erde gebracht haben, sondern auch Sternenlicht. Dieses wurde, als es die Atfalanu in Empfang nahmen und vom Höcker der Andromedare entfernten zu Feuer. Mit der Zeit lernten die Atfalanu wie sie selbst Feuer erzeugen konnten, sodass die Andromedare kein Sternenlicht mehr auf ihren Höckern zum Erdboden brachten.
Im Glauben der Atfalanu reiten auch ihre Götter auf Andromedaren durch die Gestirne und der Mond, wie auch die Sonne, werden von einfarbigen, mit dem Himmel verschimmenden, Andromedaren getragen.
Reit- und Lasttier
Das Andromedar ist ein genügsames Tier und so wurde es in Merkandt bereits im zweiten Jahrhundert vor der Zeitenwende dort domestiziert. Nur wenig später folgte eine zweite Domestikation in Táro. Die domestizierten Andromedare erscheinen etwas kleiner, dafür kräftiger als ihre wilden Verwandten. Da sie für ihre Flugfähigkeit gewisse Mengen an Lithium benötigen, besitzen viele domestizierte Andromedare keine Flugfähigkeit mehr.
Erst spät, etwa zur Zeitenwende, sind auch Andromedare als Haus- und Nutztiere in anderen Teilen Belletristica, wie etwa in Sídhe, dokumentiert.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Das Andromedar basiert auf einem Dromedar (Camelus dromedarius) mit Sternenthematik, im Fokus dabei das Sternenbild der Andromeda.