Über der Halle tat sich ein Flügelportal auf und Niklas bemerkte eine große Gestalt mit schwarz-grünen Umhang, die auf der Halle stand und plötzlich freudig hinunter sprang. Perplex starrte Niklas den Mann an, doch dieser zwinkerte ihm nur zu und sagte locker: "Du gibt's doch auch gut auf meine Nichte acht, oder?"
Niklas konnte nur ein Nicken hervorbringen, während Frederic weiter zu Fritzs Haus lief. "Huhu! Frissie! Ich bin´s!" rief er und trat auf die Auffahrt. Sein Bruder hatte ihn rufen gehört und war aufgestanden, um ihn zu begrüßen. "Freddi Ricci, wie schön, dass du vorbei kommst! Das überrascht mich. Setz dich!" Frederic gab Gamia und Fritz erstmal einen Wangenkuss, bevor er sich dazu gesellte. "Ich habe deinen Freund gesehen, ein ganz lieber! Er war total irritiert." Gamia fing an zu grinsen, als ihr Onkel ihr davon erzählte und wurde ein wenig rot. Alle drei entschieden sich noch für ein kurzes Kartenspiel, welches Frederic verlor. Schließlich fragte Fritz, ob es einen Anlass für den Besuch gab.
"Jaa! Es gibt etwas, was wir unbedingt nachholen müssen! Das haben wir ewig nicht mehr zusammen gemacht und das kam mir vor kurzem beim Seelengeleit wieder in den Sinn!" Frederic war ganz hippelig und Fritz wusste, was er wohl meinte, während Gamia nichts mit der Aussage anfangen konnte. "Wir müssen unbedingt wieder von hohen Gebäuden springen! In einem Dorf gibt es eine tolle Kirche, da können wir uns runterstürzen! Gamialein kann auch gerne mitkommen!" Er war voller Elan und schien eine große Leidenschaft zum springen zu haben. "Weiß du noch, wie wir vor deiner Lehre von allen möglichen Dingen gesprungen sind? Es hat dir damals ziemlich viel geholfen, wo du dich zuvor doch so vor der Lehre gesträubt hast." erinnerte Frederic seinen Bruder fröhlich grinsend daran. Entspannt und mit gesenkten Blick nickte Fritz. "Du hast mir bei vielen Dingen sehr geholfen. Ich denke immer daran zurück, wie du mich zum laufen ermutigt hast." Stolz grinste Frederic seinen Bruder an. "Gerne, immer wieder! Und was sagst du?!" Er konnte sich sich kaum halten und Fritz musste darüber lachen, denn das war typisch sein Bruder. "Gerne." bejahte Fritz dann und Frederic hätte Luftsprünge machen können. Sofort fragte er, ob Gamia mitwollte, aber sie lehnte schmunzelnd ab und wollte zu Niklas gehen. Sie ließ ihren Vater mit seinem Bruder alleine, welche kurz darauf durch ein Flügelportal traten und sich hoch oben auf einem Kirchturm wiederfanden. Beide schauten hinunter und Frederic freute sich riesig, wieder mit seinem Bruder zusammen zu springen. Einen Moment standen sie dort und hinter ihnen tauchte kurz eine grinsende dürre Gestalt auf, verschwand allerdings sofort wieder. Die Brüder drehten sich um, da sie etwas gespürt hatten, aber vergaßen dies schnell wieder bei Frederics Freude.
Frederic ging einen Schritt nach vorne, bevor er von der Kirche sprang, eine graziöse Umdrehung in der Luft tätigte und dann leicht knieend auf dem Boden landete. Fritz folgte ihn und sprang seinem Bruder hinterher. Laut lachte Frederic und ging durch ein Flügelportal wieder auf die Kirche.
Während des Sprungs vollführte Frederic mehrere Kunststücke und landete auch mal gezielt auf Dächern. "Ach, herrlich! Das erinnert mich an frühere Zeiten und macht mich glücklich!" Beide sprangen noch eine ganze Weile, bis Fritz sich dann dazu entschloss, wieder heim zu gehen. "Kein Problem! Ich werde noch ein wenig weiter springen. Mich hat es total gefreut und das müssen wir wiederholen!" Er drückte Fritz zum abschied und gab ihn einen Wangenkuss. Munter grinste er und entblößte einen spitzen Zahn am rechten Schneidezahn, bis Fritz schließlich verschwand.
Nun stand Frederic alleine auf der Kirche und sprang noch ein paar Mal. "Ich sollte langsam wieder zurück zu meinem Ferdilein, sonst macht er sich Sorgen." murmelte er und gerade als er gehen wollte, tat sich hinter ihm ein Portal auf und mit geweiteten Augen sprang er die Kirche runter, bevor ihn die Klinge einer Sense den Garaus machen konnte.
Im Fall zückte Frederic seine Sense und blickte zur Kirche hinauf. Er biss die Zähne zusammen und blockte reflexartig einen Angriff von hinten ab. "Welcher Feigling versucht von hinten anzugreifen?!" rief Frederic erzürnt und wich bei einem weiteren Angriff nach hinten. Erneut blockte er ab und sprang die Kirche hinauf. Mutig stellte sich Frederic der Person, die ihn attackiert hatte und dieser missfiel es, dass Frederic seine Identität kannte und nicht draufgegangen war. Deshalb wollte die Person Frederic umso mehr tot sehen. "Was willst du von mir?!"
Erzürnt sah die Gestalt zu Frederic. Schnell teleportierte sich diese zu Frederic auf die Kirche und ein Schlagabtausch ihrer Sensen folgte. "Ich habe deine Unreinheit gesehen und für diese werde ich dich nun richten! Etwas Minderwertiges wie du darf nicht existieren!" Gekonnt wich Frederic der Sense aus und sprang rückwärts auf das nächste Hausdach. "Denkst du wirklich, du hast ein Recht dazu, darüber zu entscheiden?!" hinterfragte Frederic scharf und sein Gegenüber erwiderte nur kalt: "Ich bin ein Gott und will keine Unreinheiten wie Mischblut oder die, die das eigene Geschlecht begehren, haben. Euer Blut wird nicht weitergegeben und ist unrein! Ihr seid der Welt nicht vom Nutzen!" Kurz schmunzelte Frederic bei den Worten, aber wurde innerlich wütend über die Intoleranz.
Einen Moment passte Frederic nicht auf und die Sense seines Gegenübers erwischte ihn am Oberarm. Daraufhin entschloss sich Frederic lieber zu flüchten, sprang das hohe Haus hinunter, öffnete im Fall ein Tor und verschwand durch dieses. Unerfreut schaute die Gestalt ihm hinterher und umgriff die Sense fester.
Frederic stand vor der Haustür seiner Eltern, allerdings war keiner Zuhause und deshalb suchte er das Büro seiner Mutter auf, welche zusammen zuckte, als sie ihren Sohn sah, wie er sich den rechten Oberarm hielt. Cedric erblickte dies auch und hatte sofort einen Verdacht. Auch lag Felicia mit ihrer Vorahnung richtig. Ihr Sohn setzte sich und entblößte seine Wunde. Es war nur ein glatter Schnitt, der blutete und nicht weiter schlimm war. Besorgt umfasste Felicia Frederics Schulter. "Wer und warum hat das getan?"
Niklas stellte den Traktor in die Halle ab und lief über dem Hof, als er erneut jemanden auf der Halle erblickte. Jedoch ahnte er, dass es nicht Gamias Onkel war und griff nach ihrer Hand. Gamia konnte, wie Niklas, seine Existenz spüren und mit einem großen Schlag landete die Person vor ihnen, mit einer Sense in der Hand und ausgebreiteten schwarzen Flügeln.
Direkt schaute Frederic seinen Vater an, während Felicia seine Wunde versorgte. "Es war der Halbengel Ivan Pechter."
Umgehend ergriff Cedric seine Sense. "Ich werde ihn ausfindig machen und dem Henker ausliefern!"
In der Zwischenzeit hatte Gamia nach ihrer Sense gegriffen, da sie kein gutes Gefühl hatte und stellte sich schützend vor Niklas. "Endlich habe ich dich ausfindig machen können, du minderwertiges Halbblutwesen!!" Niklas wusste gar nicht, wie ihm geschah, da rannte Ivan schon auf ihn los und versuchte gezielt, ihn zu töten, hatte die Rechnung aber nicht mit Gamia gemacht, die sich ihm mit aller Kraft entgegen stellte und seinen Angriff mit der Sense abwehrte. "N-niklas! Hol meine El-" Sie musste den Satz nicht einmal zu Ende sprechen, da wusste Niklas Bescheid und rannte zu ihrem Elternhaus. Daraufhin konzentrierte sie sich weiter auf Ivan. "Er ist nicht minderwertig wegen seiner Aura! Er hat genauso eine Daseinsberechtigung wie jeder andere auch!", Sie drängte ihn zurück und stand ihm genau gegenüber. "Außerdem existierst du doch auch, obwohl du kein, wie du sagen würdest, reines Blut in dir trägst."
Das wollte Ivan überhaupt nicht hören und ließ dies Gamia auch spüren, indem er auf sie stürmte, jedoch erreichte er sie nicht, da ein gezielter Hieb mit dem Sensenstab ihn zur Seite drängte. "Lass sie in Ruhe!" schrie Fritz wütend und hielt seine Sense noch fester in der Hand. Ivan biss die Zähne zusammen und hatte es auf Niklas abgesehen, der in Ginas Nähe war. "Was willst du von mir?! Warum sagst du sowas?!" fragte Niklas seinen Angreifer und hatte ein ungutes Gefühl. Ihm war nicht wohl bei der Situation und er hatte ein ungutes Gefühl.
Ivan stellte sich vor die Familie und der Hass gegenüber Niklas war ihm ins Gesicht geschrieben. "Warum?! Jemand wie du es bist, dürfte nicht existieren! Ich werde nicht zulassen, dass du weiter leben darfst und deine Mutter wurde schon für ihre Schandtat bestraft!!" Er richtete dabei die Sense auf Niklas, welcher die Augen starr weitete, als er Ivans Worte realisierte. Trauer und eine große Wut keimte in ihn auf. "Du! Dann hast du meine Mutter auf dem Gewissen!!" Endlich kannte Niklas den Mörder seiner Mutter! "Ich musste sie richten, für die Sünde, die sie begangen hat! Sie hat ihr Blut mit dem eines Menschen vermischt!" Er stürmte ohne Vorwarnung auf Niklas zu, aber Gina stellte sich dazwischen und die Sensen trafen bei dem Angriff aufeinander. "Woher nimmst du dir das Recht, darüber zu entscheiden?!" hinterfragte Gina laut und sh direkt in Ivans eiskalten blauen Augen. Mit aller Kraft würde sie ihre Familie beschützen!
"Weil ich ein Gott bin! Ich bin euch allen überlegen und am höchsten gestellt! Und all diejenigen, die diese Welt mit ihrem schmutzigen Blut befleckt haben, haben kein Recht auf ein Leben!" Bei dieser Aussage keimte Zorn in der Familie auf, die sie allerdings beherrschten und Gina grinste sogar ein wenig bei Ivans Aussage. Gamia erkannte auch, dass Wilmas Tod ebenfalls auf Ivan zurück zu führen war. Ivan breitete seine Flügel aus und trat von Gina zurück, bevor er einen weiteren Angriff auf Niklas tätigte.
Erneut stellte sich Gina dazwischen und während sie seinen Sensenhieb abwehrte, trat sie Ivan von sich, so dass er nach hinten wich und von ihr abließ, was sie zu ihrem Vorteil nutzte und ein Tritt gegen Ivans Oberkörper folgte. Schließlich knallte er gegen einen Metallpfeiler und als Gina ihn ein letztes Mal gegen den Oberkörper treten wollte, packte er ihr Bein, ließ sie zu Boden stürzen und prügelte mehrmals auf sie ein. Locker steckte Gina die Schläge gegen ihren Brustkorb und Gesicht ein und schaute ihn noch direkt in die Augen. Etwas in ihrem Blick ließ Ivan zusammen zucken. "Deine Aura..." zischte er und hob seine Sense, um auf Gina einzustechen, als Fritz sich auf Ivan stürzte.
Fritz konnte nicht mit ansehen, wie man auf seine Geliebte eingeprügelt hatte. "Lass diese Frau umgehend in Ruhe!!" Er drängte Ivan zur Seite und Gina stand langsam auf. Ihr hatten Ivans Tritte und Schläge nichts ausgemacht und selbst wenn, würde sie diese Schmerzen verbergen.
In der Zwischenzeit hatte Gamia sich mit Niklas vom Kampfgeschehen entfernt, um ihn zu schützen. Das hatte Ivan vom Augenwinkel aus gesehen und fasste den Entschluss, sich zuerst um das Paar und dann um den Halbblut zu kümmern!
Daraufhin teleportierte er sich durch ein Tor geschwind hinter Fritz und verpasste ihn einen kräftigen Tritt in den Rücken. Fritz hatte einen kurzen Moment zu spät reagiert und stürzte über den Asphalt. Als Fritz aufsah, waren Ivan und Gina mitten in einem Sensenschlagabtausch. Sie sprang nach hinten, als Ivan mit der Sense näher kam und sie beinahe in der Magengegend erwischt hätte. Im nächsten Moment sprang er mit ausgebreiteten Flügeln hoch, Gina wich aus und Ivans Sense erwischte nur den Boden. Sie musterte ihn, ohne anzugreifen und mit der Zeit wurde Ivan noch wütender. "Ihr habt euch Gott nicht in den Weg zu stellen!!" brüllte Ivan voller Zorn und schellte mit schwingender Sense auf Gina zu. So gut sie konnte, wehrte sie ab oder wich aus, aber dann landete Ivan in seiner Raserei einen Treffer und daraufhin hielt sich Gina ihre linke Taille, welche blutete. Eine saubere Schnittwunde. Den kurzen Moment nutzte Ivan aus und schleuderte sie mit einem gewaltigen Tritt gegen einen Pfeiler. Fritz war sauer auf Ivan für das, was er Gina antat. Jedoch schien Ivan sich nicht weiter um beide zu kümmern und fokussierte sich auf sein eigentliches Ziel.
Gamia war mit Niklas zu einer alten Hütte nahe der Weide gerannt und sie merkte Niklas an, dass ihn Ivans Worte nachdenklich gestimmt hatten. "Ist es wirklich falsch, dass ich lebe?" murmelte er mit traurigen Blick und senkte den Kopf. Seine Freundin legte den Arm um ihn und drückte ihn an sich. "Nein, jedes Lebewesen, das auf dieser Welt existiert, hat eine Daseinsberechtigung. Wäre es falsch oder nicht möglich, dass jemand wie du existieren kann, hätte der Himmelsfürst dich nicht erschaffen. Der Himmelsfürst hatte seine Gründe." tröstete Gamia ihren Freund mitfühlend. Mit glänzenden Augen schaute er Gamia an und lächelte schwach. Ihre Worte hatten ihn etwas aufgemuntert, als plötzlich ein Flügelportal vor ihnen schien, Ivan vor ihnen erschien und Niklas gegen die Halle schleuderte!
Keuchend stürzte er auf den Rasen und Gamia zückte sofort ihre Sense. Gerade als Ivan ausholen wollte, um Niklas mit einem gezielten Hieb zu töten, tat sich ein gleißendes Licht vor dem wehrlos auf dem Gras liegenden Niklas auf und stellte sich zwischen den Beiden. Es dauerte einen Moment, bevor Niklas erkannte, wer sich beschützend vor ihm gestellt hatte.
"Lass meinen Sohn in Frieden!"
Eine braunhaarige Frau mit grünen Augen, weißen schlichten Kleid und schwarzer Jacke stand vor Niklas. Sie war ungefähr so groß wie Niklas und sah ihm sehr ähnlich. Niklas weitete seine Augen, als er seine Mutter vor sich sah, genauso wie er sie in Erinnerung gehabt hatte. Ivan ließ sich von dieser Wendung nicht aus dem Konzept bringen und war in dem Moment darauf konzentriert, Eliane aus dem Weg zu schaffen und attackierte sie von vorne.
Ivans Sense stieß jedoch auf ein kurzes Schwert und er spürte einen Schutzengel an Elianes Seite, der seinen Angriff gekonnt alle abwehrte. Der Schutzengel entfernte sich mit Ivan von Niklas und kämpfte immer weiter mit ihm. Immer wieder schlug er Ivans Angriffe aus und musterte seinen Angreifer gründlich.
Eliane kniete sich zu ihren Sohn und Niklas hatte das Gefühl, eine liebevolle Wärme zu spüren, wie sie nur von einer Mutter kommen konnte. "Du bist so groß geworden und du hast eine Freundin, die dir ganz viel hilft, Niklas." schmunzelte Eliane und eine Freudenträne rollte ihr Gesicht hinunter, während auch Niklas mit den Tränen kämpfte. Er spürte, wie seine Mutter ihn umarmte und Eliane warf noch einen Blick auf Gamia. "Du bist die Tochter von Fritz, dem ich damals geholfen habe, richtig?" Sanft lächelte sie und Gamia nickte. "Pass bitte weiterhin gut auf meinen Sohn auf." bat sie und Gamia gab ihr ein Versprechen, dies zu tun.
"Ich habe dich und Frank nach meinem Tod vom Himmel aus beobachtet und ich war nie weg. Als ich gestorben bin, habe ich nur an euch gedacht, bevor ein Schutzengel meinen Geist zum Himmelsfürst brachte und über mein weiteres Dasein entschied." erzählte sie mit ruhiger Stimme, während sie Niklas weiterhin in ihrem Arm hielt.
"Der Tod ist nicht so grausam, wie du denkst. Tod bedeutet nicht, dass man für immer weg ist. Es ist nur eine Abtrennung von Seele und Hülle, kann eine Erlösung sein und ist nur der Übergang in eine andere Welt. Solange ein Lebewesen in deinem Herzen weiter lebt, ist es nie wirklich tot und die Seele existiert weiter.", Vorsichtig gesellte Gamia sich dazu und legte behutsam den Arm um Niklas. "Ich bin mir sicher, dass deine Freundin dir weiterhin beistehen wird und dir noch viel erklären kann. Ich kann es leider nicht mehr tun." hauchte Eliane und sah für einen Moment zu Gamia, die zustimmend nickte. Niklas hatte den Worten seiner Mutter aufmerksam zugehört, es fiel ihm allerdings schwer, so zu denken und das spürte Eliane.
"Weiß du, Niklas... Ich möchte nicht, dass du so denkst und dich selber hasst, für das, was du du bist. Du bist zu vielen Dingen fähig, wozu Menschen eigentlich nicht fähig sind. Es ist unschön, angstmachend, aber das bist du und es ist ein Teil von dir, den du akzeptieren musst. Es gibt viele Menschen, die ein Schicksal haben oder anders sind. Einige akzeptieren ihr Schicksal, andere leben damit, aber bitte verachte dich nicht selber." bat Eliane mit einem traurigen Unterton und konnte ihren Sohn nicht so leiden sehen. Niklas wollte anscheinend nicht, dass es seiner Mutter mies ging, umfasste ihre Hand und sagte: "Ich werde versuchen, damit zu leben. Schließlich bin ich so, wie ich bin und jemand wird sich schon was dabei gedacht haben.", Kurz blickte er bei diesem Satz zum Himmel hinauf. "Ihr seid meine Eltern und das ist in Ordnung so." Leicht lächelte er und Eliane erwiderte dieses. "Das hast du auch immer zu deinem Vater gesagt." Bei diesem Satz bekam Niklas immer mehr das Gefühl, dass seine Mutter über ihn und seinem Vater gewacht hatte.
Der Schutzengel hatte Ivan mittlerweile in die Enge gedrängt und das missfiel dem Halbengel. Er beschloss sich aus der Situation zu entziehen und flüchtete durch ein Flügelportal. Nachdem Ivan verschwunden war, kehrte der Schutzengel umgehend zu Eliane zurück und musterte die Beteiligten. Fritz und Gina tauchten vor den Vier auf und kurz stockte Gina bei der Erscheinung des Engels. Gemeinsam suchten sie Frank auf, der gerade aus dem silbernen Auto stieg. "Ist etwas passiert, als ich nicht da war?" fragte er direkt besorgt nach, als er Niklas bei Gamias Familie sah. Gerade als er einen Schritt zu ihnen treten wollte, erschien Elianes Seele vor ihm und Frank entfielen alle Gesichtszüge. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte und hatte gemischte Gefühle, wie die Trauer, doch am meisten überwog die Freude. "Eliane.", flüsterte er und lächelnd sagte sie seinen Namen. "Ich bin so froh, dass ich dich nach so langer Zeit wieder sehen kann." In Franks Augen funkelten die Gefühle von früher wieder auf und er liebte sie nach wie vor. Vorsichtig erklärte sie ihm die Situation, welche Frank schockierte, bevor sie ihm stolz sagte: "Du hast dich wirklich gut um unseren Sohn gekümmert, Frank. Er ist wirklich wunderbar herangewachsen." Ihre Wangen röteten sich ein wenig und sie fasste sich kurz, da ihre Erscheinung begrenzt war und Kraft kostete. "Ich habe und werde euch immer vom Himmel aus beobachten und euch beschützen." versprach sie sanft. Langsam verschwand sie und Frank hatte das Gefühl, einen wärmenden Kuss auf seiner Wange zu spüren, wie auch das einer Umarmung. Alle setzten sich zusammen, um über den Angriff zu reden, allerdings mit den Hintergedanken, dass Ivan noch nicht besiegt und somit die Gefahr nicht gebannt war.