Purpurnes Steinchen
Barbaren schänden die Meere
Walhall ist noch nicht gekommen
Die Nordische Purpurschnecke (Nucella lapillus), auch Nordische Steinchenschnecke oder das Steinchen genannt, ist eine Schnecke aus der Familie der Stachelschnecken (Muricidae).
Der Panzer der Schnecke ist klein und rundlich mit einer spitzen Spitze und einem kurzen, geraden Siphonalkanal (eine Rille an der Unterseite des Panzers) und einem tiefen Analkanal. Die Gesamtform des Panzers variiert ziemlich stark, je nachdem, wie stark das Ufer, an dem eine bestimmte Population lebt, der Wellenwirkung ausgesetzt ist, aber der Körperwirbel (der größte Abschnitt des Panzers, in dem sich der Großteil der Eingeweidemasse befindet) beträgt normalerweise etwa 3/4 der Gesamtlänge der Schale. Diese beträgt nicht mehr als 3,5 bis 6 Zentimeter.
Die Nordische Purpurschnecke kommt an den Küsten Europas und an der nördlichen Westatlantikküste Nordamerikas vor. Dabei wandert sie regelmäßig in die Flussmündungsgewässer entlang der Atlantikküste ein. Diese Schneckenart bevorzugt felsige Ufer, wo sie Muscheln und Seepocken frisst.
Die Farbe der äußeren Schale ist normalerweise weißlich-grau und erinnert eher an ein Steinchen, kann aber auch in den verschiedensten Farben Orange, Gelb, Braun, Schwarz oder gebändert in einer beliebigen Kombination dieser Farben sein. Gelegentlich können sie sogar grün, blau oder rosa sein.
Doch warum Pupurschnecke?
Wie andere Purpurschnecken, besitzt auch die Nordsche Pupurschnecke in ihrer Hypobranchialdrüse zur Betäubung von Beute und zur Verteidigung ein milchiges, cholinesterhaltiges Sekret, das sie abscheiden kann, wenn sie gereizt wird. Das Sekret färbt sich unter Lichteinwirkung purpurn und kann deshalb zum Färben verwendet werden. Was mindestens seit dem 7. Jahrhundert nachweislich praktiziert wurde.
Heute lassen sich Stoffe zum Glück anders färben und es müssen keine Schnecken mehr für diese Praktik eingesammelt und getötet werden. Doch die Schnecken werden heute viel mehr durch Wasserverschmutzung bedroht, als es die Textilfärbung je getan hätte. Die einst häufigen Schnecken sind seit Anfang der 1970er Jahre durch Tributylzinn-Verbindungen (TBT) bedroht, eine für Antifouling-Schutzanstriche an Schiffen verwendete Gruppe von Chemikalien. Diese führen bei weiblichen Schnecken zur Bildung von männlichen Geschlechtsorganen. Die Folge: sie können keine Eier mehr legen. Vor Helgoland wurden 2002 von der einst häufigen Schnecke keine Tiere mehr gefunden. Auch in anderen Teilen der Nordsee sieht es ernst um die kleine Schnecke aus, so ernst, dass sie in der gesamten Nordsee als stark gefährdet gelten und unter strengem Schutz stehen.
Wir sollten daher die Welt retten (und damit auch unsere Meere), dass die Nördliche Purpurschnecke noch nicht das zeitliche segnen.
Bilder
- https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Nucella_lapillus?uselang=de
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Quelle
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