Schweinsaugen
auf spitze Flossen geklebt
Schatz der Meere
Der Schweinsaugenhai oder Javahai (Carcharhinus amboinensis) ist eine Art innerhalb der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae). Der Schweinsaugenhai ist eine Art mit sehr robustem Körperbau und kurzer, breiter und abgerundeter Schnauze. Die kleinen, runden Augen sind mit Nickhäuten ausgestattet. Die vorderen Ränder der Nasenlöcher tragen mittelgroße Hautlappen. Das Maul bildet einen weiten Bogen und ist an den Mundwinkeln kaum wahrnehmbar gefurcht. Die Zähne sind breit und dreieckig, mit gezähnten Rändern; die Zähne im Unterkiefer sind etwas schmaler, aufrechter und feiner gezähnt als die im Oberkiefer.
Die erste Rückenflosse ist groß und dreieckig, mit einer spitzen Spitze und einem konkaven Hinterrand; sie entspringt ungefähr über den hinteren Ansätzen der Brustflossen. Dagegen ist die zweite Rückenflosse weniger als ein Drittel so hoch wie die erste und entspringt vor der Afterflosse. Ihre Brustflossen sind lang und breit, zudem leicht sichelförmig, sie werden an den Spitzen schmal und spitz. Die Schwanzflosse ist asymmetrisch, mit einem gut entwickelten Unterlappen und einem längeren Oberlappen, mit einer Kerbe im Hinterrand nahe seiner Spitze. Die Haut dieser Haie ist von ziemlich großen Hautzähnchen bedeckt. Der obere Teil des Körpers ist grau, die untere Körperhälfte weiß. 1987 wurde an der Küste von Queensland ein Albino gefangen, der erste Nachweis eins Albinos bei den Requiemhaien überhaupt. Ein ausgewachsener Schweinsaugenhai ist normalerweise 1,9 bis 2,5 Meter lang, während die größten Exemplare 2,8 Meter lang werden. Das Verbreitungsgebiet des Schweinsaugenhais zieht sich entlang der Küsten des Indopazifik. Ein isoliertes Vorkommen besteht im östlichen Atlantik vor der Küste Nigerias. Der Hai ist relativ häufig, aber schlecht erforscht und leider auch gefährdet. Die Bestände sinken auf Grund von zu großem Druck durch die Fischereiindustrie.
Der Schweinsaugenhai ist ein faszinierender Fisch, über den wir mehr lernen sollten, weshalb es mehr Meeresschutzzonen geben sollte (die ihren Namen auch verdienen und nicht wie die meisten "Meeresschutzgebiete" den Fischfang darin erlauben) und daher ist er ein guter Grund, die Welt zu retten.
Bilder
Quellen
- Leonard Compagno, Marc Dando, Sarah Fowler: Sharks of the World. Princeton Field Guides, Princeton University Press, Princeton und Oxford 2005; S. 291–292. ISBN 978-0-691-12072-0
- Carcharhinus amboinensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: Cliff, G., 2005. https://www.iucnredlist.org/species/39366/173434051 Abgerufen am 24.09.2024
- Voigt, M.; Weber, D. (2011). Field Guide for Sharks of the Genus Carcharhinus. Verlag Dr. Friedrich Pfeil. pp. 47–49. ISBN 978-3-89937-132-1.
- Müller, J.; Henle, F.G.J. (1839). Systematische Beschreibung der Plagiostomen. Vol. 2. Veit und Comp. p. 40.
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