Am Brunnen
Herzen schlagen voll Liebe
die alten Zeiten
Das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha) ist eine Art der Klasse Marchantiopsida, einer Verwandtschadtschaftsgruppe von Lebermoosen. Brunnenlebermoos wurde wegen der optischen Ähnlichkeit mit Tierlebern als Heilmittel bei Lebererkrankungen und Tuberkulose verabreicht, wovon sich der Name ableitet. Jedoch gibt es heute Zweifel an dieser Praktik und ein wirklicher Nutzen des Brunnenlebermoos für Lebererkrankungen ist nicht erkennbar. Allerdings ist das Brunnenlebermoos ein Lebensraum für eine Reihe von parasitischen bzw. parasymbiontischen Pilzarten, welches es geschafft haben, die diversen verschiedenen fungiziden Substanzen des Lebermooses zu überwinden. Diese Lebermoos-Fungizide könnten medizinisch von Interesse werden, da sie etwa gegen Candida albicans wirken, welcher Hautkrankheiten verursachen kann.
Das Brunnenlebermoos ist die am weitesten verbreitete und zugleich eine der häufigsten Arten der Lebermoose. Es kommt weltweit auf allen Kontinenten, von den Tropen bis in arktische Regionen, vor. Damit es anwächst braucht es nur eine gewisse Feuchtigkeit, ansonsten ist die Pflanze ganz und gar anspruchslos.
2013 wurde die Art in Österreich und Deutschland zum Moos des Jahres
gekührt.
Ein guter Grund die Welt zu retten! :D
Bilder
Quellen
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Moos- und Farnpflanzen (= Kosmos-Naturführer). 1. Auflage. Kosmos – Gesellschaft der Naturfreunde, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1956, S. 146–147 u. ö.
- Roger Phillips: Das Kosmosbuch der Gräser, Farne, Moose, Flechten. Ein großer Kosmos-Naturführer. Unter Mitarbeit von Alan Eddy (Moose) u. a. 3. Auflage. Kosmos – Gesellschaft der Naturfreunde, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1987, ISBN 3-440-05504-3, S. 156–157 (englisch: Grasses, Ferns, Mosses & Lichens of Great-Britain and Ireland. London 1980. Übersetzt von Bruno P. Kremer).
- Bruno P. Kremer, Hermann Muhle: Flechten, Moose, Farne. Europäische Arten. Hrsg.: Gunter Steinbach (= Steinbachs Naturführer. Band 20). Mosaik Verlag, München 1991, ISBN 3-570-6652-5 (defekt), S. 84–85.
- Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X, S. 39–41.
- Michael Sauer: Marchantia L. – Brunnenlebermoos. In: Martin Nebel, Georg Philippi (Hrsg.): Die Moose Baden-Württembergs. Band 3. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-3278-8, S. 109–112.
- Moos des Jahres 2013 beim Naturschutzbund Österreich. https://naturschutzbund.at/moos-leser/items/id-2013-brunnenlebermoos.html Abgerufen am 10.08.2023