Wellen als Blätter
Flut donnert die Berge herab
Moos die Rettung
Plagiothecium undulatum, umgangssprachlich auch Gewelltblättrige Schiefkapselmoos oder auch Wellenblättrige Schiefbüchsenmoos genannt, ist eine auffällig weißgrüne Laubmoosart, die in den montanen und subalpinen Gebieten Europas häufig ist. Es handelt sich um eine recht robuste Moos-Art, deren Stämmchen Längen bis zu 15 Zentimeter erreichen. Dieses Moos glänzt stark. Die Blattflächen liegen zwar mehr oder weniger in einer Ebene, sind aber doch so gebogen, dass die Stämmchen ein abgeplattetes wurmförmiges Aussehen erhalten.
Die Blätter selbst sind vorne deutlich quer wellig. Ein Merkmal, das Plagiothecium undulatum von allen anderen Moosen unterscheidet. Die Blätter sind leicht asymmetrisch und von der Form her oval lanzettlich. Der Blattrand ist an der Spitze fein gezähnelt.
In Hanglagen bietet das Moos einen guten Erosionsschutz. In der Ebene kann es jedoch zu Vernässungen führen und die Rohhumusbildung fördern, denn die dicht stehenden Blätter erlauben sowohl eine Wasserleitung als auch eine Wasserspeicherung.
Gerade wegen seiner Schutzfunktion, aber auch seiner Einzigartigkeit ist Plagiothecium undulatum ein guter Grund, die Welt zu retten.
Bilder
Quellen
- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora (= UTB. 1250). Ulmer, Stuttgart 1983, ISBN 3-8001-2463-7.
- Wolfgang Frey, Jan-Peter Frahm, Eberhard Fischer, Wolfram Lobin: Die Moos- und Farnpflanzen Europas (= Kleine Kryptogamenflora. Bd. 4). Gustav Fischer, Stuttgart u. a. 1995, ISBN 3-437-30756-8.
- Volkmar Wirth, Ruprecht Düll: Farbatlas Flechten und Moose. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3517-5.