Blaue Berge
Nebel verhüllten sie
Sonnenstrahlen
Der Blauschnegel (Bielzia coerulans) ist eine aus den Karpaten stammende Nacktschneckenart aus der Familie der Schnegel (Limacidae) in der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Es handelt sich um eine seltene Nacktschnecke mit intensiver blauer Färbung (es gibt auch lila und olivgrüne Exemplare). Die Tiere erreichen eine Länge von 14 Zentimetern, es gibt aber auch Tiere die 10 Zentimeter und ganz selten sogar 18 Zentimeter lang werden, im Normalfall ist aber eine Länge von 14 Zentimetern das obere Ende der erreichten Größe der Tiere. Sie ernähren sich von Pilzen, Flechten und Erdbeeren.
Der Blauschnegel lebt meist am Boden von Nadel-, Laub- und Mischwäldern in den östlichen Karpaten, in Südpolen, im östlichen Tschechien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine. Die Art steigt dort bis in fast 2000 Meter Höhe in die subalpine und alpine Vegetationsstufe auf. Meist sieht man die Tiere erst mit Eintreten der Dämmerung.
2014 stellte man fest, dass die Art auch in den Westerwald eingeschleppt wurde und sich dort leider recht invasiv ausbreitet. Anderseits gilt die Schnecke in Tschechien inzwischen als gefährdet. Der Gesamtbestand wird aber von der IUCN noch als nicht gefährdet geführt.
Bilder
Quellen
- Fechter, Rosina & Gerhard Falkner 1990: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München, ISBN 3-570-03414-3, (Steinbachs Naturführer 10).
- Gerhardt, Ulrich 1934: Zur Biologie der Kopulation der Limaciden. II. Mitteilung. Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere, 28: 229–258, Berlin. https://link.springer.com/article/10.1007/BF00412991 Abgerufen am 18.12.2023
- Kerney, Michael P., R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin ISBN 3-490-17918-8
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