Geölte Blitze
Im Savannengras liegend
Atemlose Zwillinge
Der Gepard (Acinonyx jubatus) ist eine hauptsächlich in Afrika verbreitete Art aus der Familie der Katzen. Die schlanken Tiere mit dem schwarzen Punktmuster auf goldgelbem Fell sind die schnellsten Landtiere der Welt. Angenommen werden Spitzengeschwindigkeiten über 100 km/h wissenschaftlich nachgeweisen bei der Jagd durch Vegetation (also mit Hindernissen) wurden 93 km/h. Diese enormen Geschwindigkeiten kann der Gepard aber nur eine bis zwei Sekunden durchhalten und muss danach eine gewisse Zeit rasten um wieder zu Atem zu kommen. In der Regel jagen daher Geparden meist nur mit einer Geschwindigkeit von 53 km/h. Neben ihren schlanken Körpern, haben Geparden u.a. Krallen entwickelt die sie nicht einziehen können, worauf ihr Gattungsname Acinonyx (zu dt. "unbewegliche Kralle") verweist. Diese Krallen wirken wie Spikes und helfen dem Gepard sich im Boden bei seinen Sprints besser zu verankern, dass sie unbeweglich sind ist daher für diese Art ein Vorteil.
Etwas, das sonst nur bei genetischer Identität möglich zu seien scheint (eineiige Zwillinge) ist das Übertragen von Gewebe ohne Abstoßungsreaktion, etwas das bei allen Geparden möglich ist. Durch genetische und immunologische Untersuchungen konnte ermittelt werden, dass die heutigen Geparde Süd- und Ostafrikas wahrscheinlich alle von einer sehr kleinen Stammgruppe abstammen, welche vor etwa 10.000 Jahren gelebt hat. Es hat also eine starke genetische Verarmung stattgefunden, der sogenannte Genetische Flaschenhals. Zur gleichen Zeit starb die Gattung der Amerikanischen Geparde (Miracinonyx) aus, ein Schicksal dem unser Gepard wohl nur ganz knapp entkam. Nach diesem massenhaften Verschwinden verbreiteten sich die Geparden wieder über die Savannen Afrikas und Asiens aus.
Und nun ist es wieder soweit, dass der Gepard in seinen Bestandszahlen weniger wird, die Gefahr auf Innzucht wird größer und für den ohnehin schon kleinen Genpool der Spezies sieht es damit sehr ernst aus. Heute leben noch rund 6500 ausgewachsene Geparden in Afrika und Asien. Die Art gilt als gefährdet.
Wir sollten die Welt retten, damit es auch weiter Geparden geben kann.
Bilder
- https://www.iucnredlist.org/species/219/124366642
- https://commons.wikimedia.org/wiki/Acinonyx_jubatus?uselang=de
Quellen
- Durant, S.M., Groom, R., Ipavec, A., Mitchell, N. & Khalatbari, L. 2022. Acinonyx jubatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T219A124366642. https://www.iucnredlist.org/species/219/124366642 Abgerufen am 6.06.2023
- Locomotion dynamics of hunting in wild cheetahs, nature vom 12. Juni 2013 https://www.nature.com/articles/nature12295 Abgerufen am 6.06.2023
- Collars Reveal Just How Extreme Cheetahs Can Be aus National Geographic vom 12. Juni 2013 https://www.nationalgeographic.com/science/article/collars-reveal-why-just-how-extreme-cheetahs-can-be Abgerufen am 6.06.2023
- M. Menotti-Raymond, S. J. O’Brien: Dating the genetic bottleneck of the African cheetah. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 90(8), 1993, S. 3172–3176.
- Modellberechnung der genetischen Drift https://homepage.univie.ac.at/Franz.Embacher/Lehre/aussermathAnw/Populationen.html Abgerufen am 6.06.2023
- PaleoBiology Database: Miracinonyx, basic info https://web.archive.org/web/20160326025029/https://fossilworks.org/bridge.pl?action=taxonInfo&taxon_no=41064&is_real_user=1 Abgerufen am 6.06.2023