Oh Tannenbaum
Wie grün sind deine Blätter?
Bist du Bio oder nicht?
Die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana), standardsprachlich Nordmann-Tanne, auch Nordmanns Tanne und Kaukasus-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Nordmann-Tanne ist heute die meistgenutzte Baumart als Weihnachtsbaum. Benannt wurde die Nordmann-Tanne im Jahre 1842 nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803–1866), stammt aber nicht aus Finnland, sondern dem Kaukasus. Genauer ist sie in den Bergen südlich und östlich des Schwarzen Meeres, in der Türkei, in Georgien und im russischen Kaukasus beheimatet. Die Art kommt in Höhenlagen von 900 bis 2.200 Metern auf Bergen mit Niederschlagsmengen über 1.000 Millimetern vor.
Die heutige Verbreitung der Nordmann-Tanne hängt mit den Waldrefugien zusammen, welche während der letzten Eiszeit an der östlichen und südlichen Schwarzmeerküste existierten. Es handelt sich um einen großen immergrünen Nadelbaum mit einer Höhe von 55 bis 61 Metern und einem Stammdurchmesser von bis zu 2 Meter. Gelegentlich sollen noch größere Exemplare auftreten, die eine Höhe bis 78 oder gar 85 Metern erreichen. Das Holz ist weich und weiß und wird für allgemeine Bauarbeiten, Papier usw. verwendet, aber vorrangig wird der Baum eben als Weihnachtsbaum genutzt. Nordmanntannen aus der Region, sind laut Nabu, klimaneutral. Der Nabu rät beim Kauf zudem zu Fichten, Kiefern und Weißtannen aus Durchforstungsmaßnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten wie unter Hochspannungstrassen. Dabei sei aber gesagt, dass die meisten
der in Deutschland verkauften Nadelbäume aus Plantagen stammen, die gedüngt und mit Pestiziden gespritzt werden, dementsprechend eine große Belastung für die Böden, Gewässer und Tiere dieser Regionen darstellen. Nur 0,7 Prozent unserer in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume haben ein Bio- oder Ökosiegel.
Natürlich gibt es auch künstliche Nordmann-Tannen (und andere Weihnachtsbäume), das in ihnen enthaltene PVC oder Polyethylen wird nicht biologisch abgebaut. Herstellung, Transport und Entsorgung dieser Bäume verursachen rund 48 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2). Ein Naturbaum erzeugt 3,1 Kilogramm CO2, wenn man also 16 Jahre lang denselben Kunstbaum nutzt, kann man so langfristig CO2 einsparen - es braucht hier eben Geduld und eine gewisse Sorge um das filigrane Plastikgewächs. Den viele Anbieter werben nur mit einer Langlebigkeit von 10 oder weniger Jahren.
Die Art gilt als nicht gefährdet und der Bestand stabil. Damit das auch so bleibt, müssen wir die Welt retten!
Bilder
Quellen
- Knees, S. & Gardner, M. 2011. Abies nordmanniana. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T42293A10679078. https://www.iucnredlist.org/species/42293/10679078 Abgerufen am 1.12.2023
- Cemil Ata: Abies nordmanniana. In: Peter Schütt, Horst Weisgerber, Hans J. Schuck, Ulla Lang, Bernd Stimm, Andreas Roloff: Lexikon der Nadelbäume. Verbreitung – Beschreibung – Ökologie – Nutzung; die große Enzyklopädie. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-933203-80-5, S. 59–68.
- Christopher J. Earle: Abies nordmanniana. In: The Gymnosperm Database. https://www.conifers.org/pi/Abies_nordmanniana.php Abgerufen am 1.12.2023
- https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/weihnachtsbaum-nachhaltig-nordmanntanne-aus-der-region-klimaneutral-plastikbaum-bio-91972253.html#:~:text=dieses%20Jahr%20vertrocknet)-,Weihnachtsbaum%3A%20Nordmanntannen%20aus%20der%20Region%20sind%20klimaneutral,forstlichen%20Sonderstandorten%20wie%20unter%20Hochspannungstrassen. Abgerufen am 1.12.2023
- Tarkhnishvili D, Gavashelishvili A, Mumladze L (2012). "Palaeoclimatic models help to understand current distribution of Caucasian forest species". Biol. J. Linn. Soc. 105 (105): 231–248. https://academic.oup.com/biolinnean/article/105/1/231/2452568?login=false Abgerufen am 1.12.2023
- "Western Caucasus WHA, IUCN Technical Evaluation" https://whc.unesco.org/en/list/900/documents/%23ABevaluation Abgerufen am 1.12.2023