Der Han-Ryū ist ein Drache aus der japanischen Mythologie, er wird auch Han Riu oder Hanryu genannt.
Merkmale
Der Han-Ryū erreicht eine Gesamtlänge von zwölf Metern. Der schlangenartige Körper erscheint in neun verschiedenen Farben gestreift. Die Beine sind vogelähnlich und der gesamte Körper ist mit fischähnlichen Schuppen besetzt. Die Schnauze trägt Barteln, die Stirn weist ein paar Hörner auf.
Obwohl die Art den Ryū angehört, ist sie flugunfähig und ist nicht in der Lage in den Himmel aufzusteigen.
Vorkommen
Der Han-Ryū ist in Japan endemisch und belebt bodennahe Lebensräume fernab von menschlicher Zivilisation.
Lebensweise
Über die Lebensweise dieser Drachen ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
Trotz der eher geringen Präsenz in der japanischen Folklore zählt der Han-Ryū zu einem der Drachenkönige. In diesem Kontext wird er als singuläres Wesen betrachtet, besitzt aber auch hier eher geringe Relevanz und muss sich den beliebteren Drachenkönigen unterordnen.
Taxonomische Stellung
Der Han-Ryū ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Ryū und erfüllt somit die Merkmale eines reptiloiden Mischwesens.
Seine nächsten Verwandten dürften der Gewöhnliche Tatsu, Fuku Ryū und Kuzuryū seien. Allerdings unterscheidet er sich von diesen durch die fehlende Flugfähigkeit und stellt somit eine Schwesterklade zu den fliegenden/anderen Ryū dar.
Gelegentlich wird ihm eine gewisse Ähnlichkeit zum chinesischen Pánlóng bescheinigt. Während beide Drachen meist gewunden dargestellt werden und nicht in den Himmel aufsteigen können, unterscheiden sie sich ansonsten in allen anderen Punkten, wie Färbung, Größe oder auch einer möglichen Weiterentwicklung zu einer anderen Metamorphose-Form. Es ist aber denkbar, dass beide dieselbe ökologische Nische besetzen, während in China diese von einer Larve eines später fliegenden Drachen ausgefüllt wird, füllt in Japan diese der Han-Ryū aus.
Alternativ könnte der Han-Ryū auch einer nahe verwandten Klade der Pánlóng entstammen und im Gegensatz zu diesen einen bestimmten Faktor nicht besitzen, welcher eine Metamorphose in einen Tiānlóng bzw. Tenryū nicht ermöglicht - wäre also näher mit dem Pánlóng und damit den Lóng verwandt, als mit den Ryū.
Nachweise
- Ash Dekirk (2006), Dragonlore: From the Archives of the Grey School of Wizardry, New Page Books, ISBN 13: 9781564148681
- https://www.dragonsinn.net/japanese-dragons/ Abgerufen am 6.01.2023