Xiangyao (chin. 相繇), auch Minster Xiangliu genannt, war Minister und General unter dem monströsen Wassergott Gonggong. Er selbst ist eine Hydra mit neun Köpfen und hat mehrere Katastrophen unter die Menschheit gebracht.
Merkmale
Xiangyao war ursprünglich ein Hydra-Monster. Er besaß neun Köpfe mit makellosen, cyanblauen, Menschengesichtern und einen einzigen grünen Schlangenkörper. Ältere Holzschnitte zeigen die Köpfe auf einem einzigen Hals gruppiert, entweder Seite an Seite oder in einem Stapel zu dritt hoch und in drei Richtungen gerichtet, während moderne Darstellungen ihn mit neun Köpfen, neun Hälsen und einem Körper zeigen.
Er trägt sein weißes Haar nie als Knoten zusammengebunden, sondern offen. Ein Jaspisfleck ziert jede Stirn. Sein Blut ist hochgiftig und wo es niedergeht, wachsen keine Pflanzen mehr. Gleiches gilt für seinen Atem (in manchen Überlieferungen auch für seine Zungen).
Für gewöhnlich ist er ist in ein flatterndes weißes Gewand gekleidet und trägt eine silberne Maske.
Sein Charakter wird als kalt, bösartig, rücksichtslos, aber mit einer sanften und liebevollen Seite, beschrieben. Weiter ist er hemmungslos und genießt es in der Welt der Sterblichen zu verweilen. Er ist geübt im Umgang mit Giften und auch Wasserkämpfen.
Vorkommen
Lebte ursprünglich unter dem Meer, verbrachte aber auch viel Zeit auf dem chinesischen Festland, dort meist auf den heiligen Bergen. Zum Essen kehrte er ausschließlich in die Stadt Jiushan (tradtionelles chinesisch: 鸠山尊) im westlichen Teil von Yuzhou, Xuchang, Henan ein.
Lebensweise
Ernährung
Es heißt, dass Xiangyao mit seinen neun Köpfen Dinge von den neun Bergen verschlang, was vermutlich bedeutet, dass es sich hierbei um einen Allesfresser handelt.
Stellung
Xiangyao, auch Minister Xiangliu genannt, war Minister und General unter dem monströsen Wassergott Gonggong.
Tod
Xiangyao wurde von Yu dem Großen getötet. In manchen Fassungen tötete Nüwa Xiangyao für die Beteiligung an der großen Flut.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
Die Zerstörung der Himmelssäule
In alten Überlieferung kommt es zwischen den Armeen Gonggongs und des chinesischen Feuergottes Zhurong zu einem erbitterten Kampf um den Thron des Himmels und damit die Herrschaft über den chinesischen Kosmos. 10 Tage lang wütete die Schlacht, die allmählich Gonggongs Truppen verloren und damit auch die von Xiangyao angeführten Truppen.
Voll Wut und Scham färbten sich die Augen Gonggongs rot und er stürzte sich mit dem Kopf voraus gegen den Buzhou-Berg, eine der acht Säulen, die den Himmel tragen. In der Folge beschädigte er die Säule so sehr, dass sich der Himmel in den Nordwesten neigte und die Erde nach Südwesten verschob. Dieses Ereignis verursachte große Überschwemmungen und viel Leid.
Die Überschwemmungen und das Leid konnten nur beendet werden, da die Göttin Nüwa der Riesenschildkröte Áo die Beine abschnitt und diese als Säulenersatz verwendete und so einen Großteil des Schadens reparieren konnte.
Xiangyao entkam der Schlacht und sorgte immer wieder, für Überschwemmungen und Krankheiten, bisher von Yu dem Großen, einen der chinesischen Urkaiser, getötet wurde. Dabei vergoss das Wesen viel Blut, welches das umliegende Land unfruchtbar machte und sogar zu überfluten drohte. Um dem Blut Einhalt zu gebieten, legte Yu einen Teich an, indem es sich sammeln konnte und errichtete darüber einen Pavillon der Götter, dass sie immer darüber wachen konnten, dass das Blut an Ort und Stelle blieb.
Xiangyao und die Liebe
In einer anderen Legende liebte Xiangyao die wunderschöne Prinzessin Xiao Yao sein ganzes Leben lang und wollte, dass sie Xiao Yao für den Rest ihres Lebens glücklich und sorgenfrei war, damit sie sicher war, vor dem bösen in der Welt, wollte Xiangyao sie ihr sterbliches Leben lang beschützen. Xiangyao wusste um seinen Status und verzichtete darauf, Xiao Yao seine Liebe zu gestehen, still, schweigend behütete und bewunderte er sie. Vor einer Schlacht verabschiedete er sich von ihr und starb im Kampf.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Sun Jiayi identifizierte Xiangyao als einen Aal. Da Aale mit dem Wasser und damit der großen Flut der Mythologie in Verbindung stehen würden, zumindest eher als Schlangen, laut Sun Jiayi.
Taxonomische Stellung
Xiangyao ist als Wesen mit einem Schlangenkörper und mehreren Köpfen (Hydrafikation) ein reptilioides Mischwesen und damit per Defintion ein Drache. Ihn im Stammbaum der Drachen zu verorten gestaltet sich dagegen schwieriger. Es ist aber anzunehmen, dass Xiangyao eine nähere Verwandtschaft zu den Nāga teilt. Diese Schlangendrachen besitzen auch häufig mehrere Köpfe und tragen ein Juwel in ihrer Stirn. Sollte der Jaspisfleck auf seinen Köpfen also ein Kopfjuwel darstellen, wäre Xinangyao zweifelsfrei in die Gruppe der Nāga einzuordnen und innerhalb dieser vermutlich eine relativ frühe Abspaltung, was die geringe Ausbildung des Kopfjuwels erklären würde.
Nachweise
- Eberhard, Wolfram. 1968. The Local Cultures of South and East China. E. J. Brill.
- Ke, Yuan (1991). Stories From Chinese Mythology. Translated by Hou, Mei-xue; Ke, Wen-li. Nakai University Press S. 269.
- Yang Lihui & al. (2005), Handbook of Chinese Mythology, Oxford: Oxford University Press, ISBN 978-0-19-533263-6 S. 214 - 215.
- 轩辕剑外传穹之扉图文攻略 全流程主线任务攻略(51)_图文攻略_巴士单机游戏. pc.tgbus.com. [2019-08-07]. (原始内容存档于2017-11-24)https://web.archive.org/web/20171124160501/http://pc.tgbus.com/tuwen_180/67866_51/ Abgerufen am 30.11.2023
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- 相繇詞語解釋 / 相繇是什麽意思 at ChineseWords.org https://www.chinesewords.org/dict/216798-411.html Abgerufen am 30.11.2023