Hōkibō (jap. 伯耆坊) ist ein Yōkai und Kami in der japanischen Shintō-Mythologie, sowie im japanischen Buddhismus. Er ist Lehrmeister des legendären Krieges Benkei.
Etymologie
Hōkibōs Name spiegelt noch immer seine ursprüngliche Heimat wider, da der Berg Daisen in der alten Provinz Hōki liegt, den er aber in der Edo-Zeit verlassen hat (siehe unten).
Merkmale
Hōkibō ähnelt in vielerlei Hinsicht Sagamibō, was vermutlich daran liegt, dass beide ursprünglich zum selben Tenguvolk gehörten. Hōkibō sieht aus wie ein Karasu-Tengu. Also ein Wesen, halb Mensch, halb Krähe. Beide Tengu besitzen enorme Größe. Ihre Kräfte übersteigen die der Gewöhnlichen Kotengu bei weitem. Hōkibō ist ein Vermittler zwischen der irdischen und spirituellen Welt und besitzt somit auch interdimensionale Kräfte. Er ist Meister aller Kampfsportarten. Er führt vorrangig einen magischen Tengu-Fächer und unterscheidet sich so von Sagamibō, der spiritueller ist (und vermutlich dadurch auch in den spirituellen Künsten um einiges geübter seien dürfte).
Vorkommen
Hōkibō lebte ursprünglich auf dem Berg Daisen (大山) einem Vulkan in der Präfektur Tottori in Japan und stellt einen der wichtigen Berge für die japanische Religionssekte Shugendo dar.
Von hier aus reiste Hōkibō zum Berg Ōyama (大山, Ō-yama), auch Berg Afuri (阿夫利山 oder 雨降り山, Afuri-yama) oder Berg Kunimi (Kunimi-yama) geannt, als der Tengu Sagamibō seine Postion als einer der 8. Tengu aufgab. Der Berg Ōyama ist ein 1.252 Meter hoher Berg an der Grenze von Isehara, Hadano und Atsugi in der Präfektur Kanagawa, Japan.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
8 Tengu
Er ist Teil der 8 Tengu, der mächtigsten und einflussreichsten Tengu(völker). Diese Postion erhielt er allerdings erst, als Sagamibō seine Postion aufgab, um einen verbannten Kaiser zu trösten. Dieser Wechsel erfolgte in der Edo-Periode von 1603 bis 1868.
En no Gyōja und Hōkibō
En no Gyōja war der Begründer des Shugendo in Japan und der Begründer der Bergreligion. Er war streng zu seinen Schülern und besaß einen beispiellosen göttlichen Glauben. Nachdem die Shugendo-Asketen einen Fluch erhalten hatten, lebten die meisten von ihnen in den Bergen, ernährten sich von Nüssen und verwendeten Blätter als Kleidung. Sie reisten von Berg zu Berg.
Am Berg Katsuragi dienten sie dem Berggott Itoto no Mikoto und am Berg Kawachi Ikoma unterwarfen sie zwei Dämonen, die später als das Oni-Tengupaar Omine Zenki bekannt wurden. En no Gyōja war in der Lage eine Wolke zu reiten und hatte am Berg Mineyama entschieden das Omine Zenki ihn begleiten sollten, dabei wurde der Ehemann der ihm vorauseilende Dämon und die Ehefrau der ihm nacheilende Dämon. Auch wenn er sich mit Dämonen verbündete, blieb seine Fähigkeit durch Wasser zu gehen (andere Quellen sagen über Wasser zu gehen) ungebrochen.
Trotz seiner spirituellen Reinheit wird En no Gyōja auch als einer der 8. Tengu angesehen, als er zu einem Tengu wurde (es wird nicht überliefert, wie das geschah) erhielt er den Namen "Ishizuchiyama Hokibo" und war bald darauf nur noch als Hōkibō bekannt.
Andere Überlieferungen trennen Hōkibō und En no Gyōja und sagen, dass Hōkibō der Meister des gottesfürchtigen Asketen gewesen ist.
Hōkibō als Lehrmeister
Während Sōjōbō Ushiwaka auf dem Berg Kurama ausbildete, welcher später der legendäre Krieger Minamoto no Yoshitsune wurde. Unterrichtete Hōkibō den legendären Gefolgsmann von Yoshitsune den Kriegermönch Musashibō Benkei (japanisch 武蔵坊 弁慶, * 1155; † 1189).
Der Legende nach soll Benkei die Gojo-Brücke in Kyōto bewacht haben, und jedem, der diese überqueren wollte, die Waffen abgenommen haben. Nachdem er so schließlich 999 Schwerter gesammelt hatte, begegnete er im eintausendesten Zweikampf Minamoto no Yoshitsune. Yoshitsune besiegte den unbesiegbaren Benkei, der fortan sein treuer Gefolgsmann wurde. In den meisten Fassungen ist das ihr erstes Treffen, es gibt aber auch eine Überlieferung, wo beide Schwertkämpfer sich begegnen in Begleitung ihrer Tengu-Lehrmeister. Während Sōjōbō und Ushiwaka sich entspannt zurücklehnten, forderte Hōkibō seinen Schüler im Kampf heraus und reißt ihn an den Beinen nieder.
Zweifelsohne war das Training von Benkei eines, das ihm enorme Kräfte verlieh und seine von der Geburt an immense Stärke (die Mutter wollte ein Kind so hart wie Eisen und bekam es in Form Benkei) noch weiter förderte.
Die Treue Benkeis blieb sogar bestehen, als Yoshitsune von seinem Bruder verraten wurde und alle, die ihm folgen würden, zu Gesetzlosen erklärt wurden.
Der Legende nach soll Benkei vor den Toren zum Schloss, in dem sich Yoshitsune befand, von Pfeilen durchbohrt bis zu seinem Ende gekämpft haben und sei dort im Stehen gestorben und kein Soldat habe sich am toten Benkei vorbei getraut, wodurch er Yoshitsune ermöglichte Seppuku (ritueller Selbstmord) zu begehen.
Trivia
- Einer der berühmten lokalen Wagashi-Hersteller (japanische Süßwaren) in Matsue, Saiundo, hat eine charakteristische Süßigkeit, die nach dem lokalen Daitengu benannt ist. Die Hōkibō-Süßigkeit besteht außen aus Zucker und leicht klumpigen roten Bohnen, innen aus einer Schicht weichem Mochi und ist der Form des Tengu-Fächers nachempfunden.
Verehrung
Hōkibō besitzt ein sehr großes Ansehen in der Provinz Tottori und wird bis heute verehrt.
Taxonomische Stellung
Hōkibō stellt keine eigene Art dar, sondern ein (oder mehrere) Individuen von Daitengu. Die ursprüngliche Gebietslokalität ist dabei der Berg Daisen, welche aber durch Abwanderung zum Berg Ōyama wurde. Hōkibō wird aufgrund seiner Gestalt und Kräfte zu den Izuna-Tengu gezählt, welche selbst eine Art der Drachen darstellen.
Nachweise
- https://www.nichibun.ac.jp/YoukaiGazouCard/U426_nichibunken_0138_0001_0001.html Abgerufen am 11.08.2024
- https://web.archive.org/web/20201021183747/http://karasumagazine.com/karasu-tengu-sentinel-of-daisen/ Abgerufen am 22.08.2024
- 『続日本後紀』『文徳天皇実録』に見える紀松永を真済と同一人物とする説(紀氏のルーツ参照)があるが、非現実的。
- 紀長谷雄撰「東大寺僧正真済伝」(『紀家集』所収)は、真済を空海、実恵に次ぐ、わが国3人目の阿闍梨としているが、真済より先に杲隣、泰範、智泉らが両部大法を受けていることは、空海の821年11月の「両相公」宛書簡(『高野雑筆集』所収)から明らか。真済は6人目以降ということになる。
- 『国史大辞典』(吉川弘文館)などの事典類は篭山修行の時期を承和3年、渡唐に失敗し帰朝してからとするが、根本史料である「東大寺僧正真済伝」および『三代実録』貞観2年2月25日条の真済卒伝が、伝法阿闍梨となった直後の篭山と記述していることは明白であり、通説には史料的根拠がない。また、正味12年間なら824~836年だが、篭山年数は数え年なので835年終了。真済の高雄籠山に関しては「真済伝の問題点」に詳論がある。
- 「真済伝の問題点」は、通説の根拠である『高野春秋編年輯録』などが、後世の史料で信頼性、信憑性に問題のあることを指摘し、根本史料である「東大寺僧正真済伝」および『三代実録』真済卒伝の記述を素直に解釈して、承和3年の渡海より前に内供奉十禅師となったとする。
- 『性霊集』の成立年は不明だが、遅くとも空海の没年承和2年をさほど下らないと見られている。渡辺照宏・宮坂宥勝校注『三教指帰・性霊集』解説(岩波書店、1965年)は、編纂時期を空海在世中の晩年とし、勝又俊教「遍照発揮性霊集と高野雑筆集」(『豊山教学大会紀要』2、1974年)や『定本弘法大師全集』第8巻(密教文化研究所、1996年)の『性霊集』解説は、没後間もない時期とする。
- 「本朝伝法灌頂師資相承血脈」(『大日本古文書』家わけ19、醍醐寺文書之一、279号)所載。
- 稲垣泰一「高僧破戒譚の二つの形―真済・志賀上人・久米仙人・湛慶・浄蔵譚を通して」(『金城学園大学論集』国文学編16、1973年)
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