Die Kappa (jap. 河童) sind sehr bekannte Yōkai der japanischen Mythologie.
Sie zeichnen sich durch diverse regionale Varianten aus. Der Name Kappa stammt ursprünglich aus der Kantō-Region und bedeutet so viel wie "Kind aus dem Fluss". Dabei beschreibt der Begriff Kappa auch Personen die gut schwimmen können.
Allen Kappa ist gemein, dass sie eine Vertiefung am Kopf besitzen die sog. Sara. Allerdings sind nicht alle Kappa reptiloid, sodass die Bezeichnung Kappa im allgemeinen Sinne sehr wahrscheinlich nicht monophyletisch seien kann und aus mehreren Abstammungsgeschichten bestehen dürfte. In dieser Taxonomie wird Kappa vorrangig auf die reptiloiden Arten angewandt, welche aufgrund ihres Mischwesencharakters zu den Drachen zu zählen sind. Die Spezies, welche im Allgemeinen ebenfalls als Kappa bezeichnet wird, wird in dieser Taxonomie als "Gewöhnlicher Kappa" bezeichnet.
Etymologie
Der Kappa wird erstmals in den Nihon shoki (jap. 日本書紀 , dt. "Chronik Japans in einzelnen Schriften") als Mitsuchi (jap. 大虬; heute auch mizuchi (jap. 蛟, dt. "Wasserdrache", Schlange) erwähnt. Allerdings kann hier auch das gleichnamige Wesen "Mizuchi" gemeint sein, es wird häufig angenommen, dass der Kappa eine modernere mehr ausgefeilte Variante dieses Wasserschlangenwesens ist. Eine direkte Beziehung dieses Gottes zu den in späterer Zeit beschriebenen Kappa ist literarisch jedoch nicht nachweisbar.
Der Kappa-Glaube war besonders in der Edo-Periode (1603 bis 1868) und der darauf folgenden Meiji-Periode (1868 bis 1912) verbreitet. Damals wurden Kappa noch als groteske Monster mit enormer Blutlust dargestellt.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen Wissenschaftler mit der Aufzeichnung der Erkenntnisse über und der Sichtungen von Kappa. Angeregt durch Nakagami Kundo (中神 君度) veröffentlichte Koga Tōan (古賀 侗庵) 1820 das Buch Suiko Kōryaku (水虎考略, dt. "Abriss der Beschreibungen des Kappa"), dem 1839 ein zweiter Band folgte. Die Bücher widmeten sich den verschiedenen Erscheinungsformen des Kappa und seoner Vorliebe für Sumō.
Anfang der 1840er-Jahre wurden dem zweiten Band weitere Materialien anderer Wissenschaftler hinzugefügt, unter anderem auch ein von Sakamoto Kōnen (坂本 浩然) verfasster und von seinem Bruder Sakamoto Kōsetsu (坂本 浩雪) alias Sakamoto Juntaku (坂本 純沢) illustrierter Farbholzschnitt mit dem Titel Suiko jūni-hin no zu (水虎十二品之図, dt. "Illustrierter Führer zu den 12 Arten von Kappa").
Im 20. Jahrhundert erfolgte eine systematische Erfassung der über den gesamten japanischen Archipel verbreiteten Kappa-Erzählungen. Es gibt rund 80 Varianten dieser Kreatur. Darunter Kawappa, Gawappa, Kawako, Kōgo, Kawatarō, Mizushin, Enkō, Kawauso, Suitengu, Komahiki und Dangame. Einige der Namen spiegeln die physische Gestalt in Form eines Kindes (Kawappa, Kawako) bzw. ein größeres Kind (Kawatarō), andere in Form eines Affen (Enkō), einer Schildkröte (Dangame) oder eines Otters (Kawauso) wider. Andere Namen nehmen Bezug auf seine Eigenschaften (z. B. Komahiki, dt. "Pferdezieher").
Die harmloseren und niedlicheren Darstellungen des Kappa sind großteilig der Moderne zuzuschreiben.
Der Ausdruck "Kappa" stammt ursprünglich aus der Kantō-Region und ist eine Zusammenziehung der Wörter Kawa (Fluss) und Wappa, eine Variante von 童 warawa (auch Warabe) "Kind". Damit bedeut Kappa so viel wie "Kind aus dem Fluss" Eine andere Übersetzung von Kappa ist "Wassergeister".
Durch die Novelle Kappa (jap. 河童) vom japanischen Author Ryūnosuke Akutagawa (jap. 芥川 龍之介; * 1. März 1892 in Tokio (also aus der Kantō-Region stammend); † 24. Juli 1927 ebenda) aus dem Jahr 1927 wurde dieser ursprünglich regionale Name zum allgemeingültigen Namen in ganz Japan.
Merkmale
Kappa erreichen im Durchschnitt die Größe eines drei- bis vierjährigen Kindes, gelegentlich sollen auch Exemplare die Größe eines zehnjährigen erreicht haben. Ihre Kraft übersteigt die eines Erwachsenen bei weitem. Markant ist die tellerförmige Vertiefung (sara 皿) auf dem Kopf des Kappa. Diese ist stets mit Wasser gefüllt und die Quelle seiner Kräfte. Sollte dieses Wasser versiegen oder ausgeschüttet werden, verliert der Kappa alle Kräfte. Manche Berichte erwähnen auch das Ableben des Kappas.
Kappa erscheinen entweder am ganzen Körper beharrt, teilweise beharrt oder geschuppt. Sie tragen einen Panzer am Rücken und besitzen einen spitzen Mund, der an einen Schnabel erinnert. Kappas riechen nach Fisch und zwischen ihren Fingern wachsen Schwimmhäute.
Es gibt zahlreiche Farbenvariationen, wobei sie häufig als bläulich-gelb mit blau-schwarzem Gesicht beschrieben werden. In der Moderne dominieren Darstellungen grüner Wesen.
Kappa sind stolz und stur, aber auch äußerst ehrenhaft; Sie brechen niemals ein Versprechen. Bei der Jagd können sie auch eine gewisse Hinterlistigkeit zeigen. Kappas besitzen ein enormes medizinisches Wissen und sind in der Lage Salben gegen sehr viele Krankheiten herzustellen. Generell sind Kappa sehr intelligente Wesen und auch in der Lage die menschliche Sprache fließend zu sprechen.
Vorkommen
Kappa sind endemisch auf Japan. Sie besiedeln alle Hauptinseln. Die meisten Arten sind dabei Fluss- oder Seebewohner, weniger Ausnahmen dringen auch in die küstennahen Meere vor.
Lebensweise
Ernährung
Kappa lieben Gurken und ernähren sich auch bevorzugt von japanischen Auberginen, Soba, Nattō (fermentierte Sojabohnen) und Kürbissen.Davon ausgenommen sind Flaschenkürbisse, welche sie verabscheuen. Es existieren mehrere Begründungen für diese Abneigung, zum einen kann ein Flaschenkürbis von einem Kappa nicht versenkt werden, was ihm selbst eine Schwäche aufzeigt. Weiter besitzt der Flaschenkürbis einen sehr geringen Wasseranteil, insbesondere im Vergleich zur bevorzugten Gurke, damit symbolisiert diese das Austrocknen der Sara. Weiter haben Kappa eine Abneigung gegenüber Sesam, Ingwer, Spucke und Eisen.
Zudem ernähren sie sich von Eingeweiden diverser Säugetiere.
Verhalten
Kappa besitzen eine Vorliebe für das Sumoringen und fordern auch Menschen heraus.
In der Präfektur Oita ziehen Kappa im Herbst in die Berge, um Seko zu werden, und in der Präfektur Wakayama werden sie zu Kashambo. Dabei scheint es sich aber nicht um eine Metamorphose im eigentlichen Sinne zu handeln, sondern ein ändern der Verhaltensweise. Seko und Kashambo sind beide als Bergkinder oder Boten der Berggötter bekannt und verlassen diese Daseinsform mit dem nächsten Frühling.
Fortpflanzung
Kappa können mit Menschen Hybridnachwuchs zeugen, der ein "groteskes Aussehen" besitzt, was meist das Todesurteil für diesen Nachwuchs ist.
Feinde
Affen sind die natürlichen Feinde/Konkurrenten der Kappas, da sie diese sehen können, selbst, wenn die Kappas für das menschliche Auge unsichtbar sind.
Kulturelle Bedeutung
Bekannte Persönlichkeiten der Kappa
- Kuzenbo - König der Kappa
- Igusa no Kesabō - Gefolgskappa des Kappakönigs
Interaktionen mit Menschen
Gefährlichkeit
Kappa versuchen häufiger Kinder und Erwachsene ins Wasser zu ziehen, um diese zu ertränken oder zu fressen. Auch Kühe und Pferde werden von Kappas ins Wasser gezerrt. Insbesondere Pferde mögen Kappas nur wenig leiden, die Tiere sind in der Lage den Kappa relativ leicht aus dem Wasser an Land zu tragen, was den Kappa stark schwächt. Weiter sind Pferde in der chinesischen, wie auch japanischen Mythologie mit den Affen in Verbindung zu bringen, da in "Die Reise nach Westen" Sun Wukong der Stallmeister der himmlischen Pferde gewesen ist und Affen als natürliche Feinde/Konkurrenten der Kappas gelten. Möglicherweise sind Angriffe auf Menschen ebenfalls auf diese Affenfeindschaft zurückzuführen.
Diese Angriffe zielen darauf ab, die Leber der Opfer zu erbeuten. Hierfür führt der Kappa seine Hand in den Anus des Opfers ein, um es zu stehlen. Bevor der Kappa jedoch die Leber stehlen kann, muss er ein "Organ" namens Shirikodama (jap. 尻子玉, ein nicht existierendes Organ im Anusbereich) herausreißen, das den Tod des Opfers bedeutet.
Gelegentlich fodern Kappas zu einem Sumoringkampf auf, gewinnt man, erhält man das Leben, verliert man, wird man gefressen. Um eine Chance zu haben, muss die Höflichkeit des Kappas ausgenutzt werden. Man verneigt sich möglichst tief und lange vor dem Kappa, sodass das Wasser aus der Sara restlos geflossen ist. Sollte noch Wasser in der Sara sein, ist der Kappa stärker, als der stärkste Krieger.
In manchen Erzählungen lauern Kappa Frauen in der Toilette (nur Toiletten mit tradioneller Bauart) auf um mit ihnen den Geschlechtsakt auszuüben. In seltenen Fällen führt dieser Akt zu Schwangerschaften, wobei die Nachkommen nach der Geburt "aufgrund ihres grotesken Aussehens" getötet werden.
Gefahrenvermeidung
In Kyushu machen Kappa Geräusche nach, dazu zählen menschliche Lieder, fallende Steine, umstürzende Bäume und die Geräusche von Dynamitexplosionen. Gerade bei menschlichen Liedern hört man sehr leicht heraus, ob ein Mensch oder ein Kappa sinkt, da dieser meist den Klang, aber nicht die korrekten Worte imitieren kann. Sollte man also in Kyushu unischer sein, ob Kappa in der Nähe sind, sollte man lautstark singen und auf Reaktionen warten.
Da Kappas den Geruch von Gurken sehr lieben, wird in manchen Gegenden empfohlen, nicht vor dem Schwimmen Gurken zu verzehren, um nicht einen Kappaangriff zu provozieren. In anderen Gegenden wird dagegen gesagt, dass das Essen einer Gurke vor einem solchen Angriff schützt.
In der Präfektur Fukuoka isst man dagegen Bambussproßen vor dem Schwimmen und sagt, dass man der Sohn von Suitengu ist.
In Edo (im alten Tokio) gab es früher eine Tradition, bei der die Menschen die Namen ihrer Familienmitglieder auf Gurken schrieben und sie darauf in die Bäche gaben, um die Kappa zu besänftigen und zu verhindern, dass die Familie in den Bächen zu Schaden kam.
Wenn Pferde etwas vom Moos fressen, das auf dem Grab von Lord Ozumi (jap. 大積隆鎮) von Fukushima wächst, kann ein Kappa sie nicht ins Wasser ziehen.
Die meisten Versuche der Kappa Böses anzustellen, sind jedoch von Fehlschlag geprägt, was häufig dazu führt, dass der Kappa dem Menschen ausgeliefert ist. In diesen Situationen zeigt sich der Kappa meist wohlwollend und legt Versprechen ab, die man ihm auferlegt. Diese Versprechen können verschiedenster Natur sein, so dass der Kappa keine Leute mehr in der Umgebung belästigt, bei der Feldarbeit hilft oder sein medizinisches Wissen mit den Menschen teilt.
Kappa fangen
Sollte man aktiv versuchen einen Kappa zu fangen, weil man ihn beispielsweise für die Gartenarbeit einstellen möchte, sollte man sein blankes Gesäß zum Wasser recken und so den Kappa anlocken. Diese Methode wird als Kappafischen bezeichnet.
Kappa musume
Kappa musume (jap. 河童娘 (Kanji) かっぱむすめ (Hiragana)) bedeutet übersetzt so viel wie Kappa-Tochter bzw. Kappa-Mädchen. Kappa-Musume sehen genauso aus wie junge Menschenfrauen, in Wirklichkeit sind sie jedoch verkleidete Kappas. Kappa-Musume tauchen unangemeldet in Menschendörfern auf und versuchen, sich unter die Einheimischen zu mischen. Im Allgemeinen treiben sie keinen Unfug und geraten nicht in Schwierigkeiten, im Regelfall wollen sie nur etwas zu essen. Wenn jemand sie füttert, besuchen sie das Haus wiederholt, bis sie vertrieben werden.
Kappa musume scheinen eine besondere Strategie des Nahrungserwerbs zu sein in der Nähe von Dörfern die an Flüssen liegen.
Um eine Kappa musume zu entarnen muss man ihr etwas zu essen oder trinken geben, was ein Kappa nicht leiden kann, beispielsweise ein Ingwer- oder Flaschenkürbistee.
Kappa-Mumien
Viele der heute überlieferten Kappa-Mumien und Kappa-Knochen wurden von Mumienbildhauern in der Edo-Zeit durch die Kombination von Teilen anderer Tiere geschaffen. Häufig wurden Stachelrochen und Affen verwendet, auch Eulenköpfe kamen zum Einsatz. Auch die meisten der sogenannten Kappa-Handgelenksmumien stammen von japanischen Ottern.
Im Kitano-Tenmangu-Schrein in der Präfektur Fukuoka gibt es eine Mumie einer Kappa-Hand, die "Kahaku-Hand" genannt wird. Als der Dichter, Gelehrte und Polikter Sugawara no Michizane im Jahr 901 im Chikugo-Fluss ermordet werden sollte, erhielt er die Hand eines Kappa-Generals. Es heißt, dass Michizane einem Kappa die Hand abgeschnitten hat, der versucht hat, ihn zu retten, oder dass Michizane einem Kappa die Hand abgeschnitten hat , der versucht hat, Michizanes Pferd in den Fluss zu ziehen.
Darüber hinaus erhielt die Sake-Brauerei Matsuura Hajime in Yamashiro-cho, Stadt Imari, Präfektur Saga, eine Ganzkörper-Kappa-Mumie, weshalb sie vor Ort als "Kappa-Sake-Brauerei" bekannt ist.
Mythologie
Kyushu
Der Ursprung der Kappa
Eine Legende aus Tanushimaru, Fukuoka, besagt, dass dort ein lokaler Fluss der Ursprung aller Kappa ist.
Die Kappa vom Momochi-Strand
Im Jahr 1783 (Tenmei 3. Jahr) wurde in Momochi (Bezirk Sawara , Stadt Fukuoka) eine Samurai-Residenz gebaut, aber die Fische, welche die Samurai gefangen hatten, wurden manchmal gestohlen. Drei Jungen im Alter von 12 oder 13 Jahren, die Söhne feudaler Samurai, hielten Wache, als ein "dunkelhäutiger Junge etwa 7 oder 8 Jahre alt" versuchte, einen Korb mit Fischen zu stehlen, woraufhin die Jungen auf ihn sprangen. In dem Moment realisierten sie, das es Kappa war. Sie waren ihm nicht gewachsen, doch hatten Glück, der noch unerfahrene Kappa hatte nur wenig Wasser in seiner Sara und dieses wurde im kurzen Kampf verschütet.
Später erschien einer der Eltern des Kappas um den Sohn abzuhohlen. Er flehte um das Leben des Kindes. So konnte man dem Kappa ein Versprechen abgewinnen, welches er auf Papier schrieb und im Sengenji-Tempel hinterlegte. Auf dieser Bescheinigung stand geschrieben: "Wir werden dafür sorgen, dass in den nächsten 80 Jahren niemand am Momochi-Strand ertrinkt."
An diesem Strand etranken jedes Jahr mehrere Menschen, doch in den nächsten 80 Jahren, gab es keinen einzigen Wasserunfall.
Heike-Samurai
Die Heike-Samurai, die in der Seeschlacht von Dan-no-ura ((jap. 壇ノ浦の戦い) fand am 25. April 1185 in der Shimonoseki-Straße nahe der heutigen Kammon-Brücke statt. Sie war die Entscheidungsschlacht des Genpei-Krieges, die Streitkräfte der Minamoto besiegten die Taira und sicherten ihre Herrschaft über Japan für die nächsten 200 Jahre.) besiegt wurden , zerstreuten sich und flohen nach Kyushu, wo sie einer nach dem anderen von Minamoto-Anhängern geschlagen wurden und starben. Die Seelen der Heike-Samurai waren so aufgebracht, dass sie sich nach dem Tod in Kappas verwandelten und seitdem in Kyushu Unheil und Zerstörrungen verursachen um sich an den Minamoto-Anhängern und deren Nachfahren zu rächen.
Kappa Raku
Der Kumohachimangu-Schrein in Yabakei-cho, Stadt Nakatsu, Präfektur Oita, veranstaltet seit der Antike ein Ritual namens "Kappa Raku" zur Abwehr von Kappa (allgemein bekannt als Kappa-Fest). Die Idee bestand darin, den Kappa zu umstellen, Musik zu spielen und die Stimmung mit einem großen Fächer namens Touchiwa zu heben, um die Geister des tobenden Kappa zu beruhigen. Gelang das Unterfangen, hieß es das der Frieden im Dorf von den Kappas gewahrt werde und sie ihre göttlichen Kräfte weitergeben würden.
Wo genau diese Kappa-Feste ihren Ursprung haben ist nicht mehr zu klären, Fakt ist, dass sie bereits seit Mitte der Edeo-Zeit als jährliches Sommerfest fest etabliert waren und somit ein sehr altes, immaterielles Volkskulturgut darstellen.
Kappa-Sumo
Der Legende nach gab es Kappa im Einzugsgebiet des Kose-Flusses, der von Yoshii-cho (ehemals Yoshii-cho) in der Stadt Ukiha nach Kurume City (ehemals Tanushimaru-cho) fließt. Die Kappa praktizierten dort das Kappa-Sumo und luden regelmäßig auch Menschen ein mit ihnen zu ringen.
Aus diesem Austausch entwickelte sich das Kappa-Sumo, ein tradionelles Fest, welches jedes Jahr im September am Takahashi-Schrein am Ufer des Kose-Flusses statt findet. Ursprünglich durften nur Erwachsene daran teil nehmen, inzwischen gibt es aber auch Gewichtsklassen für Kindergartenkindern, Grund- und Mittelschüler. Bei diesem speziellen Sumo binden sich die Teilnehmer eine Kappa-Muschel (einen falschen Panzer) um den Torso und beginnen mit dem Sumo-Ringen.
Zu viel getrunken
In Jigyo (Bezirk Chuo, Stadt Fukuoka) gibt es eine Legende, dass ein betrunkener Kappa in einer klaren Mondnacht an eine Kiefer gelehnt schlief.
An einem Sommertag war ein Mann namens Kahei beim Angeln und trank Alkohol, als ein Kappa ebenfalls Sake wollte, doch Kahei wollte nicht teilen und verjagte den Kappa. Die brütende Sommerhitze und ruhe beim Angeln (und gewiss nicht der Sake) machten Kahei schläfrig, so bette er sich zur Ruhe. Da entführte ein Kappa sein Boot und trank den ganzen Alkohol. Als Kahei erwachte und den betrunken Kappa fand, war er außer Sicht vor Wut. Der Kappa erkannte das er über die Stränge geschlagen hatte und flehte um Vergebung. Da einigten sich beide auf einen Handel. Der Kappa brachte Kahei Fische ins Boot, wenn dieser einen schlechten Fang hatte. Dagegen konnte der Kappa mit ihm trinken.
Kantō
Die Wirtin vom Kaufmannshaus
Die Besitzerin eines Kaufmannshauses in Kumagaya-juku (heutige Stadt Kumagaya) wurde von einem Kappa aus Arakawa in ihrer Schatzkammer überrascht und schnitt ihm mit einem Kurzschwert einen Arm ab. Der Kappa, der am nächsten Tag erschien, versprach, ihr nichts Böses anzutun,
er wollte nur seinen Arm zurück. Als Zeichen der Entschuldigung brachte er ihr die geheime Methode der Herstellung einer Transplantation bei bzw. wie man eine solche durchführt, und die Wirtin verkaufte die Medizin und machte ein Vermögen.
Igusa no Kesabou
In der Stadt Kawashima gibt es auch eine Geschichte, dass einem Kappa namens Kesabō aus Igusa der Arm abgeschnitten wurde und dieser ein geheimes Medikament an die Familie weitergab um seinen Arm zurückzuerhalten.
Der Kappa Igusa no Kesabou ist aber auch durch andere Geschichten bekannt geworden. So soll er sich sehr häufig als Priester verkleidet haben und so spenden für den Kappakönig Kuzabo gesammelt haben.
Als er spät in der Nacht an der Ochiai-Brücke vorbeikam, wurde der Kappa angehalten, und als er sich umdrehte, sah er einen großen Mann im Weg stehen, man wollte den vermeintlichen Priester ausrauben. Nur hatten sich die Räuber den falschen ausgesucht, der Kappa Igusa no Kesabou spielte ihnen Streiche und hang sie schließlich an ihren Hintern auf.
Kappa musume (Gunma)
In der Präfektur Gunma, nahe dem Oberlauf des Kiryū-Flusses, gab es eine Höhle, in der ein Kappa in der Gestalt eines jungen Mädchens lebte. Die Dorfbewohner in der Nähe wussten alle, dass sie eine verkleidete Kappa war, aber da sie süß war und ihnen nie etwas zuleide tat, ließen sie sie in Ruhe.
Hin und wieder, wenn das Kappamädchen Hunger hatte, ging sie zu einem der Bauernhäuser und aß sich satt an gerösteten Sojabohnen.
Eines Tages hatte der Bauer, dessen Haus sie besuchte, keine gerösteten Sojabohnen mehr. In seiner Not füllte er einen kleinen Beutel voller Kieselsteine und gab ihn dem jungen Mädchen. Danach wurde das Kappamädchen nie wieder gesehen.
Kappa Tokkuri
In der Stadt Chigasaki, Präfektur Kanagawa, gibt es eine Legende namens "Kappa Tokkuri", in der ein Kappa, der von einem Mann namens Gorobei gerettet wurde, ihm als Dankeschön einen Tokkuri brachte.
Die Sake-Flasche befindet sich im Besitz seiner Nachkommen in der Präfektur Shizuoka.
Mekujiri
Am Mekujiri-Fluss gibt es eine alte Legende, die besagt, wie der Fluss zu seinem Namen kam. In diesem Gebiet lebte ein Kappa der sein Unwesen trieb. Die Bauern fingen ihn, nachdem er einmal zu oft die Felder zerstört hatte. Sie waren so wütden, dass sie ihm die Augäpfel herausschnitten und sie zusammen mit seinem Blut in den Fluss gossen. Der Name des Flusses Mekujiri bedeutet so viel wie "die Augen aushöhlen". In Gedenken an die Geschichte stellten die Anwohner am Ufer des Flusses eine Kappa-Statue auf.
Oitekebori (jap. 置行堀)
Oitekebori ist eine mysteriöse Erscheinung, die in Honjo, Bezirk Sumida, Tokio, gesehen wurde. Diese Erscheinung nimmt die Form eines menschlichen Geistes an und verfolgt Fischer und andere, die zu nahe an seinem Zuhause in den Kanälen vorbeikommen. Der Name der Erscheinung leitet sich von einer umgangssprachlichen Version des Ausdrucks "oite ike!" ab. was bedeutet: "Lass es fallen und verschwinde von hier!" ab.
Die Geschichte kennt drei Varianten, welche sich in ihrem Anfang gleichen:
Vor langer Zeit war Honjo voller Kanäle und Wasserstraßen, und in diesen Kanälen tummelten sich viele Fische. Es war üblich, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt mit dem Fang und Verkauf von Fisch verdienten, der im Wassergrabensystem gefangen wurde. Eines Nachts fischten zwei Fischer bei Sonnenuntergang an einer bestimmten Stelle in Honjo. Sie fingen in dieser Nacht deutlich mehr Fische als sonst und fischten solange bis ihre Körbe randvoll waren. Sie packten fröhlich ihre Ausrüstung zusammen und bereiteten sich darauf vor ihre großen Fänge nach Hause zu tragen. Doch gerade als sie gehen wollten, hörten sie eine unheimliche, schreckliche Stimme aus dem Kanal: "Oiteke!"
-Variante 1-
In der ersten Variante ließen beide Fischer ihre Körbe fallen und flohen. Als sie später in der Nacht mit neuem Mut zurückkehrten, waren ihre Körbe leere.
-Variante 2-
In der zweiten Variante gelang es den Fischern mit den Körben zu flüchten, doch als sie zuhause ankamen und in die Körbe schauten, war kein einziger Fisch mehr in darin.
-Variante 3-
In der dritten Variante drehten sich beide Fischer um und flohen aus dem Kanal, wobei einer von ihnen seinen Korb fallen ließ und der andere seinen Korb mitnahm. Der Fischer, der seinen Korb fallen ließ, rannte den ganzen Weg zurück zu seinem Haus und verriegelte die Tür. Der andere Fischer kam durch das zusätzliche Gewicht nicht weit - eine Geisterhand erhob sich aus dem Kanal und zog ihn mitsamt Korb und allem ins Wasser. Und er wurde nie wieder gesehen.
Niemand weiß wirklich genau, was Oitekebori war. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass ein Kappa dafür verantwortlich war. Hungrig und zu faul, um alleine zu fischen, terrorisierte er einige unschuldige Fischer und stahl ihnen den Fang.
Andere Erklärungen für diese Geschichte umfassen einen Tanuki, Yūrei (Seele der Unterwelt), Kawauso (Otter in Menschenkleidung), Mujina (verwandlungsfähiger Dachs) oder eine Suppon (Weichschildkröte, welche zum Yokai wurde).
In der Kantō-Region gibt es viele Kappa-Legenden die davon berichteten, wie schelmische Kappas überlistet und gefangen wurden, man band sie an eine Kiefer und wenn sie begriffen hatten, dass ihr schelmisches Treiben zu weit ging, boten sie an den Menschen zu helfen. Die Kappa halfen und mähten beispielsweise Gras.
Andere Legenden berichten davon, dass man an einem Arm des Kappas solange zog, bis er abfiel. Der Kappa wollte seinen Arm wieder haben und bot dafür medizinisches Wissen oder andere Leistungen an.
Im Houji-Tempel in der Stadt Shiki gibt es eine Legende, dass der Oberpriester des Tempels einen Kappa reformierte, der versuchte, sein Pferd in den Yanase-Fluss zu ziehen.
Es heißt, dass ein Kappa, der in Fuchi, südlich des Jimyo-in-Tempels in Kitaakitsu, Stadt Tokorozawa, lebte, einen Streich spielte und nach einer Ermahnung durch den Oberpriester einen Entschuldigungsbrief schrieb.
Chūbu
Die Kappa am Chikuma-Fluss
Die Menschen im Imaoka-Bezirk von Saku, in der Präfektur Nagano, fingen Kappa im Chikuma-Fluss und banden sie an Mörser und fütterten sie mit Fisch. Die Kappa schufften Tag- und Nacht um die Klettensamen mörsern. Eines Nachts erschein ein Kappa in dem Traum eines Bewohners und bat diesen ihm zu helfen, sollte er frei kommen, würden die Klettensamen in der Villa nie ausgehen. Auf dieses Angebot ging der Bewohner gerne ein und ließ den Kappa frei. Danach hatte die Villa immer genug Klettensamen.
Kappa musume (Hayakawa, Yamanashi)
Vor langer Zeit lebten in Hayakawa, Yamanashi, ein Mann und eine Frau am Flussufer. Eines Aprils, als sie gerade dabei waren, ihren Garten zu bepflanzen, kam plötzlich aus dem Nichts ein seltsames junges Mädchen auf sie zu. Das Päarchen war gastfreundlich und lud die Unbekannte zu sich nach Hause ein und bot ihr Tee und Süßkartoffeln. Obwohl das Mädchen eifrig mit ihnen sprach, konnten sie nichts verstehen, was sie sagte. Noch nie war ihnen ein so seltsames Mädchen untergekommen.
Als das Mädchen gegangen war, beriet sich das Paar beriet mit anderen Dorfbewohnern darüber, was mit dem Mädchen geschehen sollte. Jemand vermutete, dass sie vielleicht eine Kappa in Verkleidung sein könnte. Der Gedanke beunruhigte das Paar so sehr, dass sie beschlossen, das Mädchen auf die Probe zu stellen, indem sie ihr etwas fütterten, das Kappa hassten: den Saft eines Flaschenkürbisses.
Am nächsten Tag besuchte das junge Mädchen erneut ihr Haus. Sie boten ihr noch einmal Tee an, aber dieses Mal mischten sie ihn mit etwas Flaschenkürbissaft. Das Mädchen stürzte den Tee hinunter; aber sobald sie das getan hatte, wurde ihr Gesicht kränklich grün. Sie schlug die Hände vor den Mund, rannte zum Fluss und verschwand in der Tiefe.
Das Paar dachte: "Aha! Sie war eine Kappa!"
Aber sie fühlten sich nicht erleichtert; Tatsächlich fragten sie sich lange Zeit, ob sie etwas Schlimmes getan hatten, den die Kappa war sehr freundlich gewesen...
Chūgoku
Der Kappa der Pferde stahl
Yakumo Koizumi (小泉 八雲, 27. Juni 1850 bis 26. September 1904) , geboren als Patrick Lafcadio Hearn, schrieb über eine Geschichte in Kawachimura in der Nähe von Matsue, in der Präfektur Shimane, wo ein Kappa, der Pferde stahl, gefangen genommen und gezwungen wurde, eine eidesstattliche Erklärung zu verfassen, in der er schwor, nie wieder Menschen Schaden zuzufügen.
Der Kappa und die Kinder
Eine Legende aus der Präfektur Okayama berichtet, dass der Kappa auch einfältig seien kann. In der bekannten Geschichte erschien einer Gruppe von Kindern ihnen ein unbekanntes Kind. Dieses unbekannte Kind forderte die anderen Kinder zum Ringkampf auf. Die Kinder erkannten den Kappa und entschloßen sich mit ihren Köpfen zu wackeln. Der Kappa imitierte die Kinder und verschüttete so alle Flüssigkeit aus seiner Sara. Geschlagen, ohne gekämpft zu haben, musste der Kappa das weite suchen, den er war seiner Kraft beraubt.
Legenden unklarer Zuordnung
Der Bauer und der Kappa
Es war einmal ein Bauer der sein Land nicht zu bewässern wusste. Da begegnete er einem Kappa und versprach dem Wesen die Hand seiner Tochter als Gegenleistung für die Bewässerung der Länderein. Der Kappa bewässerte die Länderein, doch die Tochter war nicht begeistert von den Plänen ihres Vaters. Nun hatte der Kappa aber schon seinen Dienst getan, die Hand war versprochen, was sollte die Bauerstochter tun? Da kam ihr eine List in den Sinn um der Ehe mit dem Kappa zu entgehen. Sie forderte das Wasserwesen auf mehrere Kürbisse ins Wasser zu tauchen, fsnn würde sie ihm auch das Ja-Wort geben. Der Kappa bemühte sich, doch keiner der Kürbisse wollte versinken. Beschähmt über sein Versagen verschwand der Kappa und die Ehe fand nie statt.
Kappa musume
Volksmärchen über Kappa musume gibt es in vielen Teilen Japans. Während sich die kleinen Details unterscheiden, ist das allgemeine Muster dasselbe: Ein süßes junges Mädchen taucht auf und ein paar nette Menschen bieten ihr Essen an. Immer wieder kehrt sie bei diesen Menschen ein, bis diesen auffällt das mit ihr etwas nicht stimmen kann. Ihre Verkleidung wird entarnt und sie flüchtet darauf.
Siehe dazu Kappa musume (Hayakawa, Yamanashi) in Mythologie Chūbu und Kappa musume (Gunma) in Mythologie Kantō.
Weiteres
Es heißt das ein Kappa einen freundlichen Menschen nicht ertrinken lässt, sondern ihm zur Hilfe eilt.
Redewendungen
- oka ni agatta kappa (陸に上がった河童) = Ein Kappa an Land - vergleichbar mit: "wie ein Fisch auf dem Trockenen"
- kappa no kinobori (河童の木登り) = Ein Kappa klettert auf einen Baum - bedeutet etwas tun, worin man nicht gut ist
- kappa ga sara no mizu wo koboshita yō (河童が皿の水をこぼしたよう) = Als hätte der Kappa das Wasser aus der Vertiefung seines Kopfes verschüttet - Bestürztheit über den Verlust von etwas, worauf man sich verlassen hat
- kappa ni shio wo atsuraeru (河童に塩を誂える) = Einen kappa um Salz bitten - bedeutet eine irrtümliche Bestellung zu machen (da für gewöhnlich ein Kappa in Flüssen lebt, ist es sinnlos, ihn um Salz zu bitten, das aus Meerwasser gewonnen wird)
- kappa ni suiren wo oshieru (河童に水練を教える) = Einem Kappa das Schwimmen beibringen - bedeutet einer Person wichtigtuerisch etwas beibringen, was sie schon längst beherrscht bzw. weiß
- kappa no kawanagare (河童の川流れ) = Kappa werden vom Fluss fortgerissen - bedeutet auch als Experte ist man nicht gegen Fehlschläge gefeit
- kappa no kangeiko (河童の寒稽古) = Das Üben/Proben von Kappa im Kalten - bedeutet etwas erscheint auf den ersten Blick anstrengend, doch ist in Wahrheit nicht der Rede wert
- kappa no he (河童の屁) = Der Furz eines kappa. - hat mehrere Bedeutungen:
- Eine kinderleichte Angelegenheit
- Eine Person, die alles nur halb macht
- Etwas Unbedeutendes
Sehenswürdigkeiten
- Ouchi-Kappa-Haus (Stadt Choshi, Präfektur Chiba) – Die persönliche Sammlung des ehemaligen Choshi-Bürgermeisters Kyohei Ouchi ist an Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit zugänglich.
- Ein weiteres Kappa-Museum befindet sich am Tenryu-Kappa-Platz, Stadt Komagane, Präfektur Nagano .
- Das JR Kyushu Tanushimaru Bahnhofsgebäude (Kyudai-Hauptstrecke , Stadt Kurume, Präfektur Fukuoka) ist wie ein Kappa gebaut. [1]
- Die Kappa-Brücke (Stadt Matsumoto, Präfektur Nagano) – Erscheint in Ryunosuke Akutagawas Novelle "Kappa".
- Kahakudo (Bezirk Wakamatsu, Stadt Kitakyushu, Präfektur Fukuoka) – Das ehemalige Zuhause und die Gedenkhalle von Ashihei Hino, einem Schriftsteller, der Kappa als sein Thema liebte .
Symbolik
Der Kappa ist wie alle Wassergeisteer ein Symbol des Wassers und gehört aufgrund seiner Beliebtheit zu den viel verehrten, kleineren bzw. lokaleren Kami. Diese Verehrung wird genutzt um den Kappa als Symbol für sauberes Wasser zu nutzen, insbesondere weil der Kapp im Symbolismus für tradionelles Leben steht. Diese Symbolik ist auch der Grund warum der Kappa auch für ein Leben auf dem Land steht. Tragend hierfür ist auch eine Kampagne zur Wasserreinheit gewesen, mit dem Slogan "Wasser ist Leben, Kappa ist das Herz", welche ebenfalls den Kappa als Maskotchen nutzten.
Auf Schildern, welche vor dem Ertrinken warnen, werden auch häufig Kappa abgebildet.
Trivia
- In der Wochenzeitung Asahi Weekly erschien ab 1953 regelmäßig ein Cartoon des Mangaka Shimizu Kon (清水 崑, 1912 bis 1974), welcher die Abenteuer eines Kappa als Büroangestellter der Neuzeit zum Inhalt hatte.
- Kappa-Fanggenehmigung: Die Tono City Tourism Association in der Präfektur Iwate stellt, seit 2004, eine "Kappa Capture Permit" aus, die das Fangen von Kappa erlaubt. Wenn man diese Fanggenehmigung um fünf Jahre oder länger verlängert, erhält man eine "Gold Permit" mit der man 5 Prozent Rabatt beim Einkauf in Einrichtungen in der Stadt erhalten kann.
- Die Pokémon Entoron, Lombrero und Kappalores basieren auf Kappa.
- Der Anime Kappa no Kū to natsuyasumi ("Ein Sommer mit Coo") von Hara Keiichi folgt dem Kappa Coo der durch Umstände in die Moderne geraten ist und Opfer eines medialen Aufruhrs wird.
- Eine mit Gurken gefüllte Sushi-Rolle wird als Kappamaki bezeichnet.
- In Japan wird die Figur Sagojō (Sha Wujing) aus der chinesischen Geschichte "Reise nach Westen" üblicherweise als Kappa dargestellt: Er ist ein Kamerad des magischen Affen Sun Wukong.
- In der Animal Crossing-Reihe tauchen zahlreiche Kappa-Charaktere auf .
- In der Yokai-Watch-Reihe existieren mehrere Kappa-Charaktere.
- Ogawa Usen, ein japanischer Maler, (geb. 11. März 1868 in Edo (heute: Tokio); gest. 17. Dezember 1938) der den größten Teil seines Lebens an den Ufern von Ushikunuma verbrachte, ist auch als "Kappas Kffelpfennig" bekannt (da Usen Kartoffelpfennig bedeutet und seinen Künstlernamen und er eigentlich Ogawa Mokichi (Mokichi ist der Vorname, aber japanische Schreibweise schreibt erst den Nachnamen) hieß), weil er Kappa liebte und viele Gemälde von Kappa hinterließ. In seinen späteren Jahren veröffentlichte er eine Gemäldesammlung mit dem Titel "Kappa Hyakuzu" (河童百図, 100 Kappa-Bilder) (1938).
Verehrung
Kappa werden in manchen Regionen als lokale Gottheiten (Kami) angebetet. Es wird von ihnen erzählt, dass sie zweimal im Jahr zwischen den Bergen und Flüssen der Region hin- und herwandern, wobei sie den Herbst und Winter als Berggottheit (yama no kami 山の神) verbringen und im Frühling und Sommer als Wassergottheit (mizu no kami 水の神) dienen sollen. Diese jahreszeitlichen Wechsel sind häufig mit unterschiedlichen Ritualen verbunden, um für eine reiche Ernte zu bitten.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Der Kappa trägt sowohl menschliche als auch die Züge verschiedener Tiere, es lässt sich jedoch nicht ausschließlich auf ein bestimmtes Tier zurückführen. Am größten ist die Ähnlichkeit zur Chinesischen Weichschildkröte (jap. Suppon (鼈)), aber auch Gemeinsamkeiten mit dem Nihonzaru (日本猿), einer Makakenart, oder dem Otter (jap. Kawauso (川獺)) sind feststellbar.
Taxonomische Stellung
Die Kappa sind sehr wahrscheinlich keine monophyletische Gruppe und teilen sich auf in die Kappa mit Schuppen (Schildkrötenkappa), Kappa mit Federn (Vogelkappa) und Kappa mit Fell (Affenkappa). Schildkrötenkappa lassen sich als reptiloide Mischwesen erkennen, da es sich um humanoide Schildkrötenwesen handelt, was nur möglich ist, wenn sie eine Mischung aus Hominoide und Schildkröte sind (was auch die Möglichkeit der Nachwuchszeugung mit Menschen erklärbarer macht).
Während die Affenkappa keine Drachen darstellen und sich konvergent zu den Schildkrötenkappa entwickelt haben dürften, sind die Schildkrötenkappa den Drachen als reptiloide Mischwesen angehöhrig. Innerhalb der Drachen zählen sie zu den reptiloiden Mischwesen. Die Schildkrötenkappa sind so komplex, dass sie sich in mehrere Gattungen unterteilen, die Bezeichnung Schildkrötenkappa, könnte also für einen Tribus oder einer Unterfamilie Bedeutung finden.
Interne Systematik
Schildkrötenkappa
- Eigentliche Kappas
- Gewöhnlicher Kappa (Kawatarō, Kawako)
- Garappa (Gawappa)
- Ohrenkappas (Kōrai no bōzu)
- Kōrai no bōzu
- Ichimoku nyūdō
- Ichimoku nyūdō (Kamokoshin, Hitotsume nyūdō)
- Yayo
- Yayo
- Ainu Kappas
- Mintuci
Vogelkappa
- Hane no haeta kappa
Affenkappa (polyphyletisch, besteht sicher aus mehreren Gattungen, die aber für dieses Projekt keine Relevanz haben)
- Takiwaro (Kakiwarō) Yamaguchi
- Enkō (Enkōzaru, Enkobō, Enkodon, Shibaten, Takiwaro) Shikoku & Chūgoku
- Shibaten (Shibatengu) [Vermutlich Larvenform von Enkō]
- Kenmun (Kenmon, Kawataro (irreführend), Yamawaro) Amami-Inseln
- Gangi kozō [Die Art ist nur durch Toriyama Sekien bekannt, daher liegt kein bekanntes Verbreitungsgebiet vor]
- Mōryō (Mizuha)
- Kawa akago (Kawa akaji) [Stellung in der Gruppe der Kappa unsicher]
- Yamawaro (Yamawarawa) Kyūshū und West-Japan
- Hyōsube (Hyōsue, Hyōsubo, Hyōsunbo, Hyōsunbe) Kyūshū und West-Japan
Der Kappa-Name "Suitengu" beschreibt sehr wahrscheinlich keine eigene Kappa-Art, sondern ist ein Ehrentitel für alle Kappa, welche als Schutzgottheiten auftreten und durch den Menschen Anbetung an Schreinen erhalten.
Bilder
Nachweise
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