Gǔ (chin. 鼓), ist der Sohn des Berggottes Zhongsan, der chinesischen Mythologie. Der Name bedeutet übersetzt Trommel, es ist allerdings nicht bekannt, warum das Wesen so heißt.
Merkmale
Gǔ hat den langgezogenen Körper eines Drachens und trägt an den Vorderbeinen vier Klauen und an den Hinterbeinen drei Klauen. Da er aus China stammt, ist anzunehmen, dass der Körperbau dem eines Lóngs entspricht. Auffallend ist der Kopf, dieser ist menschlich. Gǔ besitzt eine gesteigerte Alkoholaffinität und Verträglichkeit. Gǔ besitzt die Stimme eines Schwans.
Vorkommen
Gǔ lebt in den chinesischen Bergen. Während in den meisten Texten nur
von einem Gǔ gesprochen wird und man demnach annehmen könnte, Gǔ ist ein einziges Individuum, handelt es sich vermutlich eher um einen kleineren Bestand mehrerer Gǔ.
Lebensweise
Ökologie
Er ging eine Allianz mit dem Vogelmonster Jinpi ein, ein Riesenadler, mit dem er gemeinsam Menschen tötete.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
Gǔ töten Menschen, nicht unbedingt um sie zu essen. Es soll angeblich helfen, sich vor einem Gǔ zu entkleiden und die Geschlechtsteile ihm entgegen zu recken, durch diese Aktion wird der Gǔ, je nach Überlieferung, in Verlegenheit gebracht oder von seiner eigenen Lust bewegungsunfähig gemacht.
Mythologie
Shun-dori
Eines Tages töteten Gǔ und Jinpi einen Mann und wurden vom Kaiser bestraft (in einer anderen Fassung sind es die Kinder des Kaisers, die getötet wurden). Der Jinpi wurde in einen Fischadler verwandelt, einen Vogel des schlechten Omens, und wenn er erschien, brachen Kriege aus. Auch Gǔ wurde in einen Vogel verwandelt, den Shun-dori. Ein Vogel mit roten Beinen und einem geraden Schnabel, der einem fliegenden Eichhörnchen ähnelt (vermutlich ist ein Gleithörnchen damit gemeint, es ist aber unklar, inwieweit dieses "ähneln" gemeint ist). Seitdem heißt es, dass das Erscheinen dieses Vogels eine Dürre hervorruft.
In einer anderen Fassung werden beide Übeltäter erst hingerichtet und dann in diese Vogelgestalten wiedergeboren.
Gǔ und der gelbe Kaiser
Laut einer Legende kämpfte der gelbe Kaiser gegen Verbrecher, aber auch himmlische Gottheiten, wie Huangjiang oder Zujiang, welche er südlich von Kunlun, an der Yow-Klippe, östlich des Berges Jongshan getötet haben soll.
Nach vollbrachter Tat erschien ein Gǔ, dessen Schicksal unerzählt blieb.
Taxonomische Stellung
Gǔ zeigt Mischwesen-Charakter, zwischen einem Menschen und einem Drachen, was ihn nicht nur zum reptiloiden Mischwesen (und damit zum Drachen) macht, sondern auch zu einem Halbdrachen. Innerhalb der Drachen dürfte Gǔ zu den Schlangendrachen zählen und dort in die nähere Verwandtschaft von Tazelwürmern und Drad zählen, da auch hier ein schlangenartiger Körper, mit Beinen und Säugetiergesicht vorliegt.
Nachweise
- 『水木しげるの中国妖怪事典』p.160
- 『幻獣事典』p.98
- 『山海経』
- 『中国古典文学大系_8_山海経』
- 『中国の神話伝説_上』
- 『中国の神獣・悪鬼たち』
- 『幻想世界の住人たち_3_中国編』
- 『中国の妖怪』