Kurikara (jap. 倶利伽羅; Sanskrit: Kulikāla-rāja or Kṛkāla-rāja) ist ein Yōkai und Kami in der japanischen Budismus-Mythologie. Er soll die Inkarnation von Acala (jap. 不動明王, Fudō Myōō) sein und zeitgleich in dessen Schwert Kurikaraken (jap. 倶利迦羅剣) leben. Er wird auch als Kurika (jap. 矩里迦) bezeichnet.
Etymologie
Kurikara ist auch bekannt als Kurika (jap. 矩里迦), eine vermutliche Transliteration des Sanskrit-Namens Kulika, des Namens eines in indischen Legenden erwähnten Drachenkönigs ryuu (jap. 龍). In diesem Zusammenhang wird Kurikara auch als Kurikara Ryuu 倶利迦羅龍 (Drache Kurikara) benannt, manchmal mit dem Zusatz ou (jap. 王), sodass man wirklich Drachenkönig Kurikara liest.
Kurikara könnte aber auch eine abgekürzte Transliteration von Kulika raja (König Kulika) oder von Kulika-nagaraja (Drachenkönig Kulika) sein. Im esoterischen Buddhismus mikkyou (jap. 密教) gilt Kurikara als Manifestation von Fudou Myouou (jap. 不動明王) und ist auch als Kurikara Fudou (jap. 倶利迦羅不動) oder Kurikara Myouou (jap. 倶利迦羅明王) bekannt.
Merkmale
Kurikara nimmt die Gestalt einer flammenumkränzten Schlange oder eines Drachens an, der sich um ein aufrecht stehendes Schwert windet, wobei sein offenes Maul kurz davor ist, die Spitze der Waffe zu verschlucken. Die Beine könnten demnach teilweise oder vollständig reduziert sein. Die Körperfärbung des Drachen ist schwarz.
Der Drache lebt mehr oder weniger im Schwert und präsentiert sich nur teilweise aus dem Schwert heraus, wie ein Einsiedlerkrebs. Die magischen Fähigkeiten des Schwerts können damit auch vom Drachen selbst stammen, dass Schwert ist nämlich in der Lage Gier, Hass und Eigensinn zu zerstören.
Vorkommen
Kurikara ist nur von einem Individuum bekannt, welches das Schwert Kurikaraken bewohnt und von dessen Schwertträger durch Japan transportiert wird. Aufgrund der zurückgezogenen Lebensweise besteht die Möglichkeit das noch mehr dieser Drachen existieren.
Der Atsuta-Jingu-Schrein in der Stadt Nagoya in der Präfektur Aichi besitzt ein gleichnamiges Schwert, es ist demnach möglich, dass Kurikara sich seit mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten dort aufhält.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Trivia
- Kabayaki, das durch Einwickeln von längsgespaltenem Aal und Aufspießen auf einen Bambusspieß hergestellt wird, wird manchmal als "Kurikara-yaki" bezeichnet, weil es in seiner Form dem Kurikara-Schwert ähnelt.
- Das Kurikara-Muster, kurikara-mon (jap. 倶利迦羅紋), ist auch ein beliebtes Motiv in Tätowierungen und zeigt einen Drachen (hier meist grünlich dargestellt), der ein Schwert umschlingt und es versucht zu verschlingen.
Taxonomische Stellung
Kurikara ist aufgrund seiner Verbundenheit mit dem Schwert Kurikaraken unter den japanischen Drachen einzigartig, dass Schwert ist nicht Teil seines Körpers, wird aber von ihm als Rückzugsort genutzt, wie ein Einsiedlerkrebs Schneckenhäuser nutzt. Es gibt nicht viele Informationen über die Gestalt des eigentlichen Drachen, aber sie ist sehr wahrscheinlich näher mit den Ryū verwandt und zeichnet sich durch stark verkürzte oder vollständige verkümmerte Beine aus (die vermutlich aufgrund des Lebensstils nicht mehr benötigt werden).
Nachweise
- JAANUS Japanese Architecture and Art Net Users System: "Kurikara": https://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/k/kurikara.htm Abgerufen am 25.09.2024
- “倶利伽羅剣(くりからけん)”. コトバンク. 2017年1月17日閲覧。https://kotobank.jp/word/%E5%80%B6%E5%88%A9%E4%BC%BD%E7%BE%85%E5%89%A3-1716677 Abgerufen am 25.09.2024
- “倶利迦羅剣(くりからけん)”. 愛知県. 2017年1月17日閲覧。https://jmapps.ne.jp/aichi_bunkazai/ Abgerufen am 25.09.2024