Der Ogoncho ist ein Wesen der japanischen Mythologie.
Merkmale
Der Ogoncho ist ein weißer Drache, der in der Lage ist sich alle 50 Jahre in einen Vogel mit gelbgoldem Gefieder zu verwandeln. Ist er verwandelt, erhebt er sich aus seinem Teich und schreit mit dem Heulen und Kreischen eines Wolfes. Der Ruf löst Hungersnöte aus und bedeutet Unheil allen, die ihn vernehmen.
Über den Drachen selbst gibt es kaum Informationen, in einer Quelle werden ihm Flügel bescheinigt, dies kann aber von einer Fehlinterpretation der Vogelverwandlung herrühren.
Vorkommen
Ein sehr großer Teich namens Ukisima in der Nähe von Kyoto. Der Teich ist so groß, dass sich Wellen darauf bilden können und er wird von Schildkröten bewohnt.
Lebensweise
Über die Lebensweise des Drachen ist nicht viel bekannt. In seiner Drachenform zeigt er sich nur selten, wenn er an der Wasseroberfläche schwimmt, bemerkt er dabei Menschen taucht er sofort ab.
Kulturelle Bedeutung
Interaktionen mit Menschen
Im japanischen Dorf Okumura in der Nähe von Edo (heutiges Tokio) bastelten die Dorfbewohner in Zeiten der Dürre ein Drachenbildnis aus Stroh, Magnolienblättern und Bambus und führten es durch das Dorf, um Regen anzulocken und den Ogoncho zu besänftigen.
Taxonomische Stellung
Die taxonomische Stellung des Ogoncho gestaltet sich als schwierig. Für gewöhnlich wird er den Ryū zugerechnet, weil er ein Drache der japanischen Inseln ist.
Nachweise
- Charles Gould (1886), Mythical Monsters, Studio Editions Ltd (1992), S. 251 - 252 ISBN 978-1851709441
- Rose, Carol M. (2001). Giants, Monsters, and Dragons: An Encyclopedia of Folklore, Legend, and Myth. New York: W.W. Norton & Company, S. 273. ISBN 0-393-32211-4.
- Volker, T. (1975) [1950], The Animal in Far Eastern Art: And Especially in the Art of the Japanese Netsuke with Reference to Chinese Origins, Traditions, Legends, and Art, Leiden, The Netherlands: Brill, S. 63 ISBN 90-04-04295-4