Jirōbō (jap. 二郎坊) ist ein Yōkai und Kami in der japanischen Shintō-Mythologie, sowie im japanischen Buddhismus.
Etymologie
Jiro wird normalerweise als Name für den zweiten Sohn einer Familie verwendet. Jirōbō ist also der "zweite Sohn Tengu", was seinen Platz als jüngeren Bruder von Tarōbō unterstreicht.
Merkmale
Das Gesicht von Jirōbō ist streng und seine Augenbrauen sind dick. Die Nase ist groß und hervorstehend, was ihn als Hanatakatengu auszeichnet. Weiter ist das Gesicht, bzw. der ganze Körper rötlich. Er trägt einen weißlichen Kimono, der einer Robe ähnelt.
Vorkommen
Dieser Tengu soll im Hira-Gebirge (jap. 比 良山地; Hira-sanchi) einer Bergkette westlich des Biwa-Sees an der Grenze zu Shiga Präfektur und Präfektur Kyoto, Japan hausen. Die Bergkette erstreckt sich 15 Kilometer von Norden nach Süden. Sie ist im südlichen Teil der Bergkette am schmalsten und erstreckt sich 3 Kilometer von Osten nach Westen. Am breitesten ist sie im nördlichen Teil der Bergkette, wo von Osten nach Westen die Strecke 10 Kilometer beträgt. Die Ostseite des Hira-Gebirges blickt steil über den Biwa-See, während die Westseite des Gebirges ein sanfteres Tal in Kyoto bildet. Die drei Hauptgipfel des Hira-Gebirges sind:
- Bunagatake (jap. 武奈ヶ岳) ist mit einer Höhe von 1.214,4 Metern der höchste Berg
- Hōraisan (jap. 蓬莱山) mit 1.174 Metern
- Uchimiyama (jap. 打見山) mit 1.103 Metern
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
8 Tengu
Er ist Teil der 8 Tengu, der mächtigsten und einflussreichsten Tengu(völker).
Wie Jirōbō zu Hira-san kam
Jirōbō lebte zunächst auf dem Berg Hieizan (jap. 比叡山), unweit von Kyōto, dort wurde er aber von Priester Saicho und den anderen stärkeren Bergpriestern vertrieben und zog weiter zum Akagamiyama (jap. 赤神山). Dort lebte er mit seinem Bruder Tarōbō für eine gewisse Zeit (weshalb der Berg auch Taroboyama genannt wird). Warum die beiden Tengu aufbrachen und sich trennten, ist nicht bekannt. Jirōbō wanderte nur wenige Kilometer ab in das Hira-Gebirge (sowohl Akagamiyama als auch das Hira-san Gebirge liegen westlich des Biwa-Sees); Tarōbō kehrte wieder nach Kyōto zurück, wechselte aber den Berg.
Grund für die ursprüngliche Vertreibung vom Hieizan scheint der Umstand, dass sich dort ein gelehrter Mönch in einen Tengu verwandelt hatte. Dieser Tengu wurde Hoseibo (jap. 比叡山法性坊) und verbleib am Hieizan.
Trivia
- In der Manga- und Animeserie Kamisama Kiss (jap. 神様はじめました, Kamisama Hajimemashita) von Julietta Suzuki, tritt der Tengu-Charakter Jiro auf, der klar auf Jirōbō basiert.
Taxonomische Stellung
Jirōbō stellt keine eigene Art dar, sondern ein (oder mehrere) Individuen von Daitengu aus dem Hira-Gebirge. Jirōbō wird aufgrund seiner langen Nase zu den Hanatakatengu gezählt, welche selbst eine Art der Drachen darstellen.
Nachweise
- Encyclopedia of Japan. Tokyo: Shogakukan. 2012. https://search.worldcat.org/de/title/56431036 Abgerufen am 31.07.2024
- https://baike.baidu.com/item/%E4%BA%8C%E9%83%8E/16941561 Abgerufen am 31.07.2024
- https://blog.goo.ne.jp/dreamgogogo/e/9005245b750703d75c1a00dcf53c1832 Abgerufen am 31.07.2024
- https://www.nichibun.ac.jp/YoukaiGazouCard/U426_nichibunken_0138_0001_0004.html Abgerufen am 31.07.2024