Die Kijikui (jap. 雉喰いき (Kanji) じくい (Hiragana)), ist ein Yōkai der japanischen Mythologie. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie "Fasanenfresser".
Etymologie
Kijikui erscheinen erstmals in dem Werk Kikoku sengai roku (姫国山海録; 1762), einem Handbuch aus der Edo-Zeit, das im Stil chinesischer Monster-Enzyklopädien verfasst ist. Es beschreibt eine Vielzahl von Yōkai, die in ganz Japan zu finden sind.
Der Name Kijikui wurde diesem Yōkai erst viel später gegeben.
Merkmale
Kijikui sehen aus wie große Schnecken mit gesprenkelten Spiralgehäusen. Sie haben lange Hälse, die aus ihren Gehäusen herausragen. Diese Hälse sind blau geschuppt und erinnern an den Hals einer Schlange. Das Maul ist mit scharfen Zähnen besetzt. Trotz ihres schneckenartigen Aussehens sind sie eigentlich sehr schnelle und flinke Yōkai.
Vorkommen
Kijikui sind endemisch auf der japanischen Hauptinsel Kyūshū, genauer in der Provinz Chikugo (heutige Präfektur Fukuoka).
Sie leben in Feldern und Tälern.
Lebensweise
Ernährung
Sie schleichen durch das hohe Gras und jagen Fasane.
Kulturelle Bedeutung
Interaktion mit Menschen
Sie haben Angst vor Menschen. Wenn sich ein Mensch einem Kijikui nähert, rennen sie blitzschnell davon und verstecken sich.
Die einzige dokumentierte Sichtung stammt aus dem Jahr 1726.
Taxonomische Stellung
Traditionell werden Kijikui zu den Yōkai gezählt, hierbei handelt es sich aber nicht um eine taxonomische Gruppe, sondern eine formelle Einheit voller übernatürlicher Kreaturen und Phänomene, die in der japanischen Folklore vorkommen. Da es sich bei der Kijikui um ein Mischwesen aus Schlange und Schnecke handelt, ist das Kriterium eines reptiloiden Mischwesens eines Drachens erfüllt. Innerhalb der Drachen zählt Kijikui zu den Schneckendrachen. Die Stellung der Schneckendrachen in der Stammesgeschichte der Drachen ist nicht gesichert, es könnte sich um eine Untergruppe der Schlangendrachen, Schildkrötendrachen oder eine vollständig eigene Gruppierung handeln.
Nachweise
- Yokai.com "Kijikui" https://yokai.com/kijikui/ Abgerufen am 1.06.2024
- https://kokusho.nijl.ac.jp/biblio/100375547/12?ln=ja S. 12 Abgerufen am 1.06.2024