Apalāla ist ein Nāga-König im Buddhismus. Er wurde vom Buddha zum Buddhismus bekehrt, was eine der beliebtesten Legenden in buddhistischer Überlieferung und Kunst darstellt. Er wird auch Apala genannt, was aber zu Verwechlungsgefahr mit dem gleichnamigen Schlangenwesen Apala führen kann.
Merkmale
Apalāla erscheint meist in der Gestalt einer Nāgaschlange. Er lebt aquatisch, scheint aber an diesen Lebensraum keine besonderen Anpassungen entwickelt zu haben, welche in Legenden Erwähnung gefunden hätten. Apalāla ist in der Lage, Hagelstürme und Fluten zu erzeugen.
Verbreitung
Apalāla lebt aquatisch in der Nähe des Swat-Flusses (Urdu: دریائے سوات, daryā-e Swāt), dieses Gebiet liegt heute in Peshawar, Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Pakistan.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nichts bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
Apalāla lebte nahe dem Fluss Swat und war sehr unzufrieden. Er zerstörte die Felder und Ernten der Bauern mit Hagelstürmen und Fluten. Ursprung dieser Gräul, war seine frühere Reinkarnation als ein Mensch, mit dem Namen Gangi, der die Felder der Bauern schütze, sie ihn aber irgendwann nicht mehr bezahlten und er im Gebet bat, als Wasserdrache wiedergeboren zu werden. Als ihm diese Bitte gestattet wurde, rächte er sich an den Menschen, indem er einen Sturm auslöste, Häuser und Böschungen zerstörte und Ernten vernichtete.
Als Sidhartha Gautama (= Buddha) ihn traf, bekehrte er den Nāga zum Buddhismus, wodurch der Drache glücklich wurde.
Zum Dank beschützte er daraufhin die Menschen vor anderen Drachen. Da er aber ohne diese Stürme nun keine Nahrung mehr haben würde, erlaubte der Buddha dem Drachenkönig, alle 12 Jahre einen Sturm zu erzeugen, um Nahrung zu beschaffen.
Diese Geschichte spielte kurz vor dem Tod des Buddhas und wird Kindern buddhistischer Eltern oft erzählt, damit sie lernen, dass ihr Glück im buddhistischen Glauben liegt.
Die Geschichte von Apalālas Bekehrung (Pali: Apalāladamana) findet sich nicht im buddhistischen Pali-Kanon, obwohl sein Name bei anderen Wesen erscheint, die den Buddha ehren.
Das buddhistische Samantapāsādikā erwähnt, dass diese Geschichte zu denen gehörte, die nicht in den Drei Konzilen (dienen zur Beratung und Abklärung der authentischen Lehren des Buddha) enthalten waren. Die Geschichte um Apalālas Bekehrung ist schon lange in Sri Lanka bekannt, da sie unter den Szenen erwähnt wird, die in der Reliquienkammer der Stupa (buddhistisches Bauwerk, das Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert) Mahāthūpa dargestellt sind.
Taxonomische Stellung
Apalāla wird in den Legenden stets als schlangenartiger Wasserdrache bezeichnet, es scheint damit gesichert zu sein, dass es sich hierbei um einen Drachen handelt. Da er als Nāga-König geführt wird, dürfte er zu den Nāga gerechnet werden, vermutlich zur Art der Indischen Nāga.
Nachweise
- "Between Buddha and naga king: Enter the yin and yang of the Swat River". The Express Tribune. 2014-08-26. https://tribune.com.pk/story/753469/between-buddha-and-naga-king-enter-the-yin-and-yang-of-the-swat-river Abgerufen am 26.12.2024
- Hastings, James (1922). Encyclopædia of Religion and Ethics. Charles Scribner's & Sons. p. 127. ISBN 978-0-567-06512-4.
- Matthews, John O. (2005). The Element Encyclopedia of Magical Creatures: The Ultimate A-Z of Fantastic Beings From Myth and Magic (The Element Encyclopedia). New York: Sterling. p. 32. ISBN 1-4027-3543-X.
- Rose, Carol M. (2001). Giants, Monsters, and Dragons: An Encyclopedia of Folklore, Legend, and Myth. New York: W.W. Norton & Company. p. 22. ISBN 0-393-32211-4.
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- Zarawar Khan: The Taming of Naga Apalala: A Buddhist Narrative Relief Panel in the SSAQ Museum, University of Peshawar ACADEMIA https://www.academia.edu/32360604/The_Taming_of_Naga_Apalala_A_Buddhist_Narrative_Relief_Panel_in_the_SSAQ_Museum_University_of_Peshawar Abgerufen am 8.04.2023