Sie legte ihren Kopf in den Nacken und dachte daran, dass sie am liebsten nie wieder etwas denken würde. Jedes Geräusch, jede Berührung fühlte sich so hohl an, als würden sie an ihrem Körper abprallen und einfach zurückgeworfen werden. Oder den perfekten Klangkörper in ihr finden und dann wieder nach außen zurückkehren, um sie so leer zurückzulassen, wie am Anfang. Nicht einmal mehr tiefes ein- und ausatmen half. Alles war taub, dumpf, als würde man es durch ein dickes Kissen zugerufen bekommen und dabei fühlte sich alles so viel besser intensiver an. Sie wusste nicht einmal, wie sie dieses Gefühl benennen sollte, um das es ging. Es war furchteinflößend und so sehr Zuhause wie nichts anderes sonst. Das Gefühl, in ihrem Körper richtig zu sein, sich nicht wirklich kontrollieren zu können. Das schlimmste und beste Gefühl der Welt gleichzeitig. Ihren Herzschlag konnte sie im Kopf fühlen, alles tat weh, war schwer und die Geräusche drangen nicht zu ihr durch. Nur die Musik drang noch an ihre Ohren und gab ihr das Gefühl, am Leben zu sein. Sie ließ ihr Herz im Takt schlagen und gab ihr die Sicherheit, dass es damit noch nicht so schnell damit aufhören würde. Nur das rettete sie vor dem Abgrund, auf welchen sie zusteuerte. Vorsichtig hob sie das Gesicht geh Himmel und sah sich die Wolken an, das Gefühl verflüchtigte sich langsam wieder, als sie sich darin kleine Tiere und andere Dinge vorstellte, die nicht aus Wolken gemacht waren. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus, als es plötzlich komplett vorbei war. Jetzt war es nur noch die Einsamkeit, die sie befiel, wie ein Schatten. Sie legte sich um sie wie eine Decke, die sie sanft in den Schlaf wiegen würde, auf einer Wiese im Gras liegend, in den Himmel blickend. Das Leben wollte so schön sein, doch genießen konnte sie es nicht.