Als er um die Ecke bog, stand Samuel wie immer in seiner Werkstatt und arbeitete an etwas, was man aus der Ferne noch nicht erkennen konnte. Je näher er kam, desto besser konnte er den Radio hören, der dort eigentlich immer eingeschaltet war. Vermutlich hatte Samu ihn irgendwann mit dem Stromkreis verbunden und sobald irgendwo ein Gerät Strom zog, lief auch der Radio. Es war diese einzigartige Atmosphäre, die den Mann einfach umgab und wie nichts für Samuel stand.
„Hey, was treibst du denn da?“, rief er dem Mann zu, der sich die Finger gerade vom Öl befreite. Den alten Lappen ließ er dann einfach auf einem Rollkasten für Werkzeug liegen. Obwohl er seinen Freund sahen konnte, machte er nicht die Anstalten, sich mit ihm zu unterhalten, warum auch? Er war nie der Mensch gewesen, der zu viel redete, oder gerne tratschte.
„Sieht man das nicht? Ich arbeite an meinem neuen Baby!“, rief er dann spöttisch nach draußen. Das Grinsen wollte seine Lippen nicht mehr verlassen, nachdem sein Freund sich zu ihm gestellt hatte und begutachtete, wohin das Geld wieder geflossen war, welches Samuel eigentlich für sein College brauchen würde.
„Sieht nice es, muss ich schon sagen. Was hast du damit vor?“, hakte er nach. Im Hintergrund begann gerade Taylor Swift zu spielen und noch bevor Samuel die Frage beantworten konnte, war ihm klar, dass er jetzt sowieso nicht mehr die Aufmerksamkeit hatte, die er gebraucht hätte, damit sein Freund am Ende verstehen würde, was er vor hatte.
„Könntest du aufhören, so zu tanzen, du lenkst mich ab!“, bat er seinen Freund dann und nahm ihn in den Arm, um ihn irgendwie davon abzuhalten, sich zu viel zu bewegen und am Ende noch irgendwas umzuwerfen.
„Nein!“, Eric wand sich aus den Armen und begann, wie ein Verrückter herumzutanzen und laut den Text mitzugrölen. Bevor es noch peinlicher werden konnte, weil die Leute von der Straße und aus der Nachbarschaft zu ihnen sahen, schloss Samuel das Tor und begann, seinen Freund durch die Werkstatt zu jagen, bis sie auf den Rücksitz des Autos fielen, welches er gerade erst gekauft hatte.
„Du bist schrecklich!“, schimpfte Samu leise und küsste seinen Freund, bevor dieser ihm wieder entwischen konnte.
„Das weiß ich doch! Alles Absicht!“, bekam er noch als Antwort, bevor er jedes weitere Wort mit seinen Küssen erstickte.