"Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier sein sollten, weißt du?" Sie schüttelte den Kopf und sah ihrer besten Freundin dabei zu, wie sie unter dem Bett ihres Sohnes nach etwas suchte. "Nein, du hast recht, er hat sich komisch verhalten. Vielleicht verheimlicht er etwas vor mir und ich muss wissen, was! Wenn er Dogen nimmt oder sowas, muss ich es wissen und ihn davor beschützen! Du weißt, wie sie in diesem Alter sind, dann rutschen sie in etwas hinein und versauen sich damit ihr ganzes Leben!", machte sie sich Sorgen. Gerade war sie beim Nachttisch angekommen und hatte die Schublade aufgemacht. Daraus holte sie einige Dinge hervor, legte sie dann aber auch wieder zurück. Sie tastete alles ab, bis sie etwas fand, dass sie hervorzog und es vor sich hielt. Ein Blick der Ungläubigkeit schwankte zwischen dem Karton und ihrer besten Freundin, die nur den Kopf schüttelte. "Alice, du musst dir darüber doch keine Gedanken machen! Der Junge ist eben genau in dem Alter, in dem man sowas hat!", wollte sie den Jungen schützen, doch ihre Freundin sah sie nur an, als wäre sie verrückt geworden. "Da fehlen welche! Wieso sollte mein Sohn sowas besitzen? ich weiß nichts davon, dass er in einer Beziehung wäre! Vielleicht...", weiter kam sie nicht. "Alice! Sei doch froh, dass der Junge nachdenkt und sich sowas holt, bevor er Sex hat! Das ist doch gut! Das zeigt, dass er weiß, was Verantwortung bedeutet! Solltest du nicht erleichtert sein, dass er das so handhabt?", versuchte Melina sie zu überreden, doch die Frau schüttelte den Kopf. "Nein, er ist zu jung, um sich mit sowas auseinanderzusetzen! Er darf keinen Sex haben, das macht man nicht!", versteifte sie sich auf ihre Meinung. "Ist er nicht! Komm Alice, tu einfach so, als hättest du das niemals gesehen! Lass den Jungen ein Mal was eigenes machen, das ist doch in Ordnung! Wann hattest du den erstes Mal? Bestimmt auch in dem Alter!", wollte sie sie weiter beruhigen. "Ja, aber ich habe meinen Eltern meinen Mann damals vorgestellt, bevor ich überhaupt an Kondome gedacht habe!", empört stemmte sie die Hände in die Hüfte und ging dann an ihrer besten Freundin vorbei. Die Kondome nahm sie mit und Melina wollte sich gar nicht vorstellen, wie der arme Junge sich fühlen würde, wenn er von der Schule nach Hause kam.