Das Krächzen der Krähen, die über sie hinweg flogen, war nicht gerade das beruhigendste, was sie jemals gehört hatten, während sie auf einem Friedhof herumwanderten. Ihre Klasse hatte das für eine tolle Idee gehalten, doch die beiden Freunde empfanden ganz und gar keinen Spaß daran, zwischen den Grabsteinen herumzusuchen. Irgendwann war jemand auf die Idee gekommen, dass man doch nach dem ältesten Grab suchen sollte, und sich deshalb auf dem riesigen Gelände in Zweiergruppen aufteilen und suchen sollte. Und diese ganzen Freaks aus ihrer Klasse hatten dem auch noch zugestimmt, weil es ja sicher so lustig war! Natürlich würden die beiden starken Jungs niemals zugeben, dass sie sich ebenfalls sehr fürchteten, doch Friedhöfe waren eben für keinen von beiden mit besonders guten Erinnerungen verbunden und außerdem hatte der Blonde Angst für Vögeln. Die krächzenden Krähen taten also seinem Gemütszustand nicht gut. Am liebsten hätte er darum gebeten, dass sie einfach umdrehen und sich wieder etwas den anderen nähern sollten, da sie schon ziemlich weit gelaufen waren und das Waldstück, in welchem der Friedhof endete, nicht mehr weit entfernt war. Doch seine Freund hatte das Problem, dass seine kompitetive Ader stärker war, als die Angst, die er mit dem Ort verband. "Bitte, Ray, lass uns einfach umdrehen!""Nein, kommt nicht in Frage! Schau Mal, die hier sehen alle aus, als wären sie aus dem letzten Jahrtausend!", freute er sich, wobei er nicht bedachte, dass sich vermutlich kein Grabstein auf freier Fläche jemals so lange halten würde. Außerdem entfernte man sie sowieso irgendwann. "Komm, ich will nicht mehr! Denkst du nicht, wir haben schon lange gewonnen?", versuchte der Blondhaarige es weiter und sah sich ängstlich um. "Ach was! Sei nicht so! Das ist doch voll interessant!", wollte sein bester Freund ihn umstimmen. Beinahe wäre es ihm auch gelungen, aber als eine Krähe auf dem nächsten Grabstein neben ihm landete und den Schnabel zu einem Schrei öffnete, nahm Ian die Beine in die Hand und machte, dass er wegkam.